Der Begriff Web 2.0 ist in aller Munde. Dabei beschreibt dieser Terminus weniger eine neue Softwareversion noch eine neue Generation von Internettechnologien. Web 2.0 ist vielmehr der Überbegriff für ein neues Denken und Begreifen des Vernetzt-Seins. Das Internet wird zunehmend zu einer Plattform für Algorithmen und individuelle Inhalte, die beliebig erweitert und rekombiniert werden können. Das Netz ist nicht mehr bloßer Massenspeicher, sondern tritt ein in die Sphäre kontinuierlicher, kollaborativer Inhaltsgenerierung.
Lassen sich diese Neuerungen im Umgang mit dem Internet auch in einem pädagogisch-reflektierten Sinne nutzbar machen? Wo liegen die Stärken aber auch die Grenzen von Web 2.0 für Lehr-Lern-Verhältnisse? Dieses herauszuarbeiten und wissenschaftlich zu durchleuchten, ist Gegenstand dieser Arbeit.
Zwei Lehr-Lern-Plattformen (Drupal und sTeam) werden in dieser Arbeit unter lerntheoretischen Gesichtspunkten genauer untersucht. Hierfür wird als Heuristik eine konstruktivistische und eine subjektwissenschaftliche Lerntheorien angeboten, die Lernen – und damit auch Lehren – verschieden beschreiben. Abschließend wird dargelegt, wo beide Theorieansätze gegenseitige Anschlußfähigkeit aufweisen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Web 2.0 in Bildungskontexten
- 3. Lehren und Lernen mit Web 2.0 - Ein Praxisbeispiel
- 3.1. Intentionen für den Einsatz von Web 2.0 in den Kognitionswissenschaften
- 3.2. Das CMS Drupal
- 3.3. Der konkrete Einsatz von Drupal in der Lehrveranstaltung
- 4. Lerntheoretische Reflexionen
- 4.1. Goal Based Scenario
- 4.2. Die subjektwissenschaftliche Lerntheorie nach Holzkamp
- 4.3. Das Anknüpfungspotential beider Theorie-Ansätze
- 5. STEAM - Lernen nach Holzkamp
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Potenzial von Web 2.0 Technologien für Lehr-Lern-Arrangements und stellt die Frage, wie diese im pädagogischen Sinne nutzbar gemacht werden können. Sie analysiert die Stärken und Grenzen von Web 2.0 im Kontext von Lehr-Lern-Verhältnissen und beleuchtet ein konkretes Praxisbeispiel: die Einrichtung eines Portals mit dem OpenSource-CMS Drupal an der Universität Potsdam.
- Die Anwendung von Web 2.0 in Bildungskontexten
- Die Analyse der Stärken und Grenzen von Web 2.0 für Lehr-Lern-Verhältnisse
- Die Lerntheoretische Reflexion des Einsatzes von Web 2.0 Technologien
- Die Präsentation eines konkreten Praxisbeispiels mit dem CMS Drupal
- Die Betrachtung der Auswirkungen auf Rollenverständnis und didaktische Überlegungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik Web 2.0 und seine Bedeutung in Bildungskontexten ein. Sie beschreibt das Neue am Web 2.0 und seine Auswirkungen auf das Rollenverständnis von Lernenden und Lehrenden. Kapitel 2 beleuchtet die spezifischen Möglichkeiten und Herausforderungen von Web 2.0 in Bildungskontexten und analysiert die Grenzverschiebungen zwischen Usern und Autoren, lokal und entfernt sowie privat und öffentlich. Kapitel 3 präsentiert ein konkretes Praxisbeispiel für den Einsatz von Web 2.0 in der Lehre, die Einrichtung eines Portals mit dem OpenSource-CMS Drupal an der Universität Potsdam. Es beschreibt die Intentionen für den Einsatz von Web 2.0 in den Kognitionswissenschaften, das CMS Drupal und den konkreten Einsatz von Drupal in der Lehrveranstaltung. Kapitel 4 reflektiert das Projekt aus lerntheoretischer Sicht, indem es die Goal Based Scenario und die subjektwissenschaftliche Lerntheorie nach Holzkamp vorstellt und deren Anknüpfungspotenzial untersucht.
Schlüsselwörter
Web 2.0, Bildungskontexte, Lehr-Lern-Arrangements, OpenSource-CMS Drupal, Lerntheorie, Subjektwissenschaft, Goal Based Scenario, Kollaboration, Ubiquitäres Lernen.
- Quote paper
- Johannes Strittmatter (Author), 2007, Web 2.0 in Lehr-Lern-Arrangements, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92538