Vor dem Hintergrund der Unterrepräsentation von Frauen in hochbezahlten Berufen und der damit einhergehenden Diskriminierung aufgrund des Geschlechts auf dem deutschen Arbeitsmarkt wird in der Arbeit der Einfluss von geschlechtsspezifischer Sprache in Stellenausschreibungen auf die wahrgenommene Attraktivität der ausgeschriebenen Stelle bei Young Professionals in Deutschland untersucht.
Stellenausschreibungen sind in der Regel der erste Berührungspunkt zwischen Bewerber und Unternehmen, weshalb es für die Gewinnung geeigneter Kandidat von zentraler Bedeutung ist, diese mit einer zielgruppengerechten Ansprache zu einer Bewerbung zu bewegen. Die vergangene Forschung zeigt, dass geschlechtsspezifisch-adressierte Formulierungen in Stellenausschreibungen existieren und diese einen Einfluss auf die Wahrnehmung der Stellenattraktivität ausüben.
Dazu haben die Versuchspersonen jeweils eine Ausschreibung (entweder weiblich- oder männlich-adressiert formuliert) vorgelegt bekommen, auf dessen Grundlage die wahrgenommene Stellenattraktivität gemessen wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen eine weiblich-adressiert ausgeschriebene Stelle wesentlich attraktiver wahrnehmen als eine männlich-adressiert ausgeschriebene. Für Frauen mit einer stark ausgeprägten weiblichen Geschlechterrollenorientierung ist dieser Effekt dabei größer als bei Frauen mit einer androgynen Geschlechterrollenorientierung. Für Männer konnte kein signifikanter Unterschied in der Wahrnehmung der Stelle aufgrund von geschlechtsspezifischen Formulierungen festgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Begriffsdefinitionen und -erklärungen
- Stellenausschreibungen
- Young Professionals
- Geschlechtsspezifik und -stereotypen
- Die Bedeutung von Geschlecht
- Geschlechtsstereotypen als Erklärungsmuster für Geschlechtsspezifik
- Gesellschaftliche Auswirkungen von Geschlechtsspezifik und -stereotypen
- Geschlechtsspezifisch-adressierte Sprache in Stellenausschreibungen
- Forschungsfrage und abgeleitete Hypothesen
- Entwicklung der Forschungsfrage
- Ableitung der Hypothesen
- Methodisches Vorgehen
- Forschungsdesign
- Operationalisierung der unabhängigen Variablen
- Geschlechtsspezifische Stellenformulierung
- Allgemeine Konzipierung der Stellenausschreibungen
- Manipulation der Stellenausschreibungen
- Geschlecht und Geschlechterrollenorientierung
- Operationalisierung der abhängigen Variable
- Inhaltliche Übereinstimmung als Kontrollvariable
- Stichprobenplanung und Ausschlusskriterien
- Fragebogengestaltung
- Durchführung und Datenerhebung
- Versuchspersonenstichprobe
- Ergebnisse
- Überprüfung der internen Konsistenz der verwendeten Skalen
- Zusammenhang von inhaltlicher Übereinstimmung und Stellenattraktivität
- Auswertung der wahrgenommenen Stellenattraktivität
- Auswertung der Geschlechterrollenorientierung
- Diskussion
- Limitationen und kritische Reflexion
- Implikationen für die weitere Forschung und Praxis
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss von geschlechtsspezifischer Sprache in Stellenausschreibungen auf die wahrgenommene Attraktivität der ausgeschriebenen Stelle bei Young Professionals in Deutschland. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Auswirkungen dieser Formulierungen auf die Wahrnehmung der Stelle durch Frauen und Männer, insbesondere hinsichtlich ihrer Geschlechterrollenorientierung.
- Die Untersuchung der Wirkung von geschlechtsspezifischer Sprache auf die Stellenattraktivität
- Die Analyse der Geschlechterrollenorientierung als Einflussfaktor auf die Wahrnehmung der Stellenattraktivität
- Die Beforschung des Zusammenhangs zwischen geschlechtsspezifischer Sprache und der Unterrepräsentation von Frauen in hochbezahlten Berufen
- Die Untersuchung der Relevanz dieser Forschungsergebnisse für die Praxis des Recruitings und der Personalgewinnung
- Die Diskussion von Limitationen und Implikationen für die weitere Forschung in diesem Bereich
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas im Kontext der deutschen Arbeitswelt und der Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen beleuchtet. Anschließend wird der theoretische Hintergrund der Arbeit dargelegt, wobei die Begriffsdefinitionen von Stellenausschreibungen und Young Professionals, die Bedeutung von Geschlecht und die Auswirkungen von Geschlechtsstereotypen auf den Arbeitsmarkt im Fokus stehen. Das dritte Kapitel stellt die Forschungsfrage und die daraus abgeleiteten Hypothesen vor, die mit Hilfe einer empirischen Studie untersucht werden sollen. Das vierte Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Studie, einschließlich des Forschungsdesigns, der Operationalisierung der Variablen und der Stichprobenplanung. Die Ergebnisse der Studie werden im fünften Kapitel präsentiert und interpretiert, wobei die Wahrnehmung der Stellenattraktivität durch Frauen und Männer im Vordergrund steht. Im sechsten Kapitel werden die Ergebnisse diskutiert, die Limitationen der Studie beleuchtet und die Implikationen für die weitere Forschung und die Praxis des Recruitings aufgezeigt. Schließlich erfolgt im siebten Kapitel die Zusammenfassung und das Fazit der Arbeit, das die wichtigsten Erkenntnisse und die Bedeutung der Ergebnisse für die Forschungslandschaft hervorhebt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Geschlechtsspezifik, geschlechtsspezifische Sprache, Stellenausschreibungen, Recruiting, Stereotypen, Geschlechterrollen, Gender. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie geschlechtsspezifische Sprache in Stellenausschreibungen die wahrgenommene Attraktivität der ausgeschriebenen Stelle beeinflusst und welche Auswirkungen dies auf die Chancen von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt hat.
- Quote paper
- Pia Wiese (Author), 2020, Geschlechtsspezifik in Stellenausschreibungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/931506