In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nachgegangen, inwieweit sich die Unternehmensteuerreform 2008 auf die Vorteilhaftigkeit von Investitionen bei Kapitalgesellschaften auswirkt.
Entscheidungen über die Investierung von Kapital sind ein wesentlicher Faktor der Rentabilität und Stabilität eines Unternehmens. Sie beeinflussen die zukünftige Ertragskraft und die Anpassungsfähigkeit an wechselnde Marktlagen ganz entscheidend. Die Analyse von Investitionsentscheidungen erfolgt nahezu immer vor dem Hintergrund einer konkreten Entscheidungssituation, d.h., es geht stets um die Abwägung mehrerer Alternativen. In dieser Arbeit liegt der Vergleich in der Bewertung eines konkreten Investitionsprojektes unter Zugrundelegung der steuerlichen Vorschriften vor und nach der Unternehmenssteuerreform.
Steuern sind als tatsächlich entstehende Auszahlungen bei Investitionsentscheidungen mit einzubeziehen. Der Einfachheit halber wird im Folgenden unter dem Begriff Besteuerung lediglich der Einfluss der gewinnabhängigen Steuern verstanden. Die wichtigsten Ertragsteuern bilden hierbei die Einkommen-, Körperschaft- und Gewerbesteuer. In der Literatur wird angenommen, dass die gewinnunabhängigen Steuern, Substanz- oder Verbrauchsteuern, in der Zahlungsreihe mit erfasst werden. Weiter geht man davon aus, dass diese Steuern aufgrund ihres geringen Einflusses auf die Investitionsbesteuerung vernachlässigt werden können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemstellung, Themenabgrenzung, Aufbau
- 2. Grundlagen
- 2.1 Steuerrechtliche Grundlagen nach der Unternehmensteuerreform
- 2.2 Begriffliche Grundlagen
- 2.3 Methodische Grundlagen
- 2.3.1 Vorteilskriterium
- 2.3.2 Einfluss der Besteuerung auf Investitionsentscheidungen
- 2.3.2.1 Einführung
- 2.3.2.2 Planungszeitraum
- 2.3.2.3 Steuern in der Zahlungsreihe
- 2.3.2.4 Durch Steuern im Kalkulationszinsfuß zum Nettozinsfuß
- 2.3.3 Prämissen
- 3. Vorteilhaftigkeits- und Sensitivitätsanalyse
- 3.1 Ausgangsmodell
- 3.2 Änderung der Steuersätze und der Abzugsfähigkeit der Gewerbesteuer
- 3.2.1 Wirkung der Änderung des Körperschaftsteuer- und des Gewerbesteuersatzes
- 3.2.2 Wirkung auf den Nettokalkulationszinssatz
- 3.2.3 Wirkung auf die Vorteilhaftigkeit und auf die Zahlungsreihe
- 3.2.4 Wirkung der Variation des Hebesatzes
- 3.2.5 Vergleich von Abzugsfähigkeit bzw. Nichtabzugsfähigkeit der Gewerbesteuer
- 3.3 Steuerparadoxon vor und nach der Unternehmensteuerreform
- 3.3.1 Einführung
- 3.3.2 Kritischer Steuersatz für K = 0
- 3.3.3 Kritischer Kalkulationszinssatz für Kalt = Kneu
- 3.4 Auswirkung der Verschlechterung der Abschreibungsmodalitäten
- 3.4.1 Wirkung der Abschaffung der degressiven Abschreibung
- 3.4.2 Wirkung auf die Vorteilhaftigkeit
- 3.4.3 Kritischer Kalkulationszins für K = 0
- 3.5 Gleichzeitige Änderung von Steuersatz und Abschreibungsmethode
- 4. Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Vorteilhaftigkeit von Investitionen nach der Steuerreform. Ziel ist es, den Einfluss geänderter Steuersätze, Abzugsfähigkeit der Gewerbesteuer und Abschreibungsmethoden auf Investitionsentscheidungen zu analysieren. Die Sensitivitätsanalyse soll Aufschluss über die Robustheit der Ergebnisse geben.
- Einfluss der Steuerreform auf Investitionsentscheidungen
- Analyse der Vorteilhaftigkeit von Investitionen unter verschiedenen Steuerbedingungen
- Wirkung geänderter Steuersätze auf den Nettokalkulationszinssatz
- Auswirkungen unterschiedlicher Abschreibungsmethoden
- Das Steuerparadoxon im Kontext der Investitionsrechnung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problemstellung, Themenabgrenzung, Aufbau: Dieses einleitende Kapitel beschreibt die Problemstellung der Arbeit, die sich mit der Untersuchung der Vorteilhaftigkeit von Investitionen nach der Steuerreform befasst. Es wird die Themenabgrenzung vorgenommen und der methodische Aufbau der Arbeit erläutert, um dem Leser einen Überblick über die Struktur und den Inhalt der gesamten Arbeit zu verschaffen. Die Relevanz der Thematik im Kontext der Unternehmensplanung wird hervorgehoben.
2. Grundlagen: Dieses Kapitel legt die steuerrechtlichen, begrifflichen und methodischen Grundlagen für die spätere Analyse fest. Es erläutert die relevanten Bestimmungen der Unternehmensteuerreform, definiert wichtige Begriffe wie Kapitalwert und Nettokalkulationszinssatz, und beschreibt die methodischen Ansätze, die im weiteren Verlauf der Arbeit angewendet werden, insbesondere die Berücksichtigung von Steuern bei der Investitionsrechnung. Die Kapitel 2.3.2 und 2.3.3 bilden die theoretische Basis für die folgenden empirischen Analysen.
3. Vorteilhaftigkeits- und Sensitivitätsanalyse: Der Hauptteil der Arbeit. Hier wird anhand verschiedener Szenarien (Änderung der Steuersätze, Abzugsfähigkeit der Gewerbesteuer, Abschreibungsmethoden) die Vorteilhaftigkeit von Investitionen untersucht. Es werden Kapitalwertberechnungen durchgeführt und die Ergebnisse detailliert analysiert, um den Einfluss der einzelnen Faktoren auf die Investitionsentscheidung zu quantifizieren. Die Sensitivitätsanalyse dient dazu, die Robustheit der Ergebnisse gegenüber Änderungen der Ausgangsdaten zu prüfen. Die verschiedenen Unterkapitel untersuchen die Auswirkungen einzelner Parameteränderungen und deren Interaktion. Das Steuerparadoxon wird ebenfalls diskutiert.
Schlüsselwörter
Investitionen, Steuerreform, Unternehmensteuerrecht, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Abschreibung, Kapitalwert, Nettokalkulationszinssatz, Sensitivitätsanalyse, Steuerparadoxon, Vorteilhaftigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Investitionsanalyse nach der Steuerreform
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Vorteilhaftigkeit von Investitionen nach einer Steuerreform. Sie analysiert den Einfluss geänderter Steuersätze, der Abzugsfähigkeit der Gewerbesteuer und unterschiedlicher Abschreibungsmethoden auf Investitionsentscheidungen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Einfluss der Steuerreform auf Investitionsentscheidungen zu quantifizieren. Sie analysiert die Vorteilhaftigkeit von Investitionen unter verschiedenen Steuerbedingungen, untersucht die Wirkung geänderter Steuersätze auf den Nettokalkulationszinssatz und die Auswirkungen unterschiedlicher Abschreibungsmethoden. Ein weiterer Fokus liegt auf der Untersuchung des Steuerparadoxons im Kontext der Investitionsrechnung und der Sensitivitätsanalyse der Ergebnisse.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Steuerrechtliche Grundlagen nach der Unternehmensteuerreform, begriffliche Grundlagen (Kapitalwert, Nettokalkulationszinssatz), methodische Grundlagen (Vorteilskriterium, Berücksichtigung von Steuern in der Investitionsrechnung), Vorteilhaftigkeits- und Sensitivitätsanalyse anhand verschiedener Szenarien (Änderung der Steuersätze, Abzugsfähigkeit der Gewerbesteuer, Abschreibungsmethoden), Auswirkungen der Änderung des Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuersatzes, Wirkung auf den Nettokalkulationszinssatz und die Zahlungsreihe, das Steuerparadoxon vor und nach der Steuerreform, Auswirkung der Verschlechterung der Abschreibungsmodalitäten (Abschaffung der degressiven Abschreibung) und die gleichzeitige Änderung von Steuersatz und Abschreibungsmethode.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel 1 beschreibt die Problemstellung, die Themenabgrenzung und den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 legt die steuerrechtlichen, begrifflichen und methodischen Grundlagen dar. Kapitel 3 bildet den Hauptteil mit der Vorteilhaftigkeits- und Sensitivitätsanalyse. Kapitel 4 fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet Kapitalwertberechnungen und Sensitivitätsanalysen, um den Einfluss verschiedener Faktoren auf die Investitionsentscheidung zu quantifizieren und die Robustheit der Ergebnisse zu prüfen. Die Berücksichtigung von Steuern im Kalkulationszinsfuß spielt eine zentrale Rolle in der Methodik.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind: Investitionen, Steuerreform, Unternehmensteuerrecht, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Abschreibung, Kapitalwert, Nettokalkulationszinssatz, Sensitivitätsanalyse, Steuerparadoxon, Vorteilhaftigkeit.
Was ist das Steuerparadoxon?
Die Arbeit behandelt das Steuerparadoxon im Kontext der Investitionsrechnung, wobei untersucht wird, wie sich Änderungen von Steuersätzen und Abschreibungsmethoden auf die Vorteilhaftigkeit von Investitionen auswirken und unter welchen Bedingungen ein scheinbar paradoxer Effekt auftritt.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit Investitionsentscheidungen im Kontext des deutschen Unternehmensteuerrechts befassen, insbesondere für Wirtschaftswissenschaftler, Steuerberater und Unternehmensplaner.
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- Anonym (Author), 2008, Zur Vorteilhaftigkeit von Investitionen nach der Steuerreform , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92719