"Miles gloriosus", vermutlich im Jahr 206 v. Chr. entstanden, ist eine der bekanntesten von 21 Komödien, die dem römischen Dramatiker T. Maccius Plautus (ca. 250-184 v. Chr.) zugeschrieben werden. Wie viele andere Komödien dieser Zeit ist auch "Miles gloriosus" einem griechischen Vorbild nachempfunden, nämlich der Komödie "Alazón", deren Verfasser nicht bekannt ist (vgl. MG 174). Dies wird von Plautus auch keineswegs verschleiert, sondern er lässt, im Gegenteil, seine Figur Palaestrio sogar explizit darauf hinweisen. Die fiktiven Figuren tragen außerdem griechische Namen. Es handelt sich hier um eine "fabula palliata" (lat. "pallium" = Griechenmantel), die römische Version einer griechischen Komödie mit griechischen Kostümen.
In "Miles gloriosus" lässt sich ein Spannungsverhältnis zwischen diesen beiden Grundpfeilern, der militärischen Tatkraft und den sozialen Tugenden, erkennen. Die Vertreter dieser unterschiedlichen Werte sind zweifellos der titelgebende Soldat Pyrgopolynices ("miles") und dessen Nachbar Periplectomenus ("senex"). Im Folgenden werde ich auf das Verhältnis dieser beiden Figuren zueinander eingehen und damit gleichsam die militärische der sozialen Tugendhaftigkeit gegenüberstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Militärische versus gesellschaftliche,virtus' in Miles gloriosus von Plautus
- Einleitung
- Miles gloriosus: Eine Komödie mit griechischen Wurzeln
- Die römische Republik und die ,virtus'
- Pyrgopolynices und Periplectomenus: Spiegelungsfiguren der militärischen und sozialen Tugenden
- Der ,miles' und der ,senex': Zwei kontrastierende Charaktere
- Akte I, 1 und III, 1: Die Bedeutung der Szenen
- Die Prahlerei des Hauptmanns: Ein Paradoxon der Tugendhaftigkeit
- Religiöse Aspekte und der Ehebruch als ultimative Verfehlung
- Die Komödie als Darstellungsform für moralische Lehren
- Karnevaleske Elemente in Plautus' Stück
- Die Aufführungspraxis der römischen Komödie
- Schlussfolgerung: Die Komödie als Medium der Wertevermittlung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text untersucht die Darstellung von militärischen und gesellschaftlichen Tugenden im Stück ,Miles gloriosus' von Plautus. Der Fokus liegt auf der Gegenüberstellung des prahlerischen Soldaten Pyrgopolynices und seinem Nachbarn Periplectomenus, der als Repräsentant der sozialen Tugendhaftigkeit dient. Der Text analysiert das Spannungsverhältnis zwischen diesen beiden Figuren und erforscht, wie Plautus durch seine Komödie moralische Lehren vermittelt und gleichzeitig die Werte der römischen Gesellschaft widerspiegelt.
- Die Darstellung von ,virtus' in unterschiedlichen Kontexten
- Die Gegenüberstellung von militärischer und sozialer Tugendhaftigkeit
- Die Funktion der Komödie als Medium der Wertevermittlung
- Die Bedeutung der Prahlerei und ihrer Folgen
- Die karnevalesken Elemente in Plautus' Stück
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des Textes ein und stellt den Kontext der römischen Republik und die Bedeutung von ,virtus' vor.
- Miles gloriosus: Eine Komödie mit griechischen Wurzeln: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Stücks und seine Beziehung zu griechischen Komödien.
- Die römische Republik und die ,virtus': Dieser Abschnitt erklärt, wie militärische Stärke und soziale Tugenden als Grundpfeiler der römischen Macht galten.
- Pyrgopolynices und Periplectomenus: Spiegelungsfiguren der militärischen und sozialen Tugenden: Dieser Abschnitt stellt die beiden Hauptfiguren des Stücks vor und beschreibt ihre Rolle als Vertreter unterschiedlicher Werte.
- Der ,miles' und der ,senex': Zwei kontrastierende Charaktere: Dieses Kapitel untersucht die Charakterisierung der beiden Hauptfiguren und zeigt ihre gegensätzlichen Verhaltensweisen auf.
- Akte I, 1 und III, 1: Die Bedeutung der Szenen: Dieser Abschnitt analysiert die wichtigsten Szenen des Stücks und ihre Bedeutung für die Handlungsentwicklung.
- Die Prahlerei des Hauptmanns: Ein Paradoxon der Tugendhaftigkeit: Dieses Kapitel untersucht die Prahlerei des Hauptmanns und ihre Bedeutung für die Definition der Tugendhaftigkeit.
- Religiöse Aspekte und der Ehebruch als ultimative Verfehlung: Dieser Abschnitt analysiert die religiösen Aspekte des Stücks und zeigt, wie der Ehebruch als ultimatives Verbrechen dargestellt wird.
- Die Komödie als Darstellungsform für moralische Lehren: Dieses Kapitel erörtert die Gründe, warum Plautus die Komödie als Medium für seine moralischen Lehren wählte.
- Karnevaleske Elemente in Plautus' Stück: Dieser Abschnitt analysiert die karnevalesken Elemente des Stücks und ihre Bedeutung für die Aufführungspraxis.
- Die Aufführungspraxis der römischen Komödie: Dieses Kapitel beschreibt die Aufführungspraxis der römischen Komödie und ihre Bedeutung für die Wertevermittlung.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieses Textes sind ,virtus', ,miles', ,senex', ,Komödie', ,Plautus', ,römische Republik', ,Tugendhaftigkeit', ,Prahlerei', ,Ehebruch', ,Karneval', ,Aufführungspraxis', ,Wertevermittlung'. Der Text analysiert die Darstellung der militärischen und gesellschaftlichen Tugenden in Plautus' Komödie ,Miles gloriosus' und untersucht, wie die Prahlerei des Hauptmanns, Pyrgopolynices, mit den sozialen Tugenden von Periplectomenus, dem ,senex', konfrontiert wird. Der Text beleuchtet die Bedeutung der Komödie als Medium der Wertevermittlung und betrachtet die karnevalesken Elemente des Stücks und die Aufführungspraxis der römischen Komödie.
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- Birgit Kaltenthaler (Autor), 2020, Militärische und gesellschaftliche "virtus" in "Miles gloriosus" von Plautus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/934957