In dieser Studienarbeit untersucht Dominik Stojkovic die beiden einflussreichsten Denkschulen der Geld- bzw. Schuldenpolitik. Vertreter der progressiven Schule, insbesondere Oliver Blanchard, argumentieren, dass eine strukturell hohe Staatsverschuldung kein großes Risiko darstellt. Dem gegenüber steht der konservative Ansatz, dessen prominentester Vertreter, Kenneth Rogoff, die Notwendigkeit des Schuldenabbaus proklamiert.
Im Lichte der Corona-Schuldendebatte, die zu diesem Zeitpunkt in der Europäischen Union brandaktuell war, diskutiert der Autor die beiden gegensätzlichen Ansätze kritisch mit Bezug auf das Konjunkturpaket der Großen Koalition. Stojkovic kommt zu dem Schluss, dass Blanchards Theorie, so schmeichelhaft sie auch sein mag, kein universeller Lösungsansatz ist. Die aktuellen Realzinsen für Staatsanleihen liegen in vielen Ländern zwar tatsächlich unter dem realen Wirtschaftswachstum. Schulden sind jedoch nie ohne Risiko zu haben — auch nicht in Zeiten extrem niedriger Zinssätze. Sie sind notwendig, um Volkswirtschaften aus Krisen zu führen, sollten aber immer gut überlegt aufgenommen und verantwortungsbewusst verwaltet werden, denn eine Patentformel für die optimale Schuldenquote gibt es nicht. Eine Arbeit, die auch über die Corona-Krise hinaus ihre Aktualität behält.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel I | Auswirkungen der Krise
- Das Coronavirus als Angebotsschock
- Das Coronavirus als Nachfrageschock
- Kapitel II | Staatsverschuldung: Zwei Denkschulen
- Die Progressive Denkschule
- Die konservative Denkschule
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise und die damit einhergehende Rekordneuverschuldung des Staates. Dabei werden die beiden gegensätzlichen Denkschulen der Ökonomie betrachtet, die sich in ihrer Bewertung der Staatsverschuldung unterscheiden.
- Gesamtwirtschaftliche Auswirkungen der Corona-Krise
- Angebotsschock durch Produktionsausfälle und Personalmangel
- Nachfrageschock durch Rückgang des internationalen und inländischen Konsums
- Einfluss von Staatsschulden auf das Wirtschaftswachstum
- Gegenüberstellung der progressiven und konservativen Denkschule zur Staatsverschuldung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise. Dabei werden sowohl der negative Angebotsschock durch Produktionsausfälle und Personalmangel als auch der negative Nachfrageschock durch den Rückgang des internationalen und inländischen Konsums analysiert.
Im zweiten Kapitel wird das Thema Staatsverschuldung aus zwei unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Die progressive Denkschule argumentiert, dass eine höhere Staatsverschuldung angesichts der niedrigen Zinssätze und des anhaltenden Wirtschaftswachstums durchaus machbar und sogar wünschenswert sein kann. Die konservative Denkschule hingegen betont die Gefahren einer hohen Verschuldung und fordert einen nachhaltigen Abbau der Staatsschulden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Folgen der Corona-Krise für die deutsche Wirtschaft, insbesondere auf die daraus resultierende Staatsverschuldung. Dabei werden die beiden Denkschulen der progressiven und konservativen Ökonomie sowie die Begriffe Angebotsschock, Nachfrageschock, Crowding-out-Mechanismus, r < g (Zinssatz niedriger als Wachstumsrate) und Schuldentragfähigkeit behandelt.
- Citation du texte
- Dominik Stojkovic (Auteur), 2020, Das Corona-Konjunkturpaket der Großen Koalition. Eine vergleichende Verschuldungsanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/935069