Auf die Frage, ob man ein spezifisches Buch gelesen habe, folgt oft die simple Antwort, nein, aber man hätte ja den dazugehörigen Film gesehen. Im ersten Moment schließt wohl die Mehrzahl der Teilnehmer solch einer Konversation auf eine gemeinsame Gesprächsbasis, bei der die in den Medien „Literatur“ und „Film“ beschriebene, beziehungsweise gezeigte Handlung einander entspricht. In den meisten Fällen stellt sich aber schon nach kurzer Zeit heraus, dass dem nicht so ist. Dies kann nicht nur für den Handlungsverlauf gelten, sondern auch Charaktere und das Setting entsprechen oftmals nicht den Beschreibungen im literarischen Werk. Warum aber entfernt sich eine Literaturverfilmung von seiner literarischen Vorlage? Warum wird diese Transformation in ein anderes Medium oftmals als Enttäuschung empfunden? Und vielmehr, wann lässt sich dann von einer gelungenen Adaption sprechen?
Im Folgenden werde ich versuchen, diese Fragen zu beantworten. Dazu möchte ich zunächst die Medien „Literatur“ und „Film“ einzeln betrachten, um ihre spezifischen Vermittlungs- und Wirkungsmodi zu verdeutlichen. Es sollen auch die Schwierigkeiten einer Literaturverfilmung aufgezeigt werden.
Als spezifisches Beispiel werde ich im dritten Kapitel auf die Literaturverfilmung von Benjamins Leberts popliterarischen Bestseller „Crazy“ eingehen. Ich möchte anhand einer im Buch und Film vorkommenden Szene die Unterschiede der literarischen zur filmischen Sprache exemplarisch analysieren und darstellen.
Des Weiteren werde ich Bezug auf die im Buch und Film dargestellten Themen nehmen. Da sich diese sehr ähnlich sind, möchte ich durch die Analyse bestimmter Szenen die Raffinesse und Vielschichtigkeit der filmischen Mittel vorführen. Dieses wird sicherlich zu Beantwortung meiner Leitfrage nach einer gelungenen Adaption beitragen können. Eine konkrete Antwort stellt den Schluss des dritten Kapitels dar.
Im letzten Teil dieser Hausarbeit möchte ich rückblickend meine eigenen Gedanken kurz festhalten und aufzeigen, in wie weit sie meine Einstellung bezüglich Literaturverfilmungen verändert hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Literaturverfilmung
- Vermittlungs- und Wirkungsmodus der Literatur
- Vermittlungs- und Wirkungsmodus des Filmes
- Literaturverfilmung- zwei verschiedene Sprachen
- „Crazy“- die Literaturverfilmung
- Zwei verschiedene Sprachen- am Beispiel „Crazy“
- Die Vorstellung Benjamins- im Buch
- Die Vorstellung Benjamins- im Film
- Darstellungsweise der Themen des Buchs im Film
- Das Thema „Mädchen“
- Das Thema „Freundschaft“
- Die Literaturverfilmung „Crazy“- eine gelungene Adaption?
- Rückblick
- Bibliografien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die Literaturverfilmung von Benjamins Leberts „Crazy“ als gelungene Adaption betrachtet werden kann. Sie analysiert die medialen Eigenschaften von Literatur und Film, um die spezifischen Vermittlungs- und Wirkungsmodi der beiden Medien aufzuzeigen. Die Arbeit untersucht, wie Themen und Szenen aus dem Buch im Film dargestellt werden und wie die filmische Sprache im Vergleich zur literarischen Sprache funktioniert.
- Unterschiede zwischen literarischem und filmischem Erzählen
- Analyse der medialen Vermittlungs- und Wirkungsmodi von Literatur und Film
- Vergleich der Darstellung von Themen und Szenen in Buch und Film
- Die Frage nach der gelungenen Adaption im Kontext der Literaturverfilmung „Crazy“
- Reflexion der persönlichen Einstellung zu Literaturverfilmungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Literaturverfilmung vor und erläutert die Forschungsfrage: Wann lässt sich von einer gelungenen Adaption sprechen? Die Arbeit geht zunächst auf die medialen Eigenschaften von Literatur und Film ein, um ihre jeweiligen Vermittlungs- und Wirkungsmodi zu verdeutlichen. Im dritten Kapitel wird die Literaturverfilmung „Crazy“ analysiert. Die Analyse konzentriert sich auf die Unterschiede zwischen der literarischen und der filmischen Sprache, die Darstellung von Themen wie „Mädchen“ und „Freundschaft“ sowie die Frage nach der gelungenen Adaption. Im letzten Kapitel werden die eigenen Gedanken zur Literaturverfilmung zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Literaturverfilmung, Vermittlungs- und Wirkungsmodi, mediale Sprache, „Crazy“, Benjamins Lebert, Adaption, filmische Mittel, Themenanalyse, Rezeption, Leser, Zuschauer.
- Quote paper
- Catharina Cerezo (Author), 2005, Die Literaturverfilmung Crazy, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92971