Der demografische Wandel wird unsere Gesellschaft verändern. Seine vielfältigen Auswirkungen rücken bereits seit einigen Jahren verstärkt in den Fokus von Politik und Medien. Initiativen wie das „Forum Demographischer Wandel“ des Bundespräsidenten Horst Köhler in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung fördern die öffentliche Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit der Thematik und heben ihre weitreichende Bedeutung hervor.
Die Bevölkerung in Deutschland altert und schrumpft kontinuierlich. Die Kombination aus einer rückläufigen Geburtenrate und einer durchschnittlich steigenden Lebenserwartung führt zu einer signifikanten Modifikation und Verschiebung der Altersstruktur.
Von staatlicher Seite her widmet man sich bereits intensiv der Thematik der demografischen Veränderung und der politischen Konsequenzen. Dabei wurde die Diskussion der demografischen Entwicklung in den vergangenen Jahren vorrangig unter dem Aspekt der Finanzierung von Renten und Krankenkassen geführt.
Bisher weit weniger im Vordergrund stand die Bedeutung für den Arbeitsmarkt. In den kommenden Jahren wird der mikroökonomische Aspekt jedoch stark an Bedeutung gewinnen. Vor dem Hintergrund der globalisierungsbedingten strukturellen Veränderungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes werden sich die Wertschöpfungsmuster in Deutschland in den nächsten Jahren weiter verändern. Die grenzüberschreitende Wertschöpfung wird Normalität werden, Wissensfelder werden konvergieren und sowohl Wissensentwicklung wie Produktzyklen werden sich verkürzen.
Dies bedeutet, dass neue Fähigkeiten, Ideen und leistungsfähigere Prozesse immer schneller produziert werden müssen. [...] Die grundlegende Fragestellung der vorliegenden Arbeit besteht daher darin, welche Strategien und Instrumente die betriebliche Personalentwicklung initiieren kann, um die Leistungspotenziale älterer Arbeitnehmer bestmöglich in die Unternehmensprozesse zu integrieren und zu nutzen.
Dabei ist es das Ziel der Arbeit, die anstehenden Veränderungen der Altersstruktur aufgrund des demografischen Wandels zu skizzieren, die besonderen Potenziale älterer Mitarbeiter zu benennen und im Resultat mögliche Strategien einer alterssensiblen Personalentwicklung zum langfristigen Erhalt und zur Förderung der beruflichen Leistungsfähigkeit zu entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Ziel und Aufbau der Arbeit
- Terminologische und inhaltliche Grundlagen
- Definition und Ziele von Personalentwicklung
- Kriterien einer alterssensiblen Personalentwicklung
- Demografie und demografischer Wandel
- Demografischer Wandel in Deutschland
- Faktoren der bundesweiten Bevölkerungsentwicklung
- Geburtenrate
- Lebenserwartung
- Außenwanderungen
- Auswirkungen auf Arbeit und Wirtschaft
- Konsequenzen für den Arbeitsmarkt
- Konsequenzen für die Gesellschaft
- Soziale Verantwortung der Unternehmen
- Aktueller Gesetzesrahmen gegen Diskriminierung
- Betrachtung von Alter und Leistung
- Die Begrifflichkeit des Alters im beruflichen Kontext
- Leistungsfähigkeit im Alter
- Physische Leistungsfähigkeit
- Kognitive Leistungsfähigkeit
- Erfahrungswissen
- Die Situation älterer Arbeitnehmer in Unternehmen und Gesellschaft
- Strategien einer alterssensiblen Personalentwicklung
- Situationsanalyse im Unternehmen
- Strategien und Instrumente zum Erhalt der beruflichen Leistungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer
- Führung und Unternehmenskultur
- Die Bedeutung einer wertschätzenden Unternehmenskultur
- Kriterien einer alterssensiblen Führung
- Flexible Gestaltung von Arbeitszeit und Laufbahn
- Flexible Arbeitszeitgestaltung
- Flexible Laufbahngestaltung
- Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitsorganisation
- Konzept und Ziel eines betrieblichen Gesundheitsmanagements
- Aspekte einer alterssensiblen Arbeitsorganisation
- Betriebliche Bildung und Wissensmanagement
- Kriterien einer alterssensiblen betrieblichen Bildung
- Wissens- und Erfahrungstransfer
- Bedeutung der intergenerativen Zusammenarbeit
- Zusammenfassung und Ausblick
- Die Bedeutung des demografischen Wandels für die deutsche Gesellschaft und den Arbeitsmarkt
- Die Herausforderungen und Chancen der alternden Belegschaft
- Die Entwicklung von Strategien und Instrumenten zur Integration und Qualifizierung älterer Mitarbeiter
- Die Bedeutung einer wertschätzenden Unternehmenskultur und einer alterssensiblen Führung
- Die Rolle von flexibler Arbeitszeitgestaltung und Betrieblichem Gesundheitsmanagement
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Frage, wie die betriebliche Personalentwicklung auf den demografischen Wandel reagieren kann, um die Leistungspotenziale älterer Arbeitnehmer zu nutzen. Dabei werden die Besonderheiten des demografischen Wandels in Deutschland analysiert und die Herausforderungen für den Arbeitsmarkt beleuchtet.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und das Ziel der Arbeit vor. Kapitel 2 definiert die zentralen Begriffe Personalentwicklung und Demografie und beleuchtet die Anforderungen an eine alterssensible Personalentwicklung. Kapitel 3 analysiert die demografische Situation in Deutschland und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für den Arbeitsmarkt.
Kapitel 4 behandelt die Situation älterer Arbeitnehmer in Unternehmen und Gesellschaft und untersucht die Leistungsfähigkeit im Alter. Kapitel 5 geht auf Strategien einer alterssensiblen Personalentwicklung ein, wobei die Schwerpunkte auf Führung und Unternehmenskultur, flexible Gestaltung von Arbeitszeit und Laufbahn, Betriebliches Gesundheitsmanagement sowie betriebliche Bildung und Wissensmanagement liegen.
Schlüsselwörter
Personalentwicklung, Demografischer Wandel, Alterssensible Personalentwicklung, Lebenslanges Lernen, Altersstruktur, Arbeitsmarkt, Unternehmenskultur, Führung, Flexible Arbeitszeitgestaltung, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Wissensmanagement, Intergenerative Zusammenarbeit.
- Citar trabajo
- Nadine Bless (Autor), 2008, Demografischer Wandel: Strategien einer alterssensiblen Personalentwicklung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92400