Die Überschwemmung von 1784 wird in dieser Arbeit als Kommunikationsereignis betrachtet. Im Zentrum stehen die Fragen, wie die Obrigkeit über Medienkommunikation auf die Darstellung der Überschwemmung sowie der durch sie ausgelösten sozialen Handlungen einwirkte.
Die Arbeit baut auf modernen medienwissenschaftlichen Theorien auf und zeichnet ein Bild der Medienlandschaft einer frühneuzeitlichen Stadt. In diese wird die Kommunikation der Katastrophe entlang ihrer Wirkungsfelder Organisation, Sinnstiftung und Inszenierung eingereiht.
Der Arbeit gelingt es, die mediale Aufbereitung einer Umweltkatastrophe nicht nur nachzuzeichnen, sondern auch die strukturellen Ursprünge normativer Verzerrungen aufzuzeigen. Dies macht die Hausarbeit wertvoll sowohl für die Medien- als auch Katastrophengeschichte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Vorüberlegungen
- Theoretische Überlegungen zur Kommunikation
- Der sogenannte aufgeklärte Absolutismus und Franz Ludwig von Erthal
- Bamberg unter Wasser: Was die Natur vom 27. bis zum 29. Februar in Bamberg anrichtete
- Kommunikation in der Akutphase: Mündliches Organisieren
- Schramm Bericht
- Handelnde Partein im Text von Schramm
- Kommunikation in der Phase der Nachsorge I: die multimediale Massenverbreitung des Offiziösen
- Die Verordnung
- Das Avertissement
- Kommunikation in der Phase der Nachsorge II: Der kulturelle Diskurs
- Arkanhaltung, Top-Down-Information und das Druckwesen in Bamberg
- Gedruckte Berichte
- Die Oden von Eulogius Schneider
- Eulogius Schneider
- Charakterisierung der Ode
- Schneiders Oden
- Chronologie der Oden und der Einfluss des obrigkeitlichen Inszenierungsapparates
- Andere Oden
- Die Ode von Elias Baltasar
- Die Ode auf die Geyerswerther Brücke
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die öffentliche Kommunikation der Bamberger Obrigkeit im Kontext der Überschwemmung von 1784. Sie fokussiert sich auf die Prozesse der Organisation, Sinnstiftung und Inszenierung, die in der Akutphase und der Phase der Nachsorge eingesetzt wurden.
- Die Rolle der Kommunikation in Krisenzeiten
- Die Strategien der Bamberger Obrigkeit zur Bewältigung der Katastrophe
- Die Inszenierung des Ereignisses durch die Obrigkeit
- Die öffentliche Meinung und die Reaktion der Bevölkerung auf die Überschwemmung
- Der Einfluss des aufgeklärten Absolutismus auf die Kommunikation der Obrigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt den Kontext der Überschwemmung von 1784 in Bamberg dar. Sie beleuchtet die Bedeutung des Ereignisses für die Stadt und die damalige Gesellschaft.
Das Kapitel „Theoretische Vorüberlegungen“ behandelt verschiedene theoretische Konzepte zur Kommunikation und den damaligen Machtverhältnissen. Hier wird auch der „aufgeklärte Absolutismus“ von Franz Ludwig von Erthal im Kontext der Kommunikation der Obrigkeit beleuchtet.
Das Kapitel „Bamberg unter Wasser“ beschreibt die Ereignisse der Überschwemmung selbst. Hier werden die natürlichen Faktoren und die Auswirkungen der Überschwemmung auf die Stadt und die Bevölkerung dargestellt.
Das Kapitel „Kommunikation in der Akutphase“ analysiert die mündliche Kommunikation, die in den Tagen der Überschwemmung stattfand. Hier werden die Reaktionen der Obrigkeit und die Rolle des „Schramm Berichts“ als wichtige Quelle beleuchtet.
Das Kapitel „Kommunikation in der Phase der Nachsorge I“ untersucht die offizielle Kommunikation der Obrigkeit durch Verordnungen und Avertissements, die zur Steuerung der Bevölkerung und zur Bewältigung der Folgen der Überschwemmung eingesetzt wurden.
Das Kapitel „Kommunikation in der Phase der Nachsorge II“ analysiert den kulturellen Diskurs, der sich in der Zeit nach der Überschwemmung entwickelte. Hier werden insbesondere die Oden von Eulogius Schneider und andere literarische Werke im Kontext der Inszenierung und Sinnstiftung durch die Obrigkeit betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Kommunikation der Obrigkeit in einer Krisensituation, der Inszenierung von Ereignissen, der Nutzung verschiedener Medien zur Massenkommunikation und den Auswirkungen des aufgeklärten Absolutismus auf die öffentliche Kommunikation. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Bamberg, Überschwemmung, Obrigkeit, Kommunikation, Katastrophenforschung, Kultur, Inszenierung, Medien, Aufklärung, Absolutismus, Öffentlichkeit.
- Arbeit zitieren
- Christoph Mann (Autor:in), 2006, Sachlichkeit und Macht - Aspekte der Öffentlichkeitsarbeit der Bamberger Obrigkeit nach der Überschwemmung von 1784, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92539