Die vorliegende Arbeit handelt von Platons Dialog "Politeia" (wörtlich übersetzt "Staatsverfassung"). Besonderes Augenmerk soll dabei dem vierten, der insgesamt zehn Bücher gewidmet werden. In diesem Sinne erscheint es jedoch für ein angemessenes Verständnis von Vorteil, die allgemeinen Rahmenbedingungen des bisherigen Verlaufs (Bücher I – III), während der Interpretation an den entsprechenden Stellen zu berücksichtigen. Im Hauptsächlichen widmet sich die Konzentration den theoretischen Erörterungen der Tugenden und ihrem Bezug zur Seelenlehre (427c bis 444a in Buch IV). Anmerkungen zu den hervortretenden Analogien zwischen dem einzelnen Menschen und einer politischen Staatsgemeinschaft (Polis) vervollständigen den Text dabei in sich ergänzender Weise.
Inhaltsverzeichnis
- Platons Dialog „Politeia“
- Der vierte Buch
- Tugenden und Seelenlehre
- Analogien zwischen Individuum und Staat
- Ethik und politische Philosophie
- Gerechtigkeit
- Metaethische Grundlagen
- Das Große um das Kleine
- Gerechter Staat
- Tugenden
- Stadtentwicklungsphasen (Polisphasen)
- Vollkommene Gutheit
- Weisheit, Tapferkeit und Besonnenheit
- Gerechtigkeit als „jeder das Seinige tut“
- Analogie zwischen Mensch und Staat
- Individuelle und politische Gerechtigkeit
- Dreigeteilte Seelenlehre
- Polisphasen und Seelenfrieden
- Seelenteile und Polisverhältnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Platons Dialog „Politeia“ mit Schwerpunkt auf dem vierten Buch. Sie untersucht die Beziehung zwischen Ethik und politischer Philosophie im Kontext Platons idealistischer Einheitsvorstellung von Mensch und Staat.
- Die philosophische Definition von Gerechtigkeit
- Die Bedeutung der vier Kardinaltugenden: Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit und Gerechtigkeit
- Die Analogie zwischen Mensch und Staat in Platons Philosophie
- Die dreigeteilte Seelenlehre und ihre Implikationen für individuelles und politisches Leben
- Die Verbindung von Ethik und Politik im Konzept der idealen Staatsgemeinschaft (Kallipolis)
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beleuchtet Platons Auseinandersetzung mit der Gerechtigkeit in der Politeia. Sie analysiert Sokrates' Dialog mit Thrasymachos, der das Recht des Stärkeren vertritt, und untersucht Platons metaethische Grundlagen, die seelische Güter über körperliche und materielle Güter stellen.
Im Anschluss wird Platons methodische Erweiterung vom Kleinen (Individuum) zum Großen (Staat) dargestellt. Dabei wird untersucht, wie die Gerechtigkeit in einem idealen Staat verwirklicht werden kann und welche Rolle die vier Kardinaltugenden dabei spielen.
Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Stadtentwicklungsphasen (Polisphasen) in Platons Philosophie und zeigt auf, wie die vollkommene Gutheit der Kallipolis erreicht wird. Darüber hinaus wird die Analogie zwischen Mensch und Staat erörtert und die Rolle der dreigeteilten Seelenlehre für die menschliche und politische Sphäre untersucht.
Schlüsselwörter
Platon, Politeia, Gerechtigkeit, Tugend, Seelenlehre, Ethik, politische Philosophie, Idealstaat, Kallipolis, Stadtentwicklungsphasen, Analogie, Mensch, Staat, Vernunft, Tatkraft, Begierde, Besonnenheit.
- Quote paper
- Kerem Kopuz (Author), 2020, Abhandlung zur Moralphilosophie. Platons "Politeia", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/932859