Die vorliegende Arbeit analysiert die Frauenfigur der Philine im Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre.
Im ersten Teil wird auf Philines Weiblichkeit eingegangen, ihre Pantöffelchen, die fast schon Fetischcharakter erreichen und nicht nur Wilhelm durchwachte Nächte bereiten. Die Ausflüge Wilhelms und Philines führen immer wieder an Orte, denen eine gewisse Konnotation zugeschrieben werden kann, weshalb dieser Aspekt genauer beleuchtet wird. Philine gehört dem Stand des Theaters an und ihr promiskuitiver Lebensstil rückt sie in ein bestimmtes Licht: Sie spielt Theater für alle Stände und sie spielt mit allen Ständen. Den ersten Teil schließt ein kurzer Exkurs zu Goethes Frauenentwürfen ab.
Im zweiten Teil wird die Rivalität und das dadurch entstehende Vexierspiel Philine/Mignon untersucht, denn wo die eine Figur wirkt hat die andere keinen Platz. Den Höhepunkt und Sieg Philines stellt die Liebesnacht mit der Unbekannten dar.
Der dritte Teil beleuchtet das Verhältnis Philines zu ihrem Partner Friedrich. Er ist ihr „würdiger“ Partner und kann als männliches Äquivalent Philines gedeutet werden.
Abschließend wird Philines Funktion im Roman untersucht, inwiefern sie sich verändert/ entwickelt hat und welche Einwirkung sie auf Wilhelm hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Hetäre Philine
- Philines Pantöffelchen
- Naturszenen
- Theater für alle Stände
- Frauenentwürfe
- Das Vexierspiel Philine/Mignon
- Das lockere Paar Philine und Friedrich
- Philines Funktion im Roman
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Frauenfigur der Philine im Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre. Der Fokus liegt auf Philines Rolle als Hetäre und ihrem Einfluss auf Wilhelm. Dabei werden ihre Weiblichkeit, ihr Verhältnis zu Männern, ihre Funktion im Roman und ihr Platz innerhalb der Gesellschaft untersucht.
- Philines Weiblichkeit und ihre Darstellung als Hetäre
- Das Verhältnis von Philine zu Männern, insbesondere zu Wilhelm und Friedrich
- Die Rolle von Philine im Roman und ihr Einfluss auf Wilhelm
- Die Darstellung von Frauen in Wilhelm Meisters Lehrjahre und die Kritik an patriarchalischen Strukturen
- Philine als Repräsentantin der Schauspielerschaft und ihre Beziehung zum Theater
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Zielsetzung sowie die Methode der Analyse dar.
Kapitel 1 konzentriert sich auf Philines Weiblichkeit, ihre Pantöffelchen, die fast schon Fetischcharakter erreichen, sowie die Bedeutung von Natur und Theater in ihrem Leben.
Kapitel 2 beleuchtet das Vexierspiel zwischen Philine und Mignon, zwei Frauenfiguren, die um Wilhelms Aufmerksamkeit konkurrieren.
Kapitel 3 untersucht das Verhältnis von Philine zu ihrem Partner Friedrich und stellt ihn als ihr „würdiges“ männliches Pendant dar.
Kapitel 4 analysiert Philines Funktion im Roman und ihren Einfluss auf Wilhelms Entwicklung.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind Philine, Hetäre, Weiblichkeit, Theater, Wilhelm Meister, Bildungsroman, Geschlechterrollen, Patriarchat und Frauenfiguren.
- Quote paper
- Sarah Müller (Author), 2008, Die Reihe der Frauenfiguren in Wilhelm Meisters Lehrjahren - Philine, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93409