Seit Descartes wurde in der Philosophie schon oft darüber diskutiert, ob unsere Meinung über die Außenwelt falsch sei. Vor allem wurde dies mithilfe von ewigen Träumen oder einem bösen Dämon, der uns täuscht, motiviert. Man nennt diese Vorstellung auch cartesischer Skeptizismus. Ein Szenario, das jedoch viel weiter geht ist das vom Gehirn im Tank (GIT). Seit den Matrix-Filmen streiten sich auch Nicht-Philosophen darüber, ob wir wirklich ausschließen können, dass unser ganzes Wissen über die Außenwelt nicht durch einen Simulationscomputer vermittelt wird. Stellen wir uns vor, unser Gehirn steckt von Anbeginn unserer Existenz in einem Tank mit Nährflüssigkeit und unsere Empfindungen über die Außenwelt, unsere Sinneserfahrungen, etc. werden uns vom Computer vorgegaukelt. Diese Konklusion wäre abgewiesen, wenn der Beweis aus dem Jahr 1981 von Hilary Putnam gegen das Szenario funktionierte. Er war der Erste, der bewies, dass die Annahme, dass wir GIT sind, unmöglich wahr sein kann, weil sie sich selbst widerlegt. Das bedeutet, dass eine bestimmte These so genannt wird, wenn es die Annahme, dass die These erwogen oder ausgesprochen wird, ist, die ihre Falschheit impliziert . Ich werde mich hier mit der späteren Rekonstruktion des Beweises von Crispin Wright befassen, weil sie einfacher zu verstehen ist als Putnams ursprünglicher Beweis, dennoch hat jener einen entscheidenden Fehler gemacht: Er setzt Dinge voraus, die er noch nicht bewiesen hat. Wrights Fassung ist dennoch wertvoll. Sie erlaubt einen klaren Blick auf die Ideen, die Putnams Beweis zugrunde liegen, und sie wird einen Weg zu einer Fassung des Beweises auftun, die wirklich hieb- und stichfest ist . Die Aufgabe hier wird daher sein, den Fehler offen darzulegen und ihn zu beseitigen. Zusätzlich wird gezeigt, wie man den Beweis verfeinern kann, damit die Skeptiker definitiv keine Möglichkeit mehr haben, ihn anzugreifen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Putnams Beweis in der Form Crispin Wrights und dessen Stringenz
- Lösung der ersten Prämisse
- Lösung der zweiten Prämisse
- Verbesserung des Beweises
- Logische Struktur der Prämissen
- Glaubwürdigkeit der Prämissen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Putnams Argument gegen das Szenario "Gehirn im Tank" (GIT) mit dem Ziel, die Stringenz des Beweises zu untersuchen und Schwachstellen aufzuzeigen. Die Argumentation von Crispin Wright wird als Grundlage für die Analyse herangezogen.
- Logische Struktur von Putnams Beweis
- Die Rolle von Sprache und Bezug in der Argumentation
- Kausale Interaktion und das Problem des Bezeichnens im GIT-Szenario
- Die Glaubwürdigkeit der Prämissen in Putnams Beweis
- Möglichkeiten zur Verbesserung des Beweises gegen das GIT-Szenario
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit führt in die Problematik des cartesischen Skeptizismus und des GIT-Szenarios ein und stellt Putnams Beweis als Gegenargument vor. Es wird deutlich, dass Putnams Beweis in der Form von Crispin Wright einfacher zu verstehen ist, jedoch einen entscheidenden Fehler enthält.
Putnams Beweis in der Form Crispin Wrights und dessen Stringenz
Das Kapitel analysiert die logische Struktur von Putnams Beweis in der Formulierung von Crispin Wright. Es werden die beiden Prämissen des Beweises erläutert und deren logische Beziehung zur Konklusion, dass wir nicht GIT sind, aufgezeigt.
Lösung der ersten Prämisse
Der Abschnitt befasst sich mit der ersten Prämisse von Putnams Beweis, die besagt, dass das Wort "Tiger" in unserer Sprache Tiger bezeichnet. Es wird argumentiert, dass diese Prämisse als analytischer Satz gilt, dessen Wahrheit aus den Bedeutungsregeln der Sprache folgt.
Lösung der zweiten Prämisse
Das Kapitel befasst sich mit der zweiten Prämisse, die behauptet, dass das Wort "Tiger" in der Sprache von GIT keine Tiger bezeichnet. Dieses Problem wird auf die Bedingung zurückgeführt, dass ohne kausalen Kontakt kein erfolgreiches Bezeichnen möglich ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen: cartesischer Skeptizismus, Gehirn im Tank (GIT), Putnams Beweis, Bezeichnen, Kausaler Kontakt, Sprache, analytische Sätze, Prämissen, Konklusion, Stringenz, Disquotationsschema.
- Arbeit zitieren
- Viktoria Heitz (Autor:in), 2008, Wissen wir nichts über die Außenwelt? - Ein Beweis gegen die Meinung der Skeptiker, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92801