In der Thesis wird in vorbildlicher Weise eine Ethnographie durchgeführt. Die Reichweite der Methode wird hier auf die Untersuchung von Iran angewendet. Anhand der Beobachtung alltäglicher Rituale werden wesentliche Konstruktionselemente des politischen und alltäglichen Lebens herausgearbeitet. Zu diesem Zweck sind zuvor die entsprechenden Ritualtheorien zur Sprache gebracht worden. Des Weiteren versteht es die Autorin, verschiedene Ereignisse aus Sicht einer professionellen Fremdheit einer Leserschaft sichtbar zu machen. Hierbei wird im Kern erarbeitet, dass ein Teil des Funktionierens des Regimes auch durch Wegschauen organisiert wird, so dass der Bevölkerung das Unterwandern von Normen erlaubt wird. Der Theoriefaden, auf Unterschiede und Übergänge zwischen Heiligem und Profanem zu achten, bleibt in der Arbeit nicht nur erhalten, sondern er treibt die Erkenntnis beständig an.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Kultur und Geschichte Irans
- 2.1 Kulturelle Identität
- 2.2 Die islamische Revolution
- 2.3 Religion
- 2.4 Mode
- 3 Methodik
- 4 Beobachtung Nr. 1 – Ankunft im Iran
- 5 Das Nouruzfest
- 5.1 Haft Sin Bräuche
- 5.2 Haft Sin Elemente in der Öffentlichkeit
- 5.3 Mittwochsfeuer
- 5.4 Der 13. Tag
- 6 Religionssoziologie
- 6.1 Das Ritual
- 6.2 Die Auswirkungen der Symbole auf den Menschen
- 7 Rituelle Symbole in der Politik
- 8 Beobachtung Nr. 2 - Stadtbummeln in Teheran
- 8.1 Nouruz Vorbereitung
- 8.2 An der Jomhouri U-Bahnstation
- 8.3 Esfand - Steppenraute
- 9 Beobachtung Nr. 3 - Reisen im Iran
- 9.1 Die Hinfahrt
- 9.2 Das Sprite-Getränk in der Coca-Cola Flasche
- 10 Interaktionsrituale
- 10.1 Ritual als Performance und Kommunikation
- 10.2 Die theatralische Darstellung
- 10.3 Rekodiertes Verhalten
- 10.4 Ehrerbietung und Benehmen
- 11 Beobachtung Nr. 4 – Die Ankunft der Sittenwächter
- 12 Verbote und Strafmaßnahmen
- 13 Ergebnisse
- 13.1 Chaos in Ordnung verwandeln
- 13.2 Regelbruch und die Emotionssoziologie
- 13.3 Machtkampf
- 14 Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Spannungsfeld zwischen sakralen und profanen Aspekten im Leben der iranischen Bevölkerung. Die Autorin, selbst mit iranischen Wurzeln, nutzt ihre persönlichen Erfahrungen und ethnografische Feldforschung in Teheran, um rituelles Verhalten zu analysieren. Die Untersuchung basiert auf der Beobachtung alltäglicher Situationen und zielt darauf ab, die komplexen Interaktionen zwischen Tradition, Religion und gesellschaftlichen Normen zu verstehen.
- Das Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne im Iran
- Die Rolle von Ritualen im alltäglichen Leben
- Die Bedeutung religiöser Symbole und Praktiken
- Der Umgang mit gesellschaftlichen Regeln und deren Bruch
- Die Interaktion zwischen Individuum und Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Motivation der Autorin, ihre Forschungsmethodik (ethnografische Feldforschung) und die zentrale Hypothese: das Hin- und Hergerissen-Sein der iranischen Bevölkerung zwischen sakralem und profanen Leben. Die fließende Beherrschung der persischen Sprache und das kulturelle Verständnis der Autorin werden als wesentliche Vorteile für die Forschung hervorgehoben. Die Arbeit fokussiert auf Ritualtheorien, um das beobachtete Verhalten zu analysieren und gliedert sich in die Analyse von Makro- und Mikroebenen der iranischen Gesellschaft.
2 Die Kultur und Geschichte Irans: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über die demografische und sprachliche Vielfalt Irans. Es wird die Bevölkerungsstruktur mit verschiedenen ethnischen Gruppen und die sprachliche Situation mit Persisch als Amtssprache und anderen regionalen Sprachen detailliert dargestellt. Die lange und reiche Geschichte des Landes und das damit verbundene kulturelle Bewusstsein der Iraner werden als wichtige Grundlage für das Verständnis der heutigen Gesellschaft herausgestellt.
Schlüsselwörter
Iran, Religionssoziologie, Rituale, Nouruzfest, Interaktionsrituale, Regelbruch, Tradition, Moderne, kulturelle Identität, ethnografische Feldforschung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Spannungsfeld zwischen Sakralem und Profanem im Iran
Was ist der Gegenstand der Arbeit?
Die Arbeit untersucht das Spannungsfeld zwischen sakralen und profanen Aspekten im Leben der iranischen Bevölkerung. Sie analysiert rituelles Verhalten im Alltag und die komplexen Interaktionen zwischen Tradition, Religion und gesellschaftlichen Normen.
Welche Methodik wurde angewendet?
Die Autorin verwendet eine ethnografische Feldforschung in Teheran. Ihre persönlichen Erfahrungen und die fließende Beherrschung der persischen Sprache bilden die Grundlage der Untersuchung. Die Analyse basiert auf Beobachtungen alltäglicher Situationen und nutzt Ritualtheorien zur Interpretation.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne im Iran, die Rolle von Ritualen im Alltag, die Bedeutung religiöser Symbole und Praktiken, den Umgang mit gesellschaftlichen Regeln und deren Bruch sowie die Interaktion zwischen Individuum und Gesellschaft. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Nouruzfest und seinen Ritualen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, Kultur und Geschichte Irans, Methodik, mehreren Beobachtungsberichten (Ankunft im Iran, Stadtbummeln in Teheran, Reisen im Iran, Ankunft der Sittenwächter), Religionssoziologie, rituellen Symbolen in der Politik, Interaktionsritualen, Verboten und Strafmaßnahmen, Ergebnissen und einer Zusammenfassung der Ergebnisse. Jedes Kapitel bietet detaillierte Einblicke in spezifische Aspekte des Themas.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Iran, Religionssoziologie, Rituale, Nouruzfest, Interaktionsrituale, Regelbruch, Tradition, Moderne, kulturelle Identität und ethnografische Feldforschung.
Welche zentrale Hypothese wird untersucht?
Die zentrale Hypothese ist das Hin- und Hergerissen-Sein der iranischen Bevölkerung zwischen sakralem und profanen Leben.
Welche Rolle spielt die Autorin?
Die Autorin, selbst mit iranischen Wurzeln, nutzt ihre persönlichen Erfahrungen und ihr kulturelles Verständnis als wichtige Vorteile für die Forschung. Ihre Beobachtungen aus erster Hand liefern wertvolle Einblicke in die iranische Gesellschaft.
Wie werden die Ergebnisse dargestellt?
Die Ergebnisse werden in Form von Beobachtungen, Analysen rituellen Verhaltens und der Interpretation der Interaktion zwischen Individuum und Gesellschaft präsentiert. Die Analyse gliedert sich in Makro- und Mikroebenen der iranischen Gesellschaft.
Wo findet die Feldforschung statt?
Die ethnografische Feldforschung findet in Teheran, Iran statt.
Worum geht es im Kapitel über das Nouruzfest?
Das Kapitel zum Nouruzfest beschreibt detailliert die Bräuche, wie Haft Sin, Mittwochsfeuer und den 13. Tag, sowie deren öffentliche Wahrnehmung und Bedeutung.
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- Mahya Golzarnia (Autor), 2020, Irans Bevölkerung zwischen Sakralem und Profanem, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/925449