Veränderungen bestimmen das Wirtschaftsleben zu jeder Zeit. Das weitere Zusammenwachsen der EU-Mitgliedstaaten ist dabei eine momentan sehr aktuelle Veränderung. Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf die Märkte und Wettbewerbsbedingungen.
Dem Postsektor als Grundlage des Wirtschaftslebens in einer Volkswirtschaft kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Er ist die Schnittstelle zwischen allen Bereichen und sichert die Kommunikation. Darüber hinaus gehört dieser Bereich mit einem Umsatz von knapp 90 Milliarden Euro (und damit ca. 1% des europäischen Bruttoinlandsprodukts) zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen im europäischen Binnenmarkt.
Bis vor einigen Jahren gab es auf den EU-Postmärkten keinen Wettbewerb. Die Postunternehmen waren in Staatsbesitz und hatten eine Monopolstellung inne. Die Kunden bezogen die Postdienstleistungen bei einem einzigen Anbieter, dem nationalen Postdienstbetreiber, in gegebener Qualität zu einem festen Preis, wobei es keine Wahlmöglichkeiten gab. Mit der Schaffung des europäischen Binnenmarktes wurde und wird versucht, diese Situation zu verbessern.
Dass der Postsektor schrittweise liberalisiert werden soll, um somit den Binnenmarktregeln und dem Prinzip der Freizügigkeit zu entsprechen, wurde schon im Jahre 1997 durch die Richtlinie 97/67/EG des Europäischen Parlaments und des Rates festgelegt.
Die schrittweise Marktöffnung ist allerdings ein langwieriger und schwieriger Prozess. Erst ab 01. Januar 2011 wird der Markt für Briefe unter 50g vollständig geöffnet werden, wobei für einige Mitgliedstaaten eine Fristverlängerung bis 01. Januar 2013 möglich ist. Demnach wird erst ab dem Jahr 2013 in der ganzen Europäischen Union ein liberalisierter Postmarkt bestehen.
Die Frage, die sich hieraus ergibt, ist, auf welche Weise und aus welchem Grund die EU-weite Liberalisierung des Postmarkts beschlossen wurde und wie deren Umsetzung erfolgt. Des Weiteren stellt sich die Frage, welche wirtschaftlichen Auswirkungen es durch die sukzessive Aufhebung der staatlichen Postmonopole gibt und welche Auswirkungen die Liberalisierung im Postsektor der EU mit sich bringt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Ziele der Arbeit und Vorgehensweise
- Theoretische Grundlagen
- Monopol
- Definition
- Staatsmonopol
- Natürliches Monopol
- Überprüfung der Existenz eines natürlichen Monopols im Postmarkt
- Regulierung
- Liberalisierung
- Harmonisierung
- Historie des Postmonopols
- Historie der Post in Deutschland
- Historie der Post in Großbritannien
- Öffnung des Postmarkts in der EU
- EU-Richtlinie für Postdienste
- Argumente für die Öffnung des Postmarkts
- Gründe und Ziele der Liberalisierung
- Argumente der befürwortenden Mitgliedstaaten
- Argumente gegen die Öffnung des Postmarkts
- Bereitstellung eines universalen Postdienstes
- Marktzugang
- Einseitige Marktöffnung und Wettbewerbsverzerrung
- Argumente der ablehnenden Mitgliedstaaten
- Öffnung der nationalen Postmärkte
- Bisherige Entwicklungen am Beispiel Deutschland
- Bisherige Entwicklungen am Beispiel Großbritannien
- Bisherige Entwicklungen am Beispiel Frankreich
- Bisherige Entwicklungen am Beispiel Italien
- Bisherige Entwicklungen am Beispiel Schweden
- Allgemeine Schlussfolgerungen
- Status quo der Liberalisierung
- Auswirkungen der Öffnung des Postmarkts in der EU
- Auswirkungen auf den Wettbewerb
- Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
- Auswirkungen auf die ehemaligen Monopolisten
- Auswirkungen auf die Kunden
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Öffnung des Postmarkts in der Europäischen Union und ihren Auswirkungen auf verschiedene Bereiche, wie den Wettbewerb, den Arbeitsmarkt und die Kunden. Die Arbeit analysiert die historischen Entwicklungen des Postmonopols in Deutschland und Großbritannien und untersucht die Argumente für und gegen die Liberalisierung des Postmarkts.
- Entwicklung des Postmonopols in verschiedenen Ländern
- Argumente für und gegen die Liberalisierung des Postmarkts
- Auswirkungen der Marktöffnung auf den Wettbewerb
- Auswirkungen der Marktöffnung auf den Arbeitsmarkt
- Auswirkungen der Marktöffnung auf die Kunden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung der Diplomarbeit ein und erläutert die Ziele und die Vorgehensweise. Das Kapitel "Theoretische Grundlagen" behandelt wichtige Begriffe wie Monopol, Regulierung, Liberalisierung und Harmonisierung, die für das Verständnis der Postmarktöffnung relevant sind.
Das Kapitel "Historie des Postmonopols" beleuchtet die Entwicklung des Postmonopols in Deutschland und Großbritannien. Im Kapitel "Öffnung des Postmarkts in der EU" wird die EU-Richtlinie für Postdienste vorgestellt und die Argumente für und gegen die Liberalisierung des Postmarkts diskutiert. Es werden auch die Entwicklungen in verschiedenen Mitgliedstaaten, wie Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Schweden, näher betrachtet. Das Kapitel "Status quo der Liberalisierung" fasst die aktuellen Entwicklungen zusammen.
Das Kapitel "Auswirkungen der Öffnung des Postmarkts in der EU" analysiert die Folgen der Liberalisierung auf den Wettbewerb, den Arbeitsmarkt, die ehemaligen Monopolisten und die Kunden. Das Fazit und der Ausblick runden die Diplomarbeit ab und fassen die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse zusammen.
Schlüsselwörter
Postmarkt, Öffnung, Liberalisierung, Monopol, Regulierung, EU-Richtlinie, Wettbewerb, Arbeitsmarkt, Kunden, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Schweden.
- Arbeit zitieren
- Dipl.Betriebswirtin (FH) Annette Barth (Autor:in), 2008, Die Öffnung des Postmarkts in der EU und ihre Auswirkungen am Beispiel ausgewählter Mitgliedsstaaten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93819