Der Schauplatz von Simone Schwarz-Barts 1972 erschienenem Roman “Pluie et vent sur Télumée Miracle” ist die Antilleninsel Guadeloupe. Der Leser erfährt aus der Perspektive Télumées, der Ich-Erzählerin und eigentlichen Heldin des Romans, die Familienchronik einer “lignée de hautes négresses” (S.208), der Lougandor. Es ist die Lebensgeschichte von vier Generationen von Frauen, repräsentiert durch Minerve, Toussine, Victoire und Télumée, die von der Mitte des 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts reicht. Im Alter erzählt Télumée als Rückblick die “heroische Geschichte derjenigen, die unter Tränen zu lächeln lernten.” (Wiggershaus). Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: “car qu´est-ce qu´une femme?” (S. 29 ).
Anhand der im Laufe des ganzen Werkes wiederholten offenen oder auch indirekten Beantwortung dieser Frage, erkennt man bereits das Anliegen der Autorin: Es geht nicht allein um das Porträtieren einer femme exemplaire, sukzessive verkörpert in den vier Frauen, sondern auch um die Vermittlung verschiedener Facetten des Lebens der farbigen Bevölkerung auf Guadeloupe. Das Leben einer Bekannten veranlasste Schwarz-Bart zum Schreiben dieses Romans und damit gleichzeitig zur Würdigung der Leistungen der antillanischen Frauen. Die Autorin lässt anhand der Familie Lougandor bewusst ein ganzes antillanisches Universum vor den Augen des Lesers passieren, das nach ihren eigenen Aussagen allmählich zu verschwinden drohte, das aber einen wesentlichen Teil des Kapitals und des ganzen antillanischen Wesens ausmacht und daher in Form eines Romans bewahrt werden sollte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. DIE DARSTELLUNG DER FRAUEN DER FAMILIE LOUGANDOR
- 2.1 DIE URGROßMUTTER MINERVE
- 2.2 DIE GROẞMUTTER TOUSSINE ODER “REINE SANS NOM”
- 2.3 DIE MUTTER VICTOIRE
- 2.4 TELUMEE MIRACLE
- 2.4.1 TÉLUMÉE UND ELIE.
- 2.4.2 TELUMEE UND AMBOISE.
- 2.4.3 TÉLUMÉE UND ANGE MÉDARD (UND SONORE).
- 3. DIE FRAU IN DER ANTILLANISCHEN GESELLSCHAFT
- 4. DIE SUCHE NACH EINER IDENTITÄT
- 5. ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Roman, "Pluie et vent sur Télumée Miracle" von Simone Schwarz-Bart, erzählt die Familiengeschichte der Lougandor auf der Insel Guadeloupe. Der Roman zeichnet die Geschichte von vier Generationen von Frauen nach, die von der Mitte des 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts reichen und dabei die komplexen Herausforderungen der antillanischen Gesellschaft in dieser Zeit widerspiegeln.
- Die Darstellung der Rolle von Frauen in der antillanischen Gesellschaft
- Die Suche nach Identität und die Bewältigung der kolonialen Vergangenheit
- Die Bedeutung von Familie, Kultur und Tradition in der antillanischen Gesellschaft
- Die Auswirkungen der Sklaverei und der postkolonialen Gesellschaft auf das Leben der Antillaner
- Das Aufzeigen der Widerstandsfähigkeit und Stärke der Frauen der Familie Lougandor
Zusammenfassung der Kapitel
Die ersten Kapitel des Romans konzentrieren sich auf die Darstellung der weiblichen Figuren der Familie Lougandor, beginnend mit Minerve, der Urgroßmutter, die kurz nach der Abschaffung der Sklaverei lebte. Jedes Kapitel schildert die Lebensgeschichte einer Frau und beleuchtet dabei ihre Herausforderungen, ihre Stärke und ihre Fähigkeit, in einer komplexen und oft feindseligen Welt zu überleben.
Der Roman veranschaulicht die Geschichte und Kultur der Antillen durch die Augen der Lougandor. Er beschreibt das Alltagsleben in der ländlichen Gegend von Basse-Terre, die Traditionen und den Kampf gegen die Folgen der Sklaverei.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter, die diesen Roman prägen, sind: antillanische Gesellschaft, Sklaverei, Kolonialismus, Identität, Familie, Tradition, Frauenrolle, Widerstand, Stärke, Kultur, Guadeloupe.
- Arbeit zitieren
- Nicole Hacke (Autor:in), 2000, Die Darstellung der Frauen in "Pluie et vent sur Télumée Miracle" von Simone Schwarz-Bart, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93572