Im Jahre 1922 entstand unter der Regie von Friedrich Wilhelm ( F. W.) Murnau in Deutschland der berühmte Stummfilmklassiker „Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens“, mit dem legendären Max Schreck in der Hauptrolle. Die Handlung wurde in groben Zügen dem weltweit bekannten Roman „Dracula“ nachempfunden, der 1897 von dem Professor für englische Sprache und Literatur Bram Stoker in Großbritannien veröffentlicht wurde.
Murnau ist es gelungen, ein Meisterwerk des Horrorgenres zu schaffen, obwohl die filmtechnischen Mittel der Stummfilmära im Vergleich zu den Methoden der heutigen Filmproduktionen geradezu primitiv erscheinen. Auch in der gegenwärtigen Zeit scheint der Siegeszug des Klassikers ungebrochen. Zum hundertjährigen Geburtstag des Regisseurs wurde 1989 die Urfassung des Werkes rekonstruiert und mit einer extra dafür geschaffenen Hintergrundmusik, komponiert von Hans Proschka, unterlegt. Das Filmmuseum München stellte die Filmkopie zur Verfügung, deren Bearbeitung durch Enno Patalas erfolgte. Zahlreiche kommunale Kinos lassen in einer Epoche, die von Hightech und Internet geprägt ist, durch die Vorführung von „Nosferatu“ die nostalgische Zeit der zwanziger Jahre wieder aufleben. Im Kulturhaus Osterfeld in Pforzheim ist beispielsweise dieses berühmte Vampirepos ein regelmäßiger Bestandteil von Freiluftkinoveranstaltungen in der Sommerzeit.
Sechsundfünfzig Jahre nach F. W. Murnaus Stummfilmklassiker hat der deutsche Regisseur Werner Herzog eine Neufassung seines berühmten Vorbildes gedreht. 1978 erschien der Farbfilm „Nosferatu - Phantom der Nacht“. Wolfgang Limmer, Redakteur des Spiegels bewunderte in einem Artikel seiner Zeitschrift vom März 1979 den Mut des Regisseurs, „an die große Tradition des deutschen Stummfilms anknüpfen zu wollen ...“, „ ... Leider spürt man Murnaus unerreichbares Vorbild allzu bedrückend.“ Seiner Meinung nach stellte Herzogs Werk in vielen Einstellungen eine Kopie des Originals dar, obwohl er versuchte, dem Film durch modifizierte Charaktereigenschaften der Hauptdarsteller oder auch durch die Veränderung der Schlußszene, eine sehr persönliche Nuance zu geben. Doch das beängstigende Flair des Grauens, das der Klassiker von 1922 ausstrahlte, konnte die Neufassung nie erreichen. So blieb Herzogs „Nosferatu“ trotz der Starbesetzung mit Klaus Kinski und Isabelle Adjani im Schatten seines historischen Originals, ohne dessen Bekanntheitsgrad zu erlangen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Eine kurze Inhaltsangabe von „Nosferatu“
- 2. Die Analyse von „Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens“
- 3. Der Vergleich des Stummfilmklassikers mit Herzogs „Remake“
- III. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Stummfilmklassiker „Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens“ von F. W. Murnau aus dem Jahr 1922 und vergleicht ihn mit der Neufassung von Werner Herzog aus dem Jahr 1978. Die Analyse zielt darauf ab, die filmtechnischen Stilmittel zu erörtern, die im Stummfilm Spannung und Angst beim Zuschauer erzeugen. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse des klassischen Horrorfilms von Murnau und der Interpretation seiner Handlung im Kontext der Mythologie und der zeitgenössischen Gesellschaft.
- Analyse der filmtechnischen Stilmittel im Stummfilm „Nosferatu“
- Interpretation der Handlung von „Nosferatu“ im Hinblick auf Mythologie und Zeitgeschichte
- Vergleich der beiden „Nosferatu“-Versionen von Murnau und Herzog
- Bewertung der filmischen Qualität beider Filme
- Untersuchung der psychologischen Komponenten, die den Zuschauer fesseln
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen kurzen historischen Überblick über die Entstehung von „Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens“ und die Bedeutung des Stummfilms in der Filmgeschichte. Die Analyse der Handlung des Stummfilms beleuchtet wichtige Charaktere und die psychologischen Komponenten, die Spannung und Angst erzeugen. Es wird außerdem auf die Mythologie und die zeitgenössischen Situationen des Alltagslebens eingegangen, die im Film eine Rolle spielen. Der Vergleich mit Herzogs „Remake“ analysiert die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Versionen und bewertet die filmische Qualität beider Werke.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse des Stummfilms „Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens“, die Erörterung filmtechnischer Stilmittel, die Erzeugung von Spannung und Angst, die Interpretation der Handlung im Hinblick auf Mythologie und Zeitgeschichte sowie den Vergleich mit der Neufassung von Werner Herzog. Weitere wichtige Begriffe sind: Horrorfilm, Stummfilm, Vampirmythologie, Charakteranalyse, Filmtechnik, Psychologische Komponenten, Zeitgenössische Gesellschaft, Vergleichende Filmkritik.
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Michael Krinzeßa (Autor:in), 1999, "Nosferatu". Eine Analyse des Stummfilmklassikers von 1922 und der Vergleich zur Neufassung von 1978, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9377