„Lass ihn! Er ist noch so jung. Er muss erst noch lernen, dass es so keinen Sinn macht.“
Eine Mutter zu einem Vater über deren 14-jährigen Sohn.
„Mensch war das eine Zeit! Als ich noch jung war, konnte mich nichts aufhalten.“
Ein Großvater zu seinem jugendlichen Enkel.
„Ich bin alt genug! Ich weiß alleine, was gut für mich ist.“
Eine 15-Jährige zu ihren Eltern.
„Mein Gott! Die heutige Jugend – wo soll das nur hinführen?“
Ein Erwachsener zu einem anderen.
Solche oder ähnliche Situationen kennt jeder Jugendliche und jeder Erwachsene. Sie drücken die Besonderheit der Lebensphase Jugend aus. Zu den speziellen Charakteristika dieses Lebensabschnittes gehört u.a. auch das Experimentieren mit suchtverursachenden illegalen und legalen Stoffen (vgl.: Raithel 2004, S. 9f). Die vorliegende Arbeit setzt den Fokus speziell auf den Konsum suchtverursachender Substanzen in dieser Lebensphase eines jeden Menschen – irgendwo zwischen Kindheit und dem Erwachsensein. Als Erstes soll der jugendliche Konsum suchtverursachender Substanzen als der Objektbereich der Untersuchung definiert (Teil I) und die Möglichkeiten der sozialen Arbeit im Rahmen der Sucht- und Drogenprävention bei Jugendlichen erörtert werden (Teil II), um die theoretische Basis der im Teil III vorgestellten Untersuchung zu schaffen. Dabei gilt es,
die Jugendlichen zu verstehen, so dass nach der Analyse des erhobenen Datenmaterials die daraus resultierenden Erkenntnisse in Überlegungen zur Verbesserung der Sucht- und Drogenprävention einfließen können. Im Vordergrund der Analyse soll die Frage stehen, welche Faktoren eine abstinente Haltung gegenüber Drogen bzw. den Genuss/ vorübergehenden Konsum begünstigen und/oder negativ beeinflussen, um im Anschluss daran Aussagen über effektive Maßnahmen zur zielgruppenspezifischen Sucht- und Drogenprävention mit Jugendlichen treffen zu können.Ausgangspunkt der Untersuchung war die Feststellung, dass Präventionsangebote die Jugendlichen in zunehmendem Maße nicht erreichen. Es wird vergessen, dass das Jugendalter mit Risikoverhalten und speziell mit dem Experimentieren mit suchtverursachenden Substanzen, sprich sowohl mit legalen als auch illegalen Drogen, einhergeht und die Schwerpunktsetzung
auf Primärprävention bzw. Tertiärprävention in diesem Bereich nicht zielgruppenspezifisch ist (vgl.: Schmidt 1998, S. 20; Hurrelmann 2005, S. 172; Raithel 2004, S. 9).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erster Teil: Objektbereich der Untersuchung - Problemdefinition jugendlichen Konsums suchtverursachender Substanzen
- Sucht - Formen, Entwicklung und Folgen
- Suchtverursachende Substanzen - Definition, Wirkung und Verbreitung des Konsums der bekanntesten
- Gesellschaftlicher Umgang mit suchtverursachenden Stoffen
- Lebensphase Jugend – Definition und Bedeutung aus Sicht verschiedener Sozialwissenschaften
- Jugendliche als Konsumenten suchtverursachender Substanzen
- Ätiologie Ursachen jugendlichen Konsums suchtverursachender Substanzen aus der Sicht unterschiedlicher Sozialwissenschaften
- Folgen jugendlichen Konsums suchtverursachender Substanzen
- Fazit Teil I: Problemdefinition jugendlichen Drogenkonsums aus pädagogischer Sicht
- Zweiter Teil: Sucht- und Drogenpräventionsarbeit mit Jugendlichen in Deutschland als Antwort auf das Problem des jugendlichen Konsums suchtverursachenden Stoffe
- Formen der Sucht- und Drogenprävention - Primär-, Sekundär und Tertiärprävention
- Stand der Jugendforschung zum Thema „Suchtprävention“
- Fazit Teil II: Phänomenologie der Sucht- und Drogenprävention und Stand der qualitativ-verstehenden Jugendforschung als Grundlage des Forschungsinteresses und der Methodik der empirischen Untersuchung
- Dritter Teil: Empirische Untersuchung zu Faktoren, die den jugendlichen Drogenkonsum beeinflussen
- Entwicklung der Untersuchungsinstrumente „leitfadengestütztes Interview“ & „standardisierter Fragebogen“
- Verfahren und Erkenntnisgewinn „standardisierter Fragebogen“
- Verfahren und Erkenntnisgewinn „leitfadengestütztes Interview“
- Vor- und Nachteile des Untersuchungsdesigns
- Ergebnisse der empirischen Untersuchung – Eine Zusammenfassung
- Ausblick - Im Hinblick auf Soziale Arbeit und im Bezug auf zukünftige Untersuchungen
- Quellenverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht den jugendlichen Konsum suchtverursachender Substanzen und zielt darauf ab, die komplexen Zusammenhänge und Einflussfaktoren auf diese Verhaltensweise zu verstehen. Die Arbeit analysiert die Problemdefinition, die Bedeutung der Lebensphase Jugend im Kontext des Substanzkonsums sowie die Wirksamkeit verschiedener Präventionsmaßnahmen.
- Definition von Sucht und jugendlichem Substanzkonsum
- Ursachen und Folgen des jugendlichen Konsums suchtverursachender Substanzen
- Entwicklung und Analyse von Präventionsmaßnahmen im Bereich der Sucht- und Drogenprävention
- Empirische Untersuchung der Faktoren, die den jugendlichen Drogenkonsum beeinflussen
- Entwicklung von Empfehlungen zur Verbesserung der Sucht- und Drogenprävention für Jugendliche
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit widmet sich der Definition des jugendlichen Konsums suchtverursachender Substanzen. Es werden verschiedene Formen von Sucht, die Wirkung von Substanzen und die Verbreitung ihres Konsums besprochen. Außerdem wird die Lebensphase Jugend aus verschiedenen sozialwissenschaftlichen Perspektiven betrachtet, um die Besonderheiten und Herausforderungen dieser Phase im Kontext des Substanzkonsums zu verstehen.
Der zweite Teil befasst sich mit der Sucht- und Drogenpräventionsarbeit in Deutschland. Dabei werden verschiedene Formen der Prävention - Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention - vorgestellt und der aktuelle Stand der Jugendforschung im Bereich der Suchtprävention zusammengefasst.
Der dritte Teil der Arbeit präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, die Faktoren analysiert, die den jugendlichen Drogenkonsum beeinflussen. Die Untersuchung wurde mithilfe von leitfadengestützten Interviews und standardisierten Fragebögen durchgeführt. Die Ergebnisse werden in Form von Portraits und deskriptiven Daten dargestellt. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen und Handlungsempfehlungen für die soziale Arbeit im Bereich der Sucht- und Drogenprävention.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themenbereichen Sucht, Drogen, Jugend, Substanzkonsum, Prävention, Sozialwissenschaften, Empirische Forschung, Qualitative Forschung, Soziale Arbeit, Interventionsstrategien, Risikofaktoren, Schutzfaktoren, Lebenswelt, Sozialisation, Gesundheitsförderung, Jugendhilfe.
- Quote paper
- Jessica Boche (Author), 2006, Jugendlicher Konsum suchtverursachender Substanzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92619