Seit Beginn des Schuljahres 2007/2008 unterrichte ich in der einjährigen Berufs-fachschule (Höhere Handelsschule) vier Unterrichtsstunden English pro Woche. Dabei ist mir besonders eine Schülerin aufgefallen, die einerseits schriftlich gute bis sehr gute Leistungen erbringt, im mündlichen jedoch mangelhafte bis ungenügende Leistungen erzielt. Diese extreme Divergenz ist mir bereits nach kurzer Zeit aufgefallen. Bereits in einer durchgeführten Unterrichtsreihe in Englisch zur Kompetenz „Listening Compre-hension“ war xy immer bei den besten Lernenden der Klasse. In der ersten Klassenarbeit erzielte sie eine „zwei“ und im Vokabeltest eine „zwei plus“. Auch Arbeitsaufträge und Hausaufgaben erfüllt sie stets gewissenhaft, ordentlich und gut. Jedoch ist sie von ihrer Person eine sehr zurückhaltende, schüchterne Schülerin.
Da mir dieses Verhalten aufgefallen ist, habe ich xxxxxxx bereits vor den Herbstferien darauf angesprochen. Ich fragte sie, warum sie sich denn nie aktiv am Unterrichts-geschehen beteiligen möchte und dass ich mir ziemlich sicher wäre, dass sie positiv den Unterricht mitgestalten könnte. Darauf bekam ich nur ein Achselzucken und ein „… das weiß ich auch nicht …“. Die Schülerin ist in xxxxxxxx in xxxxxxxxx geboren und meine Vermutung in ihrem extrem passiven Verhalten liegt in einer sehr strengen Erziehung und sozialem Hintergrund begründet.
Seit unserem kurzen Gespräch im September hat sie sich lediglich ein Mal am Unterricht von sich aus beteiligt. Nur wenn ich sie gezielt im Unterricht auffordere einen aktiven Beitrag zu leisten, etwa die Hausaufgaben vorzutragen, tut sie dies auch. Danach beteiligt sie sich lediglich passiv am Unterricht. Zwar hat xxxxxxxxx noch nie den Unterricht gestört, noch nie die Hausaufgaben vergessen, lernt Vokabeln und bereitet sich auf Klassenarbeiten vor, jedoch setzt sich die Note im Zeugnis sowohl aus schriftlicher als auch mündlicher Note zusammen. Dies bereitet mir etwas Kopfzerbrechen, denn ihre guten schriftlichen Leistungen drückt sie mit ihrer negativen mündlichen Leistung immens nach unten.
Inhaltsverzeichnis
- Situationsbeschreibung
- Das Fördergespräch
- Schüler-Umfeld-Analyse: Außerschulische Lebensbedingungen
- Schüler-Umfeld-Analyse: Schulische Lebensbedingungen
- Selbst- Sozial- und Fachkompetenz der Schülerin
- Konkrete Schwerpunkte und Zielvereinbarungen
- Fazit / Ausblick
- Fragebögen
- Außerschulische Lebensbedingungen
- Schulische Lebensbedingungen
- Selbst-Sozial- und Fachkompetenz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Förderplan analysiert die Situation einer Schülerin der einjährigen Berufsfachschule für Wirtschaft (Höhere Handelsschule) im Fach Englisch, die trotz guter schriftlicher Leistungen, im mündlichen Bereich erhebliche Schwierigkeiten zeigt. Ziel ist es, die Ursachen für diese Diskrepanz zu erforschen und konkrete Fördermaßnahmen zu entwickeln, um die mündliche Mitarbeit und das Selbstvertrauen der Schülerin zu verbessern.
- Analyse des Schüler-Umfelds (außerschulisch und schulisch)
- Bewertung der Selbst-, Sozial- und Fachkompetenz der Schülerin
- Identifizierung von Förderbedarfen und Zielvereinbarungen
- Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der mündlichen Mitarbeit
- Bedeutung der Lehrer-Schüler-Beziehung für das Lernverhalten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschreibt die Ausgangssituation der Schülerin und beleuchtet die Diskrepanz zwischen ihren guten schriftlichen und schlechten mündlichen Leistungen. Die Vermutung, dass die Schülerin aufgrund eines strengen sozialen Hintergrunds zurückhaltend ist, wird widerlegt.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Fördergespräch, welches die Schülerin bereitwillig absolvierte. Es werden drei Fragebögen eingesetzt, die sich mit den außerschulischen und schulischen Lebensbedingungen sowie der Selbst-, Sozial- und Fachkompetenz der Schülerin befassen. Das Kapitel beleuchtet die Ergebnisse der Fragebögen, insbesondere die Einflussfaktoren auf das Lernverhalten der Schülerin.
Das dritte Kapitel beinhaltet konkrete Förderziele und -maßnahmen, die mit der Schülerin gemeinsam vereinbart wurden. Es geht um die Stärkung des Selbstvertrauens, die Verbesserung der mündlichen Ausdrucksfähigkeit und die Steigerung der aktiven Teilnahme am Unterricht.
Das vierte Kapitel fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf die weitere Begleitung und Förderung der Schülerin.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieses Förderplans sind: Höhere Handelsschule, Englischunterricht, mündliche Mitarbeit, schriftliche Leistungen, Selbstvertrauen, Fördermaßnahmen, Schüler-Umfeld-Analyse, Selbst-, Sozial- und Fachkompetenz, Zielvereinbarung.
- Quote paper
- Dipl.Betriebsw. / Dipl.Hdl. Thomas Goldbach (Author), 2007, Förderplan - Diagnose und Förderung einer Schülerin der einjährigen Berufsfachschule für Wirtschaft (Höhere Handelsschule), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93212