Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Genderhinweis
1 Einleitung
2 Definitionen relevanter Begriffe
2.1 Aufmerksamkeit
2.2 Formen der Informationsverarbeitung
2.2.1 Die kontrollierte Informationsverarbeitung
2.2.2 Die automatisierte Informationsverarbeitung
2.3 Multitasking (Mehrfachaufgabenperformanz)
3 Theoretische Modelle zum Multitasking
3.1 Einflussfaktoren auf das Multitaskings
3.1.1 Die Aufgabenähnlichkeit
3.1.2 Die Übung
3.1.3 Die Aufgabenschwierigkeit
3.2 Theoretische Ansätze zum Multitasking
3.2.1 Die Ein-Kanal-Theorie
3.2.2 Theorien zentraler Kap azitäten
3.2.3 Die modularen Theorien
3.2.4 Die Synthesetheorien
3.3 Empirische Befunde zum Multitasking
3.3.1 Störungen des Kurzzeitgedächtnis und der kognitiven Kontrolle
3.3.2 Logischen Denken und der Langzeitgedächtnis Transfer
3.3.3 Hohes Stresspotenzial beim Multitasking
4 Methoden innerhalb des Praxis-Transfers
4.1 Status Quo - Studie zum Multitasking
4.1.1 Aufbau der Studie
4.1.2 Ergebnisse der Studie
4.2 Studie über negative Emotionen bei Multitasking
4.3 Abgrenzung des Themas Multitasking
4.4 Folgen von Multitasking in der praktischen Anwendung
4.4.1 Folgen des Multitasking für Personen
4.4.2 Wirtschaftliche Folgen des Multitaskings
4.5 Handlungsempfehlungen - Was tun gegen Multitasking?
4.5.1 Ablenkungen Eliminieren
4.5.2 Ähnliche Aufgaben gruppieren
4.5.3 Fokussieren statt Multitasken - das Singeltasking
4.5.4 Stress reduzieren statt aufbauen
4.5.5 Pausen einlegen
5 Diskussion
5.1 Erkenntnisse aus der Multitasking Forschung
5.1.1 Theoretische Hintergründe
5.1.2 Status Qou - Multitasking
5.1.3 Ergebnisse der Forschungsfragen - Die Handlungsempfehlungen
5.1.4 Interpretation der Ergebnisse
5.2 Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Gender-Hinweis
In diesem Teil wird darauf hingewiesen, dass aus Gründen der flüssigen Lesbarkeit nur ein Geschlecht genannt wird. Dies soll keinerlei Diskriminierung implizieren.
1 Einleitung
Multitasking, dieser Begriff wird häufig gehört, jedoch selten verstanden. Beim Multitasking werden zwei Aufgaben gleichzeitig bearbeitet. Aber geht dies wirklich gleichzeitig von statten? Ist das Multitasking effizient?
Der Begriff des Multitaskings kommt aus der IT. Jedoch springen selbst Computer zwischen mehreren Tasks (Aufgaben) hin und her. Sie erzeugen nur den Eindruck der zeitgleichen Verarbeitung.
Betrachtet man das Thema Multitasking gibt es einige interessante Aspekte zu beachten. Multitasking betrifft sowohl wirtschaftliche sowie soziale und gesundheitliche Aspekte. Somit geht Multitasking fast jeden etwas an. Diese Hausarbeit soll Klarheit über die theoretischen Hintergründe schaffen, empirische Befunde darlegen und somit auch die Relevanz des Themas aufzeigen. Ziel der Arbeit ist zunächst eine Auseinandersetzung mit dem Thema Multitasking, im weiteren Verlauf eine Darstellung des Status Qou, sowie eine Generierung von Handlungsempfehlungen. Wie erwähnt werden zunächst die theoretischen Hintergründe zum Thema Multitasking näher erläutert. Diese werden im weiteren Verlauf in die Praxis umgesetzt und mit empirischen Befunden untermauert. Um des Weiteren die Frage zu klären, was man persönlich tun kann, um sich den Folgen des Multitasking zu entziehen, werden Handlungsempfehlungen generiert. Im Diskussionsteil wird die Vorgehensweise der Arbeit kritisch hinterfragt und ein Fazit zum Thema Multitasking erstellt.
2 Definitionen relevanter Begriffe
Der theoretische Teil dreht sich zunächst um die Definitionen relevanter Begriffe. Dabei liegt der Fokus auf den Begriffen Aufmerksamkeit und Multitasking.
2.1 Aufmerksamkeit
In der Umwelt wird der Mensch einer unzählbaren Menge an Informationen ausgesetzt, welche in ihrer Gesamtheit die menschliche Wahrnehmung überfordern würden. Möchte man über einen Fokuspunkt mehr erfahren, konzentriert man seine Aufmerksamkeit auf genau diesen. Dies nennt man auch selektive Aufmerksamkeit.1 Beispielsweise kann man seine Aufmerksamkeit in einem Wald auf einen bestimmten Baum richten und diesen näher identifizieren. Gleichzeitig rückt jedoch der restliche Wald in den Hintergrund. Dieses Phänomen hat zur Folge, das die selektive Aufmerksamkeit weitläufige Informationen verschwimmen lässt.
2.2 Formen der Informationsverarbeitung
Alle Informationen, welche die Wahrnehmung aufnimmt, müssen zunächst verarbeitet werden. Die Informationsverarbeitung ist dabei ein kognitiver Prozess, der die gesammelten Informationen einordnet und bewertet. Sie tritt in den Formen der kontrollierten- und der automatisierten Verarbeitung auf. Die entsprechenden Theorien werden im Folgenden näher beschrieben. Sie sind essenziell für das Verständnis des Multitasking.
2.2.1 Die kontrollierte Informationsverarbeitung
Die kontrollierte Informationsverarbeitung benötigt eine Vielzahl von kognitiven Ressourcen. Ihr Ziel ist es Informationen zu Verarbeiten und zu Überwachen. Diese Form der Reizverarbeitung wird hauptsächlich von dem Bewusstsein durchgeführt. Angewandt wird sie hauptsächlich bei unbekannten Aufgaben. Die kontrollierte Informationsverarbeitung ist ein langsamer Prozess, arbeitet jedoch stehts zielgerichtet.2
2.2.2 Die automatisierte Informationsverarbeitung
Eine automatisierte Informationsverarbeitung, benötigt im Gegensatz zur kontrollierte Verarbeitung, sehr wenig kognitive Ressourcen. Sie erfolgt unwillkürlich, ohne Absicht und sehr schnell. Die entstehenden automatisierten Reize lösen die passende Verarbeitung selbst aus, wobei auch hier ein wenig Kontrolle im Spiel ist. Diese automatisierten Reiz-Reflex Konstellationen können durch Übung trainiert werden. Die fehlende Kontrolle stellt häufig eine Fehlerquelle dar, sofern der Reiz von der gewohnten Konstellation abweicht. Aus evolutionärer Sicht ist die automatisierte Informationsverarbeitung eine wichtige Ressource.3 Ein Beispiel für eine evolutionäre Konstellation wäre der Flucht oder Kampf Instinkt bei Gefahren. Dieser wird automatisch ausgelöst, um das Überleben zu sichern. Dieser Mechanismus geht sogar so weit, dass die visuellen Stimuli durch einen „Schnellabgleich“ im visuellen Kortex verarbeitet werden, um schneller reagieren zu können. Müsste man bei einer drohenden Gefahr z. B. durch ein Raubtier zunächst überlegen um was es sich handelt, würde man recht schnell selbst zur Beute.
2.3 Multitasking (Mehrfachaufgabenperformanz)
Der Begriff Multitasking stammt ursprünglich aus der Computerwissenschaft. Er beschreibt die Fähigkeit eines Computers, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen. Auch in der Psychologie wird das Multitasking als Prozess beschrieben, bei dem mehrere Aufgaben zur selben Zeit erledigt werden.4 Es stellt sich hierbei die Frage, wie unser Verstand dies bewerkstelligen kann. Dies soll nun im nächsten Kapitel näher beleuchtet werden.
3 Theoretische Modelle zum Multitasking
Im vorhergehenden Kapitel wurden die wichtigsten Begriffe zum Thema Multitasking näher beschrieben. Das dritte Kapitel konzentriert sich nun auf die theoretischen Hintergründe des Multitasking. Zunächst werden die Einflussfaktoren des Multitasking näher erläutert, um im Weiteren die bekanntesten Theorien über die Mehrfachaufgabenperformanz darstellen zu können.
3.1 Einflussfaktoren auf das Multitaskings
Ob und wie gut man Multitasking beherrscht, hängt zunächst von verschiedenen Einflussfaktoren ab. Die bekannten Determinanten sind Aufgabenähnlichkeit, Aufgabenschwierigkeit und Übung. Im Folgenden werden sie näher erläutert.
3.1.1 Die Aufgabenähnlichkeit
Der erste Einflussfaktor des Multitasking ist die Aufgabenähnlichkeit. Hierbei geht es um die Ähnlichkeit der Aufgabe, bzw. um die Art der Aufgabe. Gibt man einer Person völlig unterschiedliche Aufgaben auf, ist es möglich ein erfolgreiches Multitasking durchzuführen. Sind die Aufgaben jedoch ähnlicher Natur, wird die kognitive Leistung stark eingeschränkt, was als Doppelaufgabeninterferenz bezeichnet wird.5 Möchte man dementsprechend zwei mathematische Gleichungen zur selben Zeit zu lösen, überfordert dies die kognitiven Ressourcen. Man könnte jedoch neben der Lösung Musik hören, was die Aufgabenähnlichkeit mindert uns somit ein „erfolgreiches Multitasking“ möglich macht.
3.1.2 Die Übung
Die Übung ist eins der relevanten Determinanten des Multitasking. Es ist möglich durch viel Übung positive Auswirkungen auf das Multitasking zu generieren. Wie oben bereits erwähnt, entstehen automatisierte Prozesse vor allem dann, wenn man viel Übung darin hat, eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Das bedeutet, umso stärker die Automatisierung, umso weniger kognitive Ressourcen werden benötigt. Diese kognitiven Ressourcen können dann für eine weitere Aufgabe, z. B. eine kontrollierte Verarbeitung genutzt werden.6
Des Weiteren ist es möglich, durch Übung neue Strategien zur Aufgabenbewältigung zu entwickeln. Dadurch verringert man die benötigten Ressourcen soweit, dass mehr Ressourcen für eine weitere Aufgabe zur Verfügung stehen.7
3.1.3 Die Aufgabenschwierigkeit
Die Aufmerksamkeit stellt eine flexibel einsetzbare Ressource da, welche man auf eine Aufgabe konzentrieren, oder zwischen mehreren Aufgaben aufteilen kann. Werden die Aufgaben jedoch schwerer, benötigen diese auch mehr kognitive Ressourcen. Die übrigen Ressourcen reichen dann nicht mehr dazu aus, ein erfolgreiches Multitasking zu gewährleisten. Jedoch erhöht nicht nur die Aufgabenschwierigkeit die benötigten Ressourcen, sondern auch die Aufteilung der Aufmerksamkeit an sich.8
3.2 Theoretische Ansätze zum Multitasking
Wie genau das Multitasking funktioniert, kann keiner mit absoluter Sicherheit sagen. Es wurden über die Jahre mehrere theoretische Ansätze zur Mehrfachaufgabenperformanz erstellt, von denen jedoch keine widerlegt werden konnte. Diese theoretischen Ansätze zum Multitasking werden im Folgenden näher beschrieben.
[...]
1 Vgl. Müsseler, J.; Rieger, M. (2017), Allgemeine Psychologie, S. 104.
2 Vgl. ebenda, S. 63 f.
3 Vgl. ebenda, S. 65.
4 Vgl. Müsseler, J.; Rieger, M. (2017), Allgemeine Psychologie, S. 132.
5 Vgl. ebenda, S. 132 f.
6 Vgl. Müsseler, J.; Rieger, M. (2017), Allgemeine Psychologie, S. 134.
7 Vgl. Müsseler, J.; Rieger, M. (2017), Allgemeine Psychologie, S. 134.
8 Vgl. Müsseler, J.; Rieger, M. (2017), Allgemeine Psychologie, S. 134 f.
- Arbeit zitieren
- Sascha Heller (Autor:in), 2020, Was bedeutet Multitasking? Theoretische Hintergründe und Folgen praktischer Umsetzung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/940676
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