Mit der vorliegenden Arbeit sollen Schwerpunkte fokussiert werden, die als Meilensteine in der Entwicklung zur heutigen digitalen Seekarte (Ecdis) zu betrachten sind. Beschränkt werden soll die Betrachtung auf den Zeitraum der ersten europäischen Entdeckungsfahrten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. - Also der Weg von der künstlerischen, dekorreichen Handanfertigung hin zur reinen, versachlichten Massendruck-Karte. Besonderes Anliegen ist hierbei, die Seekartographie nicht isoliert zu betrachten, sondern stets im Zusammenhang mit dem Zeitgeschehen und den neuesten Errungenschaften in der Navigation und Ortsbestimmung. Denn nur so, im Gesamtzusammenhang aller Faktoren, die auf die Produktion und Nachfrage der Karten einwirken, kann die Reformierung der Seekartographie begriffen werden. Ebenso wird auf die, aufgrund ihrer Leistungen, hervortretenden Personen näher eingegangen. Namen wie Reinel, Mercator, Waghenaer etc. sind mit unverzichtbaren Innovationen verbunden und aus der Geschichte der Seekartographie gar nicht mehr wegzudenken. Des weiteren werden typische Motive und Darstellungsweisen in den Karten der einzelnen Nationen und Zeiten erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Das Zeitalter der ersten europäischen Entdeckungsfahrten (ca. 1490-1640)
- 2.1 Zeitgeschehen, Navigation und Ortsbestimmung
- 2.2 Die Produktion von Seekarten, in der Hand einzelner Personen
- 2.2.1 Die portugiesische Seekartographie
- 2.2.2 Die niederländische Seekartographie
- 2.2.2.3 Exkurs: Mercator
- 2.2.3 Das Produktionsverfahren des Kupferstichs verdrängt den Holzstich
- 2.3 Beispiele für typische Darstellungen auf Seekarten
- 3 Das 17. und 18. Jahrhundert, Beginn der Institutionalisierung der Seekartographie
- 3.1 Zeitgeschehen, Navigation und Ortsbestimmung
- 3.2 Die Produktion von Seekarten, unter Einfluss von Institutionen
- 3.2.1 Die französische Seekartographie
- 3.2.2 Die britische Seekartographie
- 3.3 Beispiele für typische Darstellungen auf Seekarten und abschließende Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Meilensteine der Seekartographie vom Beginn der europäischen Entdeckungsfahrten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Ziel ist es, die Entwicklung von handgefertigten, kunstvollen Portolankarten hin zur massenproduzierten, sachlichen Seekarte zu beleuchten und diese Entwicklung im Kontext des damaligen Zeitgeschehens, der Fortschritte in der Navigation und Ortsbestimmung sowie der beteiligten Persönlichkeiten zu betrachten.
- Entwicklung der Seekartographie von der Portolankarte zur Karte mit Längen- und Breitengraden
- Einfluss von technologischen Fortschritten in der Navigation auf die Seekartenproduktion
- Rolle wichtiger Persönlichkeiten in der Geschichte der Seekartographie
- Veränderung der Kartendarstellung und -produktion im Laufe der Zeit
- Bedeutung der Institutionalisierung der Seekartographie
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Herausforderungen der Navigation im 16. Jahrhundert, insbesondere die Unzulänglichkeiten der Portolankarten für die kartografische Erfassung der neu entdeckten Gebiete im Atlantik. Sie skizziert das zentrale Problem der Arbeit: die Notwendigkeit, die geographischen Positionen der neu entdeckten Länder präzise zu bestimmen, und die daraus resultierende Reformierung der Seekarten. Die Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung von der handgefertigten Karte zum Massendruck und betont die Bedeutung des Kontextes von Zeitgeschehen, Navigation und Ortsbestimmung.
2 Das Zeitalter der ersten europäischen Entdeckungsfahrten (ca. 1490-1640): Dieses Kapitel beschreibt die Navigationsmethoden und das Zeitgeschehen der frühen europäischen Entdeckungsfahrten. Es beleuchtet die Verwendung von Instrumenten wie Astrolabium, Quadrant und Jakobsstab zur Breitenbestimmung und die Entwicklung der Koppelnavigation, einschließlich der Verwendung von Sanduhren und der Logge zur Geschwindigkeitsmessung. Es werden wichtige Ereignisse wie die erste Umrundung des Kap der guten Hoffnung und die Landung Kolumbus in der "neuen Welt" diskutiert. Der Abschnitt über die Seekartenproduktion konzentriert sich auf die Rolle einzelner Kartographen und die Herausforderungen der Abbildung der runden Erde auf einer ebenen Fläche. Die Bedeutung von Pedro Nunes' Erkenntnissen über Loxodrome und deren Berücksichtigung durch Mercator wird hervorgehoben. Der "Spieghel der Zeevaerdt" von Lucas Janszoon Waghenaer wird als wichtige Alternative erwähnt.
3 Das 17. und 18. Jahrhundert, Beginn der Institutionalisierung der Seekartographie: Dieses Kapitel beschreibt die Institutionalisierung der Seekartographie im 17. und 18. Jahrhundert. Es diskutiert den Einfluss von Institutionen wie französischen und britischen Marinebehörden auf die Produktion von Seekarten. Die Zusammenfassung synthetisiert die Fortschritte in der Navigation und Ortsbestimmung, die weiterführende Entwicklung der Kartographie sowie die zunehmende Standardisierung und Verbreitung von Seekarten.
Schlüsselwörter
Seekartographie, Portolankarte, Navigation, Ortsbestimmung, Entdeckungsfahrten, Astrolabium, Quadrant, Jakobsstab, Koppelnavigation, Mercator-Projektion, Loxodrome, Kupferstich, Holzstich, Institutionalisierung, portugiesische Seekartographie, niederländische Seekartographie, französische Seekartographie, britische Seekartographie, Lucas Janszoon Waghenaer, Gerardus Mercator.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seekartographie: Vom Zeitalter der Entdeckungen bis zum 18. Jahrhundert
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Entwicklung der Seekartographie von den ersten europäischen Entdeckungsfahrten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Sie untersucht den Wandel von handgefertigten Portolan-Karten zu massenproduzierten, wissenschaftlichen Seekarten, wobei der Kontext von Zeitgeschehen, Fortschritten in der Navigation und beteiligten Persönlichkeiten berücksichtigt wird.
Welche Zeiträume werden behandelt?
Die Arbeit umfasst zwei Hauptzeiträume: das Zeitalter der ersten europäischen Entdeckungsfahrten (ca. 1490-1640) und das 17. und 18. Jahrhundert, in dem die Institutionalisierung der Seekartographie begann.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Seekartographie von Portolan-Karten zu Karten mit Längen- und Breitengraden, dem Einfluss technologischer Fortschritte in der Navigation, der Rolle wichtiger Persönlichkeiten, der Veränderung der Kartendarstellung und -produktion und der Bedeutung der Institutionalisierung der Seekartographie.
Welche Navigationsmethoden und -instrumente werden besprochen?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Navigationsmethoden und -instrumente, darunter Astrolabium, Quadrant, Jakobsstab, Koppelnavigation (mit Sanduhren und Logge) und die Herausforderungen der Breiten- und Längenbestimmung.
Welche Rolle spielten einzelne Kartographen und Institutionen?
Die Arbeit beleuchtet die Rolle einzelner Kartographen in der frühen Phase der Seekartographie (z.B. die portugiesische und niederländische Seekartographie mit Fokus auf Mercator und Lucas Janszoon Waghenaer) und den Einfluss von Institutionen wie den französischen und britischen Marinebehörden auf die Kartenproduktion im 17. und 18. Jahrhundert.
Welche technischen Entwicklungen werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt den Übergang vom Holzstich zum Kupferstich als Produktionsverfahren für Seekarten und die Bedeutung von Mercator's Projektion für die Abbildung der Erde auf einer ebenen Fläche.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Seekartographie, Portolankarte, Navigation, Ortsbestimmung, Entdeckungsfahrten, Astrolabium, Quadrant, Jakobsstab, Koppelnavigation, Mercator-Projektion, Loxodrome, Kupferstich, Holzstich, Institutionalisierung, portugiesische Seekartographie, niederländische Seekartographie, französische Seekartographie, britische Seekartographie, Lucas Janszoon Waghenaer, Gerardus Mercator.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es darin?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Eine Einleitung, die die Herausforderungen der frühen Navigation und die Ziele der Arbeit beschreibt; ein Kapitel über die Seekartographie im Zeitalter der Entdeckungen (ca. 1490-1640), das die Navigationsmethoden, wichtige Ereignisse und die Rolle einzelner Kartographen beleuchtet; und ein Kapitel über die Institutionalisierung der Seekartographie im 17. und 18. Jahrhundert, das den Einfluss von Institutionen und die zunehmende Standardisierung von Seekarten thematisiert.
- Citation du texte
- Anna Kiesbauer (Auteur), 2003, Meilensteine der Seekartographie vom Zeitalter der ersten europäischen Entdeckungsfahrten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93378