Schenkt man den Worten des Politikwissenschaftlers Kurt Sontheimer Glauben, so ist davon auszugehen, dass das Parteiensystem der Bundesrepublik Deutschaland unbestritten einer der tragenden Grundpfeiler der bisherigen Stabilität und demokratischen Legitimität der BRD gewesen ist. So sei der fundamentale Systemfunktionswandel der einzelnen Parteien bereits dadurch zu erkennen, dass diese im Kaiserreich noch außerhalb des institutionalisierten Entscheidungsprozesses standen, während der Weimarer Republik zwar Träger der ersten deutschen Demokratie waren, aber im Gegensatz zur gesellschaftlich nach wie vor bestehenden Sehnsucht zum alten Obrigkeitsstaat standen und folglich als ‚Systemparteien’ verleumdet wurden. Erst mit der Entstehung der Bundesrepublik sei die dauerhafte Verschmelzung zwischen dem Parteiensystem und Demokratie vonstatten gegangen. Ob Kurt Sontheimer Recht hat, wenn er davon ausgeht, dass das Parteiensystem Auswirkungen auf die innenpolitische Stabilität hat, versuche ich in dieser vergleichenden Seminararbeit zu klären. Ich werde also zum Schluss versuchen eine Antwort auf die Frage zu geben ob eine Veränderung im Parteiensystem Auswirkungen auf die innenpolitische Stabilität hat oder eben nicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung von Instabilität bzw. Stabilität in der Weimarer Republik bzw. in der Bundesrepublik Deutschland
- Einflüsse auf die innenpolitische Stabilität: Direkte Faktoren / Rahmenbedingungen
- Antisystem-Parteien in der Weimarer Republik – radikale Parteien in der BRD
- Die ökonomische und soziale Situation
- Das Demokratieverständnis
- Das Wahlsystem
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Einfluss des Parteiensystems auf die innenpolitische Stabilität, indem sie das Parteiensystem der Weimarer Republik mit dem Parteiensystem des frühen 21. Jahrhunderts vergleicht. Dabei liegt der Fokus auf der Frage, ob und wie sich Veränderungen im Parteiensystem auf die Stabilität eines demokratischen Systems auswirken.
- Entwicklung von Instabilität bzw. Stabilität in beiden Epochen
- Direkte Faktoren, die die innenpolitische Stabilität beeinflussen (z. B. Antisystem-Parteien, Wahlsystem)
- Rahmenbedingungen, die Einfluss auf die Stabilität haben (z. B. ökonomische und soziale Situation, Demokratieverständnis)
- Vergleich der Antisystem-Parteien in der Weimarer Republik mit den radikalen Parteien des 21. Jahrhunderts
- Untersuchung der Auswirkungen des Parteiensystems auf die innenpolitische Stabilität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss des Parteiensystems auf die innenpolitische Stabilität dar und erläutert die Methode des Vergleichs zwischen der Weimarer Republik und der Bundesrepublik Deutschland.
- Entwicklung von Instabilität bzw. Stabilität: Dieses Kapitel definiert den Begriff der innenpolitischen Stabilität und beleuchtet deren Entwicklung in beiden Epochen. Dabei werden die Ereignisse, die zur Instabilität in der Weimarer Republik führten, ebenso thematisiert wie die Faktoren, die zur Stabilität in der Bundesrepublik Deutschland beigetragen haben.
- Einflüsse auf die innenpolitische Stabilität: In diesem Kapitel werden die direkten Faktoren und Rahmenbedingungen untersucht, die einen Einfluss auf die innenpolitische Stabilität haben. Dazu gehören Antisystem-Parteien, das Wahlsystem, die ökonomische und soziale Situation sowie das Demokratieverständnis.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse des Parteiensystems im Vergleich zwischen der Weimarer Republik und der Bundesrepublik Deutschland. Die Schlüsselbegriffe sind: innenpolitische Stabilität, Parteiensystem, Antisystem-Parteien, radikale Parteien, ökonomische und soziale Situation, Demokratieverständnis, Wahlsystem.
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- Raoul Giebenhain (Author), 2003, Das Parteiensystem der Weimarer Republik im Vergleich mit dem Parteiensystem des frühen 21. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92417