Diese Arbeit geht der Frage nach, welche Auswirkungen die Reform der Erbschaftssteuer aus dem Jahr 2016 für die Nachfolgeplanung kleiner und mittlerer Unternehmen hat. Insbesondere die Übertragung von Betriebsvermögen wird in dieser Hinsicht untersucht.
Die Bachelorarbeit untergliedert sich in fünf Kapitel. Im ersten Kapitel wird auf den Hintergrund der Erbschaftsteuerreform 2016 eingegangen und es werden auch die verfassungsrechtlichen Kritikpunkte beleuchtet. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Weg vom begünstigungsfähigen zum begünstigten Vermögen. Die Berechnung ist deutlich komplexer und fehleranfälliger geworden im Vergleich zum alten Recht. Um das begünstigte Vermögen zu erhalten wird vom begünstigungsfähigen Vermögen das schädliche Verwaltungsvermögen subtrahiert. Das begünstigte Vermögen ist der maßgebende Wert für die Berechnung der Verschonungsabschläge. Hierbei muss auch die neu eingeführte Verbundvermögensaufstellung beachtet werden. Diese kommt bei mehrstufigen Unternehmensstrukturen zur Anwendung und zeigt eine konsolidierte Betrachtung des gesamten Betriebsvermögens des Erwerbers. Das dritte Kapitel handelt von den verschiedenen Verschonungsmodellen für Betriebsvermögen und dem Vorababschlag für Familienunternehmen. Bei diesem wird dem Unternehmen ein Abschlag in Höhe von bis zu 30 % auf das begünstigte Vermögen gewährt, sofern der Gesellschaftsvertrag bestimmte Ausschüttungs-, Entnahme-, Verfügungs-, und Abfindungsbeschränkungen enthält. Die Regelverschonung und die Optionsverschonung von 85 % bzw. 100 % auf das begünstigte Vermögen gelten nur bis zu einer Erwerbsgrenze von 26 Mio. €. Darüber hinaus kann auf Antrag das Abschmelzmodell oder eine Verschonungsbedarfsprüfung in Anspruch genommen werden.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Nachsteuertatbeständen, die bei einem Verstoß gegen Behaltefristen oder das Lohnsummenmodell vorliegen. Das Fazit zeigt, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird bis das neue ErbStG einer erneuten verfassungsrechtlichen Prüfung vor dem BVerfG ausgesetzt sein wird.
Inhaltsverzeichnis
- Relevanz und Problematik
- Hintergrund der Erbschaftsteuerreform 2016
- Problematik und verfassungswidrige Bestandteile
- Der Weg vom begünstigungsfähigen zum begünstigen Vermögen
- Überblick der neuen Regelungen im ErbStG und BewG
- Begünstigungsfähiges und begünstigtes Vermögen
- Berechnung begünstigtes Vermögen
- Nicht begünstigtes Vermögen
- Schuldenabzug und unschädliches Verwaltungsvermögen
- Verbundvermögensaufstellung
- Verschonungsmodelle bei Übertragung von Betriebsvermögen
- Regelverschonung und Optionsverschonung
- Abschmelzmodell
- Verschonungsbedarfsprüfung
- Vorababschlag für qualifizierte Familienunternehmen
- Nachsteuertatbestände
- Lohnsummenkontrolle
- Behaltensfristverstöße
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Auswirkungen der Erbschaftsteuerreform 2016 auf die Nachfolgeplanung von kleinen und mittelständischen Unternehmen bei Übertragung von Betriebsvermögen. Die Arbeit analysiert die neuen Regelungen des Erbschaftsteuergesetzes (ErbStG) und des Bewertungsgesetzes (BewG) und untersucht, wie diese die Nachfolgeplanung beeinflussen.
- Die Reform des Erbschaftsteuerrechts
- Die Auswirkungen der Reform auf die Nachfolgeplanung von Unternehmen
- Die Bedeutung des Betriebsvermögens in der Nachfolgeplanung
- Verschonungsmodelle für Betriebsvermögen
- Nachsteuertatbestände im Zusammenhang mit der Erbschaftsteuer
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit beleuchtet die Relevanz und Problematik der Erbschaftsteuerreform 2016. Es wird der Hintergrund der Reform erläutert und die Problematik und verfassungswidrige Bestandteile der neuen Regelungen aufgezeigt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Weg vom begünstigungsfähigen zum begünstigten Vermögen. Es gibt einen Überblick über die neuen Regelungen im ErbStG und BewG und beleuchtet die Kriterien für begünstigungsfähiges und begünstigtes Vermögen. Weiterhin werden die Berechnung des begünstigten Vermögens, die Berücksichtigung von Schulden und unschädlichem Verwaltungsvermögen sowie die Verbundvermögensaufstellung erläutert.
Das dritte Kapitel analysiert die Verschonungsmodelle bei Übertragung von Betriebsvermögen. Es werden die Regelverschonung, Optionsverschonung und das Abschmelzmodell sowie die Verschonungsbedarfsprüfung und der Vorababschlag für qualifizierte Familienunternehmen erläutert.
Das vierte Kapitel behandelt die Nachsteuertatbestände im Zusammenhang mit der Übertragung von Betriebsvermögen. Es werden die Lohnsummenkontrolle und Behaltensfristverstöße genauer betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Erbschaftsteuerreform, Nachfolgeplanung, Betriebsvermögen, Erbschaftsteuergesetz, Bewertungsgesetz, Verschonungsmodelle, Nachsteuertatbestände, kleine und mittlere Unternehmen.
- Citar trabajo
- Nadine Woeschka (Autor), 2020, Nachfolgebesteuerung. Die Auswirkungen der Erbschaftsteuerreform 2016 auf die Nachfolgeplanung von kleinen und mittelständischen Unternehmen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/934546