Durch die Etablierung des Musikfernsehens innerhalb der Fernsehlandschaft vor mehr als 20 Jahren, wurde eine ganze Generation von Menschen beeinflusst, Jugendkulturen geprägt und kreative Akzente gesetzt. Insbesondere Musikvideos übten und üben ungetrübte Faszination auf ihre ZuschauerInnen aus. Gänzlich dem Motto folgend: „If it moves they will watch it“
(Andy Warhol), sind besonders Jugendliche und junge Erwachsene im kaleidoskopischen „Mahlstrom der Bilder“ gefangen. Um sich der Beziehung zwischen Musikvideo und Zuschauer anzunähern, wird in dieser Arbeit von einer theoretischen Implikation im Kontext musikalischer Sozialisation, über einen kurzen historischen Abriss zum Musikfernsehen, der
anschließende inhaltlich-formale Situationsbefund des Musikvideos beschrieben. Das Hauptaugenmerk und Kern dieser Arbeit ist das weite Feld der Rezeption,
Nutzungsmotivation und Wirkung des Musikvideos auf junge Menschen.
Zwar wird versucht unter Berücksichtigung von quantitativen Aspekten die Forschungsergebnisse der
Rezeptionsforschung synoptisch und kompakt abzutragen. Die Prämisse liegt dennoch
darin einen unverzerrten und unverkrüppelten Überblick der wichtigsten Gehalte des Themas zu geben. Auf die Ummantelung des Kerns dieser Arbeit, durch medientheoretische Exkurse und jugendkulturelle Theorienbezüge wird verzichtet. Ziel dieser Arbeit soll es ausschließlich
sein, Nutzungsmotive und Rezeptionsformen von Musikvideos durch ein jugendliches Publikum aufzudecken und deren Wirkungen im Kontext von Sozialisationsaspekten und der Bedeutsamkeit für die jugendliche Lebenswelt anhand von Ergebnissen der Rezeptions- und Wirkungsforschung aufzuzeigen: Welche Nutzungsmotivationen gibt es für das Einschalten von Musikfernsehen, respektive für das Anschauen von Musikvideos? Wie nehmen junge Menschen die inhaltliche Bilderflut der Musikvideos auf? Wie werden diese verarbeitet? Welche Wirkungen sind zu dokumentieren?
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG.
- 2. THEORETISCHE IMPLIKATION – DIE MUSIKALISCHE SELBSTSOZIALISATION ..
- 3. DAS MUSIKVIDEO
- 3.1. Videoclips und Musikfernsehen – Ein kurzer Historischer Abriss
- 3.2. Die Klassifikation von Musikvideos.
- 3.3. Darstellung von Gewalt, Sexualität, Gender und Race.
- 3.3.1. Gewalt - Strukturelemente, nach Musikgenre und szenetypischer Darstellung.....
- 3.3.2. Sexualität, Gender und Race.
- 4. REZEPTION UND NUTZUNG VON MUSIKVIDEOS.
- 4.1. Theoretische Aspekte der Rezeption und Nutzung.
- 4.1.1. Wer? Wie? Warum? Reichweite und Nutzung von VIVA und MTV..
- 4.1.2. Hypothesen im Rezeptionskontext.
- 4.1.3. Arten der Rezeption
- 4.1.3.1. Rezeptionstypologie von auditiven Ereignissen ......
- 4.1.3.2 Rezeptionstypologie von audiovisuellen Ereignissen.........
- 4.2. Rezeptionsformen und Nutzungsmotivationen.
- 4.2.1. Rezeptionsaspekte nach Geschlecht, Alter, Bildung und Schicht..
- 4.2.2. Musikalische Präferenz...........
- 4.2.3. Das Warenhaus Musikvideo - im Angebot: Lebensstil, Distinktion, Identifikation und Sozialisation..\n
- 5. DIE WIRKUNGEN VON MUSIKVIDEOS.
- 5.1. Einstellungen und Emotionen.
- 5.2. Aggressives Verhalten..\n
- 5.3. Die Wahrnehmung von Geschlecht und Sexualität ...
- Die Rolle von Musikvideos im Prozess der musikalischen Selbstsozialisation.
- Die Rezeption und Nutzung von Musikvideos im Kontext der Medienlandschaft, insbesondere durch Musikfernsehen.
- Die Analyse der Inhalte von Musikvideos hinsichtlich Gewalt, Sexualität, Gender und Race.
- Die Rezeptionsmotivationen und -formen junger Menschen im Umgang mit Musikvideos, unter Berücksichtigung von Geschlecht, Alter, Bildung und Schicht.
- Die Auswirkungen von Musikvideos auf Einstellungen, Emotionen, Verhalten und die Wahrnehmung von Geschlecht und Sexualität.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Nutzung und Rezeption von Musikvideos durch junge Menschen und analysiert deren Auswirkungen. Der Fokus liegt dabei auf den Nutzungsmotivationen, den Rezeptionsformen und den Wirkungen der Musikvideos im Kontext von Sozialisation und jugendlicher Lebenswelt.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Musikvideo und dessen Bedeutung in der Medienlandschaft ein. Kapitel 2 behandelt die theoretische Implikation der musikalischen Selbstsozialisation im Kontext der Musikvideo-Rezeption. Kapitel 3 gibt einen Überblick über die Geschichte des Musikfernsehens, die Klassifikation von Musikvideos und die Darstellung von Gewalt, Sexualität, Gender und Race in diesen Videos. In Kapitel 4 werden die Rezeption und Nutzung von Musikvideos durch junge Menschen untersucht, wobei sowohl die theoretischen Aspekte als auch die individuellen Nutzungsmotivationen und Rezeptionsformen beleuchtet werden. Kapitel 5 beschäftigt sich mit den Wirkungen von Musikvideos, insbesondere auf Einstellungen, Emotionen, Verhalten und die Wahrnehmung von Geschlecht und Sexualität.
Schlüsselwörter
Musikvideo, Rezeption, Nutzung, Sozialisation, Selbstsozialisation, Jugendkultur, Musikfernsehen, Gewalt, Sexualität, Gender, Race, Einstellungen, Emotionen, Verhalten, Wahrnehmung.
- Arbeit zitieren
- Tom Hensel (Autor:in), 2008, VIVA MTV! Nutzung und Rezeption von Musikvideos, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92908