Die meisten erhaltenen Todesdarstellungen, wie z.B. die Tödlein, um die es in dieser Arbeit vorrangig gehen soll, wurden in privaten Sammlungen und Wunderkammern wiederentdeckt und scheinen solch eine Funktion gehabt zu haben, die über eine reine Erinnerungskultur hinausgeht. Die Fragestellung dieser Arbeit bezieht sich auf die Faszination, die von solchen Objekten ausgeht und die vermögende Männer wie zum Beispiel Ferdinand II dazu veranlasst hat, sie ihrer Sammlung respektive ihrer Wunderkammer hinzuzufügen. Ohne Frage haben die Tödlein in der Sammlung auf Schloss Ambras durch ihre filigrane und realistische Ausarbeitung, einen unschätzbaren handwerklichen Wert, der als Argument für die Aufnahme in die Wunderkammer sicherlich dazu beitrug, doch war es vor allem die Funktion, die diesen Objekten zugrunde lag.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Memento Mori - Die Funktion des Tödlein
- Die Kunstkammer im 15. und 16. Jahrhundert
- Vom Sammeln und den Objekten
- Die Memento Mori-Tumba - Ein Kabinettsstück aus dem Schnütgen-Museum in Köln
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Faszination, die von sogenannten Tödlein ausgeht und die vermögende Männer dazu veranlasst hat, sie in ihre Sammlungen und Wunderkammern aufzunehmen. Im Fokus steht dabei die Funktion der Tödlein als Memento mori, als Mahnung an die eigene Vergänglichkeit und das Gedenken an den Tod. Die Arbeit untersucht die Bedeutung dieser Objekte im Kontext der Kunstkammerkultur des 15. und 16. Jahrhunderts sowie die Beziehung zu mittelalterlichen Todesvorstellungen und religiösen Praktiken.
- Die Funktion des Tödlein als Memento mori
- Die Rolle der Kunstkammern im 15. und 16. Jahrhundert
- Die Verbindung von Tödlein zur mittelalterlichen Todeskultur
- Die Rezeption des Memento mori in der frühen Neuzeit
- Die Memento Mori-Tumba aus dem Schnütgen-Museum in Köln als Beispiel für die Bedeutung dieser Objekte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung des Memento mori in der Kunstkammerkultur des 15. und 16. Jahrhunderts.
- Memento Mori - Die Funktion des Tödlein: Dieses Kapitel beleuchtet die Funktion des Tödlein als Mahnung an die eigene Vergänglichkeit und das Gedenken an den Tod. Es wird die Entwicklung des Memento mori vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit betrachtet und die Verbindung zu religiösen Praktiken und Todesvorstellungen hergestellt.
- Die Kunstkammer im 15. und 16. Jahrhundert: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Kunstkammerkultur des 15. und 16. Jahrhunderts und die Bedeutung von Sammlungen für das Selbstverständnis der damaligen Zeit.
- Vom Sammeln und den Objekten: In diesem Kapitel wird die Bedeutung von Objekten in Kunstkammern beleuchtet und es wird die Frage erörtert, warum vermögende Männer Tödlein in ihre Sammlungen aufgenommen haben.
- Die Memento Mori-Tumba - Ein Kabinettsstück aus dem Schnütgen-Museum in Köln: Dieses Kapitel stellt die Memento Mori-Tumba aus der Sammlung Peter und Irene Ludwig, die seit 2011 im Besitz des Museums Schnütgen ist, vor und analysiert ihre Bedeutung im Kontext der Kunstkammerkultur und der damaligen Todesvorstellungen.
Schlüsselwörter
Memento mori, Tödlein, Kunstkammer, Wunderkammer, Tod, Vergänglichkeit, Kunst, Sammeln, Sammlungen, mittelalterliche Todeskultur, Ars moriendi, frühe Neuzeit, Schnütgen-Museum, Memento Mori-Tumba.
- Arbeit zitieren
- Julian Simmer (Autor:in), 2012, Den Tod sammeln. Faszination und Funktion des Tödlein, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/936700