Die ostasiatischen Volkswirtschaften gehören zu den am schnellsten wachsenden
der Welt. Die meisten Prognosen deuten darauf hin, dass dieser
Trend in den nächsten Jahren fortgesetzt wird und Ostasien ein mittleres Einkommensniveau
erreicht haben wird. 1993 hat sogar die Weltbank eine Studie
mit dem Titel das „Ostasiatische Wunder“ vorgelegt. Dieses Wunder sollte
jedoch 1997 durch die asiatische Finanzkrise einen schweren Rückschlag
erleiden.
Die Finanzkrise begann mit einer spekulativen Attacke auf die thailändische
Währung Baht. Binnen kurzer Zeit waren die Währungsreserven der Zentralbank
Thailands verbraucht und es erfolgte die Freigabe des Wechselkurses,
was zu drastischen Abwertungen führte. Die meisten asiatischen Staaten
blieben von dieser Krise nicht unverschont. Dieses Ereignis und die
Europäische Währungsunion von 1999 waren die wesentlichen Ereignisse, die
das Thema der Währungsintegration in Ostasien in den Vordergrund rückten.
Die Finanzkrise stellte nämlich die Finanzsysteme der ostasiatischen Länder
in Frage und es wurden Rufe nach koordinierten ökonomischen wie
finanziellen Überwachungssystemen in dieser Region laut. Eine wirtschaftliche
und monetäre Kooperation der asiatischen Länder schien für viele die richtige
Strategie zu sein, um sich vor ähnlichen Krisen in der Zukunft zu schützen.
Eine ostasiatische monetäre Währungsintegration nach dem Vorbild der
Europäer sollte langfristiges Ziel dieser Volkswirtschaften darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Traditionelle Kriterien optimaler Währungsräume
- Das Kriterium der Faktormobilität (Mundell)
- Das Kriterium des Offenheitsgrades (McKinnon)
- Das Kriterium der Produktdiversifikation (Kenen)
- Das Kriterium stabiler realer Wechselkurse (Vaubel)
- Kosten und Nutzen einer Währungsunion
- Untersuchung Ostasiens im Hinblick auf die Kriterien optimaler Währungsräume
- Faktormobilität
- Integrationsgrad des intraregionalen Handels
- Integrationsgrad der Kapitalströme
- Korrelation von Schocks
- Reale Wechselkurse
- Ist eine monetäre Währungsintegration in Ostasien wünschenswert?
- Schritte in Richtung einer monetären Währungsintegration in Ostasien
- Barrieren gegen eine monetäre Währungsintegration in Ostasien
- Implikationen aus Europa
- Rolle Chinas
- Politik Chinas im Hinblick seiner asiatischen Handelspartner
- Handelsbeziehungen zu den Nachbarstaaten
- Yen vs. Yuan als die zukünftige Ankerwährung?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage der monetären Währungsintegration in Ostasien und der Rolle Chinas in diesem Prozess. Ziel ist es, die traditionellen Kriterien optimaler Währungsräume auf die ostasiatische Region anzuwenden und die Vor- und Nachteile einer Währungsunion für die beteiligten Länder zu analysieren.
- Analyse der traditionellen Kriterien optimaler Währungsräume (Faktormobilität, Offenheitsgrad, Produktdiversifikation, stabile reale Wechselkurse)
- Bewertung des Integrationsgrades Ostasiens hinsichtlich dieser Kriterien
- Untersuchung der Vor- und Nachteile einer monetären Währungsintegration in Ostasien
- Bedeutung Chinas als dominierender Wirtschaftsfaktor in der Region
- Diskussion der Herausforderungen und Chancen einer Währungsintegration in Ostasien
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema der ostasiatischen monetären Währungsintegration und erläutert die Relevanz der Fragestellung. Kapitel zwei präsentiert die traditionellen Kriterien optimaler Währungsräume nach Mundell, McKinnon, Kenen und Vaubel. Kapitel drei analysiert den Integrationsgrad Ostasiens im Hinblick auf diese Kriterien, wobei der Fokus auf den Aspekten der Faktormobilität, des intraregionalen Handels, der Kapitalströme, der Korrelation von Schocks und der realen Wechselkurse liegt. Kapitel vier beschäftigt sich mit der Frage, ob eine monetäre Währungsintegration in Ostasien wünschenswert ist, und beleuchtet die notwendigen Schritte, die Barrieren und die Implikationen aus Europa. Schließlich wird in Kapitel fünf die Rolle Chinas als einflussreicher Wirtschaftsfaktor in der Region untersucht, mit einem Schwerpunkt auf der Politik Chinas, den Handelsbeziehungen zu seinen Nachbarstaaten und der Diskussion um den Yen vs. Yuan als zukünftige Ankerwährung.
Schlüsselwörter
Ostasiatische monetäre Währungsintegration, China, Währungsraum, Faktormobilität, Integrationsgrad, Handelsbeziehungen, Schocks, reale Wechselkurse, Yen, Yuan.
- Quote paper
- Abasin Harakat (Author), 2008, Ostasiatische monetäre Währungsintegration , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92967