Betrachtet man den Mord von Potempa im Zusammenhang mit der politischen Gewaltserie in der Weimarer Republik so scheint er- obwohl es eine ausgesprochen grausame Tat war beinnahe alltäglich. Erst die Begleitumstände ließen damals das öffentliche Interesse entflammen, weshalb der Potempa- Mord in einigen wissenschaftlichen Aufsätzen untersucht bzw. sein Relevanzkriterium vor allem in Bezug auf die Legalitätstaktik der NSDAP , deren Mitglieder sich als Befürworter dieses grausamen Mordes bekannten, geprüft wurde. Nach Richard Bessel wird dieses Verbrechen von Historikern als ein Meilenstein in der Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung betrachtet, da erstmals die Solidarität mit rechtlich korrekt verurteilten Mördern durch Hitler, dem Führer der damaligen größten politischen Bewegung, klar und deutlich ausgesprochen wurde.
Unter dem Aspekt der Legitimation von Gewalt in der damaligen öffentlichen Diskussion soll anhand ausgewählter Artikel von Zeitungen aus verschiedenen politischen Richtungen der Potempa- Mord nicht nur im historischen Kontext erläutert, sondern vor allem auf die „Sprache der Gewalt“ untersucht werden, in Hinsicht auf Feindbilder, Diffamierung des politischen Gegners und der Art und Weise der Darstellung des Mordes und seiner Begleiterscheinungen.
Die grundlegende Fragestellung, die das Fundament dieser Arbeit darstellen soll, könnte nun folgendermaßen formuliert werden: Inwieweit wurde die politische Gewalt in der Weimarer Republik am Beispiel des Mordes von Potempa in der öffentlichen Diskussion ausgewählter Zeitungen charakterisiert oder sogar legitimiert?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Dokumentation des Potempa- Mordes
- Der Mord von Potempa im Blickwinkel des historischen Kontextes
- Die öffentliche Diskussion in den Zeitungen
- Interpretation und Vorgehensweise
- Die Rote Fahne
- Der Vorwärts
- Das Berliner Tageblatt
- Der Völkische Beobachter
- Zusammenfassung
- Schluss
- Quellen
- Literatur
- Internet
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Mord von Potempa im Kontext der politischen Gewalt in der Weimarer Republik, insbesondere unter dem Aspekt der Legitimation von Gewalt in der öffentlichen Diskussion. Die Arbeit untersucht, wie dieser Mord in ausgewählten Zeitungen aus verschiedenen politischen Richtungen dargestellt und interpretiert wurde, wobei sie die "Sprache der Gewalt" in Bezug auf Feindbilder, Diffamierung des politischen Gegners und die Art und Weise der Darstellung des Mordes und seiner Begleiterscheinungen in den Fokus nimmt.
- Die politische Gewalt in der Weimarer Republik
- Die Legitimation von Gewalt in der öffentlichen Diskussion
- Die Sprache der Gewalt in Zeitungsartikeln
- Feindbilder und Diffamierung des politischen Gegners
- Die Darstellung des Mordes und seiner Begleiterscheinungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Mord von Potempa im Kontext der politischen Gewalt in der Weimarer Republik vor und skizziert die Forschungsfrage der Arbeit. Die Arbeit fokussiert auf die öffentliche Diskussion des Mordes in verschiedenen Zeitungen und untersucht die "Sprache der Gewalt".
- Dokumentation des Potempa- Mordes: Dieses Kapitel beschreibt den Tathergang des Mordes von Potempa und stellt die Motivationen der Täter dar. Es wird auf die politische Einstellung des Opfers und die Vorgeschichte der Auseinandersetzungen zwischen dem Opfer und Nationalsozialisten eingegangen.
- Der Mord von Potempa im Blickwinkel des historischen Kontextes: Dieses Kapitel stellt den Mord von Potempa in den größeren historischen Kontext der politischen Radikalisierung in der Weimarer Republik, insbesondere im Jahr 1932, ein. Es wird auf die Zunahme des nationalsozialistischen Terrors, die antiterroristische Gesetzgebung der Reichsregierung Papen und die Urteile des Sondergerichts von Beuthen eingegangen. Außerdem werden die Reaktionen der verschiedenen politischen Akteure auf die Gerichtsurteile beleuchtet.
- Die öffentliche Diskussion in den Zeitungen: Dieses Kapitel analysiert die öffentliche Diskussion des Mordes von Potempa in ausgewählten Zeitungen aus verschiedenen politischen Richtungen, darunter die "Rote Fahne", der "Vorwärts", das "Berliner Tageblatt" und der "Völkische Beobachter". Die Analyse fokussiert auf die Sprache der Gewalt, die Feindbilder und die Darstellung des Mordes und seiner Begleiterscheinungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit umfassen die politische Gewalt in der Weimarer Republik, der Mord von Potempa, die öffentliche Diskussion, die "Sprache der Gewalt", Feindbilder, Diffamierung des politischen Gegners und die Darstellung des Mordes und seiner Begleiterscheinungen in verschiedenen Zeitungen. Die Arbeit analysiert insbesondere die Legitimation von Gewalt in der öffentlichen Diskussion und die verschiedenen Perspektiven auf den Mord von Potempa.
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- Tina Schüßler (Autor), 2004, Die Sprache der Gewalt , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93266