Der Begriff Kanzlerdemokratie wurde ursprünglich in der politischen Publizistik geprägt und hat sich mittlerweile als wissenschaftlicher Arbeitsbegriff etabliert (Schmidtke 2001, S. 12). Trotz breiter Akzeptanz des Begriffes Kanzlerdemokratie in der Politikwissenschaft ist er weiterhin Gegenstand kontroverser Diskussionen (ebd. S. 14). Ausgehend von der Voraussetzung, dass es sich bei der "Kanzlerdemokratie" um einen Regierungstyp der Bundesrepublik handelt, soll unter der Verwendung der von Niclauß aufgestellten Strukturmerkmale anhand zwei neuerer Biographien sowie Zeitungsberichten über die ersten und die letzten Monate der Amtszeit Schröders untersucht werden, inwieweit die erste Regierung Schröder ein Beispiel für eine Kanzlerdemokratie ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Kanzlerdemokratie ausschließlich als Charakterisierung der Regierungszeit Adenauers
- Kanzlerdemokratie als Regierungstyp
- Strukturmerkmale der Kanzlerdemokratie nach Niclauß
- Politische Führungskraft des Bundeskanzlers
- Bundeskanzler als Außenpolitiker
- Das persönliche Prestige des Bundeskanzlers
- Führung der größten Regierungspartei
- Gegensatz zwischen Regierungslager und Opposition
- Regierungsstil Gerhard Schröders in seiner ersten Amtszeit
- Politische Führungskraft
- Nutzung der institutionellen Möglichkeiten
- Richtlinienkompetenz und Kabinettsdisziplin
- Disziplinierung der Regierungsfraktionen
- Umgang mit dem Koalitionspartner
- Die Außenpolitik Gerhard Schröders
- Das persönliche Ansehen Gerhard Schröders
- Schröder und die SPD
- Das Verhältnis zur Opposition
- Politische Führungskraft
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die erste Regierung Schröder unter der Fragestellung, ob diese ein Beispiel für eine Kanzlerdemokratie darstellt. Sie untersucht, inwiefern die Strukturmerkmale der Kanzlerdemokratie, wie sie von Niclauß definiert wurden, auf die Amtszeit Schröders zutreffen.
- Bedeutung der Kanzlerdemokratie im deutschen Regierungssystem
- Untersuchung der Strukturmerkmale der Kanzlerdemokratie
- Analyse des Regierungsstils von Gerhard Schröder
- Bewertung der ersten Regierung Schröder im Kontext der Kanzlerdemokratie
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den Forschungsstand zum Thema Kanzlerdemokratie dar und erläutert die Zielsetzung und Methodik der Untersuchung.
- Forschungsstand: Das Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf den Begriff Kanzlerdemokratie. Einige Autoren sehen die Kanzlerdemokratie als ein Phänomen der Adenauer-Ära, während andere sie als ein fortdauerndes Merkmal des deutschen Regierungssystems betrachten.
- Strukturmerkmale der Kanzlerdemokratie nach Niclauß: Dieses Kapitel beschreibt die zentralen Merkmale der Kanzlerdemokratie, die Niclauß als essentiell für eine Kanzlerdemokratie erachtet. Es geht dabei um die politische Führungskraft des Bundeskanzlers, seine Rolle in der Außenpolitik, sein persönliches Ansehen, die Führung der größten Regierungspartei und das Verhältnis zwischen Regierung und Opposition.
- Regierungsstil Gerhard Schröders in seiner ersten Amtszeit: Das Kapitel untersucht den Regierungsstil von Gerhard Schröder unter Berücksichtigung der zuvor beschriebenen Strukturmerkmale der Kanzlerdemokratie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Begriffe Kanzlerdemokratie, Regierungssystem, politische Führung, Regierungspolitik, Bundeskanzler, Gerhard Schröder, Strukturmerkmale, Regierungsstil und Parteienpolitik.
- Arbeit zitieren
- Steffen Wirks (Autor:in), 2002, Die erste Regierung Schröder - ein Beispiel für eine Kanzlerdemokratie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9296