Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Treuekonzept des 12. Jahrhunderts. Nach der Vorstellung der wesentlichen Aspekte im mittelalterlichen Verständnis von Treue erfolgt eine Erläuterung der Herrschaftsbedingungen Heinrichs VI., die von einer zunehmenden Distanzierung des Adels vom Reichsdienst und dem dadurch begünstigten Aufstieg der Reichsministerialität zur Hauptstütze des Königtums geprägt waren. Das Verhältnis dieser Personengruppe zum Herrscher gründete auf der Treue, deren Regeln feste beidseitige Verpflichtungen mit sich brachten.
Die folgende Untersuchung forscht nach Aussagen zu Aspekten dieser Beziehungsart in den Diplomen des Kaisers. Auf der Grundlage einer Excel Tabelle, in der für jede Urkunde ein Eintrag mit den für die Leitfrage fruchtbar erscheinenden Daten erfasst wurde, entstanden Auswertungen zu den thematischen Typen der Arengen, den in den Arengen oft benutzten Wortfeldern und den die Urkundenverfügung begründenden Quod-Nos Formeln, deren Ergebnisse in Diagrammform aufbereitet sind. Nach der zahlenbasierten Untersuchung versucht die schrittweise Vorstellung einer imaginären Privilegienverleihung die öffentliche Wirkung der treuebezogenen Urkundeninhalte nachzuvollziehen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- QUELLEN, FORSCHUNGSÜBERBLICK UND VORGEHENSWEISE
- QUELLEN
- FORSCHUNGSÜBERBLICK
- VORGEHENSWEISE
- TREUE IN DER MITTELALTERLICHEN KÖNIGSHERRSCHAFT
- TREUE GEGEN BELOHNUNG: DIE REICHSMINISTERIALITÄT
- TREUE GEGEN BELOHNUNG ALS BAUSTEIN DER HERRSCHAFTSPRAXIS HEINRICHS VI.
- ASPEKTE DER TREUE IN DEN URKUNDEN HEINRICHS VI.
- ANALYSE DER URKUNDEN
- Aspekte der Treue in den Arengen
- Aspekte der Treue in den Quod nos Formeln (QNF)
- INSZENIERUNG VON TREUE BEI DER PRIVILEGIENÜBERGABE
- INSZENIERUNG VON TREUE ALS POLITISCHES ARGUMENT
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Urkunden Kaiser Heinrichs VI. mit dem Ziel, das mittelalterliche Konzept von Treue in der Herrschaftspraxis des Staufers zu beleuchten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Belohnung treuer Dienste als wichtiges Element in der Reichsministerialität und die Rolle der Treue in der Konstruktion und Legitimation der Herrschaft Heinrichs VI.
- Die Bedeutung von Treue in der mittelalterlichen Königsherrschaft
- Die Praxis von Treue und Belohnung in der Reichsministerialität
- Die Rolle der Treue in der Herrschaftspraxis Heinrichs VI.
- Die Inszenierung von Treue in den Urkunden Heinrichs VI.
- Die Funktion der Treue als politisches Argument
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Quellenlage, gibt einen Überblick über die Forschungsliteratur und beschreibt die Vorgehensweise der Arbeit. Das zweite Kapitel untersucht das Konzept der Treue in der mittelalterlichen Königsherrschaft, wobei die Reichsministerialität als ein zentrales Beispiel für die Praxis von Treue und Belohnung betrachtet wird. Das dritte Kapitel befasst sich mit den Aspekten der Treue in den Urkunden Heinrichs VI. und analysiert deren Funktion in der Konstruktion und Legitimation der Herrschaft.
Schlüsselwörter
Treue, Herrschaftsurkunden, Kaiser Heinrich VI., Reichsministerialität, Belohnung, Herrschaft, Politik, Mittelalter, Quellenanalyse, Historiographie.
- Citar trabajo
- Christa Gries (Autor), 2020, Aspekte der Treue in den Urkunden Kaiser Heinrichs VI., Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/936812