Die zunehmende Globalisierung und Multikulturalisierung unserer Lebensverhältnisse und unserer Arbeitswelt stellen vielfältige neue Anforderungen, auf die wir uns vorbereiten müssen. Die globalisierte Wirtschaft bringt zwar außerordentliche Chancen mit sich, aber auch eine besondere Herausforderung: die Zusammenarbeit mit Personen, die kulturell anders geprägt und daher anders zu denken und handeln gewohnt sind. Immer öfter treffen Menschen verschiedener Herkunft, ob aus privaten oder beruflichen Gründen, aufeinander. Erfolgreiches Arbeiten über kulturelle Grenzen hinweg erfordert eine zusätzliche Fertigkeit: interkulturelle Kompetenz. Denn mangels Informationen, Vorbereitung oder auch nur auf Grund von einfachem „Nicht-Wissen“ der fremden Kultur gegenüber kann es zu Situationen kommen, die zu Missverständnissen, Konflikten oder Enttäuschungen führen. Gerade bei geschäftlichen Anlässen kann dies gravierende finanzielle Folgen haben.
Anfang des Jahres 2004 stand im Harvard Business Manager: „Weil Ford den Posten des China-Chefs falsch besetzte, verlor der Konzern gegenüber der Konkurrenz 5 Jahre.“
Aus diesem Grund müssen Mitarbeiter internationaler Konzerne auf entsprechende Situationen vorbereitet werden.
Im Zuge der Globalisierung gewinnen interkulturelle Trainings, die der Sensibilisierung internationaler Zusammenarbeit dienen, immer mehr an Bedeutung. Diese Trainings sind mit kulturellen Unterschieden in doppelter Weise konfrontiert: Kultur beeinflusst „WAS“ in solchen Trainings gelehrt wird, aber auch „WIE“ gelernt wird.
Im Folgenden konzentriere ich mich zunächst auf die Methoden, Inhalte und Ziele des interkulturellen Trainings. Darauf gehe ich auf die individuellen Bedürfnisse einer bestimmten Zielgruppe ein und ziehe einen Vergleich von verschiedenen Wahrnehmungs-, Denk-, und Urteilsweisen beim Umgang mit Menschen unterschiedlicher kultureller Prägung. Um ein effektives Training durchführen zu können, ist die Rolle des Trainers und die Erwartungen, die an ihn gestellt werden, von großer Bedeutung. Wie sich dabei die Zielgruppen der verschiedenen Länder verhalten und welchen Anspruch zum Beispiel Deutsche und Briten an das Training haben, soll aufgezeigt werden.
Zum Schluss nehme ich kritisch Stellung zum Stand kulturvergleichender Forschung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition Kultur
- Interkulturelles Training
- Geschichtlicher Rückblick
- Zielsetzung
- kulturgenerelle Trainings
- kulturspezifische Trainings
- Trainingsinhalte
- Entwicklung
- Trainingsmethoden
- Beispiel
- Erwartungen an den Trainer
- Deutsche und Briten im Vergleich
- Unterschied interkulturelles „Kommunikationstraining“ und „Managementtraining“
- Studien zu Managementtrainings
- Vier interkulturelle Stile
- Fazit
- Kritische Stellungnahme zum Stand kulturvergleichender Forschung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem interkulturellen Training, einem wichtigen Werkzeug zur Bewältigung der Herausforderungen der zunehmenden Globalisierung und Multikulturalisierung. Das Ziel ist es, die Methoden, Inhalte und Ziele des interkulturellen Trainings zu beleuchten und verschiedene Wahrnehmungs-, Denk- und Urteilsweisen beim Umgang mit Menschen unterschiedlicher kultureller Prägung zu analysieren.
- Definition und Verständnis des Kulturbegriffs im Kontext interkultureller Kommunikation
- Entwicklung und Bedeutung des interkulturellen Trainings
- Die Rolle des Trainers und die Erwartungen, die an ihn gestellt werden
- Der Vergleich von Trainingsansätzen und -inhalten in verschiedenen Kulturen, insbesondere in Deutschland und Großbritannien
- Kritik am Stand der kulturvergleichenden Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 legt den Grundstein für die Arbeit und definiert den Kulturbegriff als Grundlage für das Verständnis interkultureller Kommunikation. Die Bedeutung von Kultur als ein menschengeschaffenes, erlerntes und symbolisch vermitteltes Phänomen wird erläutert, das die Verhaltensweisen und Normen einer Gesellschaft prägt.
- Kapitel 2 befasst sich mit dem interkulturellen Training, dessen historische Entwicklung und Bedeutung im Kontext der Globalisierung dargestellt werden. Die unterschiedlichen Ziele und Inhalte des Trainings werden aufgezeigt, wobei ein besonderer Fokus auf die kulturgenerellen und kulturspezifischen Aspekte gelegt wird. Die Kapitel beleuchtet auch verschiedene Trainingsmethoden und ein Beispiel für ein interkulturelles Training.
- Kapitel 3 widmet sich den individuellen Bedürfnissen von Trainingsteilnehmern und untersucht den Vergleich von Wahrnehmungs-, Denk- und Urteilsweisen in verschiedenen Kulturen. Die Rolle des Trainers und die Erwartungen, die an ihn gestellt werden, werden ebenfalls beleuchtet. Dabei wird der Fokus auf die besonderen Ansprüche von deutschen und britischen Trainern gelegt.
Schlüsselwörter
Interkulturelles Training, Kultur, Globalisierung, Multikulturalisierung, Kommunikation, Management, Vergleichende Kulturforschung, Trainerrolle, Erwartungen, Deutschland, Großbritannien.
- Arbeit zitieren
- Julia Trefzer (Autor:in), 2009, Interkulturelles Training: Methoden, Ziele und Inhalte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92757