1. Hobbes´ Umstände und sein grundlegendes Staatsverständnis
Thomas Hobbes, 1588 geboren in Malmesbury, verstorben im Alter von 91 Jahren in Hardwicke, gilt als einer der Gründerväter des modernen Materialismus. Er lebte – wie de Sade und La Mettrie - „im Zeitalter des endgültigen Sieges der bürgerlichen Klasse“. Geboren in ärmliche Verhältnisse, später Gelehrter und persönlicher Vertrauer der Grafenfamilie Cavendish, beginnt Hobbes recht früh, sein System vom Natur- und Staatsrecht zu entwerfen. Es entstehen die richtungsweißenden Werke: „De Corpore“ (Naturlehre), „De Homini“ (die Lehre vom Menschen), „De Cive“ und „Leviathan“
(Staatslehre). Hierin findet sich stets Hobbes Auffassung der Philosophie als Körperlehre. Sein gesamtes System entwirft er unter dem Aspekt, dass die Wissenschaft eine Lehre der Bewegung, also auch Bewegung der natürlichen und politischen Körper ist.
Im Jahre 1640 schreibt er die „Anfangsgründe des Natur- und Staatsrechtes“ (Elements of Law natural and politic) und legt damit einen Grundstein seines philosophischen Wirkens. Das Werk zeigt Hobbes´ Gedanken eines Staats zugunsten des Königs, wenngleich sich Hobbes nicht für die Form der Souveränität, sondern ihre Einheit begeistert. Ein Schritt, der ihm zu Beginn des Englischen Bürgerkriegs Hobbes schnell den Ruf des „Vaters der Atheisten“ und des Spötters über die Religionen
einbringt, und der ihm in seinem Heimatland bis über seinen Tod hinaus anhaftet.
Seinen Wunsch an eine einheitliche Staatssouveränität fasst Hobbes dennoch bald darauf im Leviathan in Worte, die für die Londoner Bevölkerung, Hobbes´ Landsleute, gedacht sind. Seine Idee vom funktionierenden Staat soll dem Volk verständlich gemacht werden, daher erscheint der Leviathan – trotz Hobbes´ Liebe zu Übersetzungen und der lateinischen Sprache - auf Englisch. Eine Veröffentlichung, die unter den Geistlichen des Landes einen Sturm der Empörung hervorruft.
Inhaltsverzeichnis
- Hobbes' Umstände und sein grundlegendes Staatsverständnis
- Hobbes Entwurf des Leviathan
- Der Naturzustand
- Die Rolle des Naturrechts im Naturzustand
- Das Naturrecht
- Die Entwicklung vom Naturrecht im Naturzustand zu den Naturgesetzen
- Die Naturgesetze
- Gliederung der Naturgesetze
- Die primären Naturgesetze
- Die sekundären Naturgesetze
- Die Rolle der Naturgesetze im Leviathan
- Hobbes' Idee in der Neuzeit und ihre Umsetzungschance
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Thomas Hobbes' Theorie von Freiheit und Gleichheit im Kontext seiner politischen Philosophie. Die Arbeit analysiert Hobbes' Konzept des Naturzustands, die Rolle des Naturrechts und die Entwicklung der Naturgesetze im Leviathan. Darüber hinaus wird die Bedeutung der Naturgesetze für Hobbes' Staatsverständnis beleuchtet.
- Der Naturzustand als Ausgangspunkt von Hobbes' Staatslehre
- Das Naturrecht und seine Rolle im Naturzustand
- Die Entwicklung der Naturgesetze aus dem Naturrecht
- Die Bedeutung der Naturgesetze für die Ordnung und den Frieden in der Gesellschaft
- Hobbes' Konzept des Leviathan als Ausdruck seiner Staatsvorstellungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Hobbes' Umstände und sein grundlegendes Staatsverständnis Dieses Kapitel gibt einen Einblick in Hobbes' Biografie und seine philosophischen Grundlagen. Es beleuchtet seine zentrale Annahme, dass die Wissenschaft eine Lehre der Bewegung ist und wie diese Sichtweise seine politische Theorie prägt.
- Kapitel 2: Der Naturzustand Dieses Kapitel beschreibt Hobbes' Vorstellung vom Naturzustand, in dem Menschen durch ihren Selbsterhaltungstrieb und ihre egoistischen Bedürfnisse getrieben sind. Es analysiert die Folgen des Naturzustands, die Hobbes als "Krieg aller gegen alle" bezeichnet.
- Kapitel 3: Die Rolle des Naturrechts im Naturzustand Dieses Kapitel analysiert das Naturrecht, das Hobbes als die Freiheit des Einzelnen sieht, alles zu tun, was der Selbsterhaltung dient. Es erörtert die Folgen des Naturrechts im Naturzustand und die daraus resultierende Gewalt und Anarchie.
- Kapitel 4: Die Entwicklung vom Naturrecht im Naturzustand zu den Naturgesetzen Dieses Kapitel erklärt, wie sich Hobbes' Konzept des Naturrechts zum System der Naturgesetze entwickelt. Es beleuchtet die Notwendigkeit von Regeln und Gesetzen, um den Naturzustand zu überwinden und eine geordnete Gesellschaft zu schaffen.
- Kapitel 5: Die Naturgesetze Dieses Kapitel beschreibt Hobbes' System der Naturgesetze, die er in primäre und sekundäre Naturgesetze unterteilt. Es analysiert die Rolle der Naturgesetze im Leviathan und ihre Funktion für die Aufrechterhaltung des Friedens und der Ordnung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf zentrale Begriffe und Themen der politischen Philosophie von Thomas Hobbes, darunter der Naturzustand, das Naturrecht, die Naturgesetze, der Leviathan und die Staatsgewalt. Die Arbeit analysiert Hobbes' Argumentation und seine Konzepte im Hinblick auf Freiheit, Gleichheit und die Notwendigkeit einer starken Staatsgewalt zur Sicherung des Friedens und der Ordnung in der Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Nina Schönrock (Autor:in), 2007, Vom Naturrecht zu den Naturgesetzen und die Rolle der Naturgesetze im Leviathan bei Thomas Hobbes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93410