Der Deutungsmusteransatz wird in der Erwachsenenbildung schwerpunktmäßig seit den 80er Jahren diskutiert (vgl. Arnold 1999, S. 1). In der Pflegepädagogik, d.h. der Berufspädagogik für die Gesundheits- und Krankenpflege hat er bislang jedoch kaum Einzug gehalten. In dieser Hausarbeit soll deshalb der Frage nachgegangen werden, welche Bedeutung der Deutungsmusteransatzes für die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege hat und welche didaktischen Konsequenzen sich daraus ableiten lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Deutungsmusteransatz
- 1.1. Definition
- 1.2. Bedeutung und Konsequenzen für die Erwachsenenbildung
- 2. Besonderheiten der Gesundheits- und Krankenpflege und ihr Bezug zu den Deutungsmustern
- 2.1. Alltagsnähe der pflegerischen Handlungen
- 2.2. Vorerfahrung mit Gesundheit und Krankheit
- 2.3. Altersunterschied zwischen den Auszubildenden und den zu pflegenden Menschen
- 2.4. Vorerfahrungen in der professionellen Pflege
- 3. Bedeutung des Deutungsmusteransatzes für die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege
- 4. Didaktische Konsequenzen aus dem Deutungsmusteransatz
- 4.1. Antizipierte Deutungsmuster in Bezug auf die Körperpflege
- 4.2. Professionelle Anforderungen an die Körperpflege
- 4.3. Reflexion der eigenen Deutungsmustern ermöglichen
- 4.4. Zugang zu fremden Lebenswelten ermöglichen
- 4.5. Präsentation einer stellvertretenden Deutung
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Bedeutung des Deutungsmusteransatzes für die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege und leitet daraus didaktische Konsequenzen ab. Der Fokus liegt auf der Anwendung des Ansatzes in der praktischen Ausbildung, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen und Besonderheiten des Berufsfelds.
- Der Deutungsmusteransatz und seine Relevanz für die Erwachsenenbildung
- Besonderheiten der Gesundheits- und Krankenpflege im Kontext des Deutungsmusteransatzes
- Didaktische Implikationen des Deutungsmusteransatzes für die Pflegeausbildung
- Konkrete Anwendung des Ansatzes in der Lehre (z.B. Körperpflege)
- Reflexion der eigenen und fremder Deutungsmuster
Zusammenfassung der Kapitel
1. Deutungsmusteransatz: Dieses Kapitel definiert den Deutungsmusteransatz, der sich in den 80er Jahren im Kontext der reflexiven Wende in der Pädagogik entwickelte. Es basiert auf Erkenntnissen der Kognitionspsychologie, Systemtheorie und des Konstruktivismus, die postulieren, dass Wirklichkeit subjektiv interpretiert wird. Der Ansatz betont die Bedeutung individueller Deutungen und Sinnzuschreibungen im Bildungsprozess. Arnold's Definition von Deutungsmustern als zeitstabile Sichtweisen und Interpretationen wird erläutert, ebenso wie die zehn Elemente des Ansatzes, die zu drei Aspekten zusammengefasst werden: Prozesscharakter individuellen Bewusstseins, besondere Pragmatik des Alltagswissens und Strukturiertheit individuellen Bewusstseins. Die Entstehung und Flexibilität von Deutungsmustern im Laufe der Sozialisation werden ausführlich behandelt.
2. Besonderheiten der Gesundheits- und Krankenpflege und ihr Bezug zu den Deutungsmustern: Dieses Kapitel beleuchtet die Besonderheiten der Gesundheits- und Krankenpflege, die den Deutungsmusteransatz relevant machen. Es thematisiert die Alltagsnähe pflegerischer Handlungen, die Vorerfahrungen der Auszubildenden mit Gesundheit und Krankheit, den Altersunterschied zwischen Auszubildenden und Patienten sowie die bereits vorhandenen Erfahrungen in der professionellen Pflege. Diese Aspekte beeinflussen die individuellen Deutungsmuster der Auszubildenden und stellen spezifische Herausforderungen für die Ausbildung dar. Der Bezug zu den im ersten Kapitel erläuterten Aspekten des Deutungsmusteransatzes wird hergestellt und deren Relevanz für die Ausbildung verdeutlicht.
3. Bedeutung des Deutungsmusteransatzes für die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege: Kapitel 3 synthetisiert die Erkenntnisse der vorherigen Kapitel und diskutiert die zentrale Bedeutung des Deutungsmusteransatzes für die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege. Es wird herausgearbeitet, wie die Berücksichtigung individueller Deutungsmuster zu einer verbesserten Ausbildungsqualität und einer besseren Vorbereitung auf die berufliche Praxis beiträgt. Die spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich aus den Besonderheiten des Berufsfeldes ergeben, werden im Detail analysiert. Das Kapitel legt den Grundstein für die im Folgenden abgeleiteten didaktischen Konsequenzen.
4. Didaktische Konsequenzen aus dem Deutungsmusteransatz: Dieses Kapitel präsentiert konkrete didaktische Konsequenzen aus dem Deutungsmusteransatz für die Pflegeausbildung. Es werden Strategien vorgestellt, wie antizipierte Deutungsmuster der Auszubildenden im Bezug auf z.B. die Körperpflege berücksichtigt werden können und wie die professionellen Anforderungen an die Körperpflege vermittelt werden. Ein zentraler Aspekt ist die Möglichkeit, die Reflexion der eigenen Deutungsmuster und den Zugang zu fremden Lebenswelten der Patienten zu fördern. Die Präsentation einer stellvertretenden Deutung durch die Lehrenden wird als wichtige didaktische Methode diskutiert. Anhand einer exemplarischen Unterrichtseinheit wird die praktische Umsetzung verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Deutungsmusteransatz, Erwachsenenbildung, Gesundheits- und Krankenpflege, Pflegeausbildung, Didaktik, Körperpflege, Reflexion, Lebenswelten, Professionalisierung, Sozialisation.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Deutungsmusteransatz in der Gesundheits- und Krankenpflege
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Bedeutung des Deutungsmusteransatzes für die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege und entwickelt daraus didaktische Konsequenzen. Der Fokus liegt auf der praktischen Anwendung des Ansatzes im Kontext der spezifischen Herausforderungen des Berufsfeldes.
Was ist der Deutungsmusteransatz?
Der Deutungsmusteransatz, der sich in den 80er Jahren entwickelte, basiert auf Erkenntnissen der Kognitionspsychologie, Systemtheorie und des Konstruktivismus. Er betont die subjektive Interpretation von Wirklichkeit und die Bedeutung individueller Deutungen und Sinnzuschreibungen im Bildungsprozess. Die Hausarbeit erläutert Arnold's Definition von Deutungsmustern und deren Entstehung und Flexibilität im Laufe der Sozialisation.
Welche Besonderheiten der Gesundheits- und Krankenpflege werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert die Alltagsnähe pflegerischer Handlungen, die Vorerfahrungen der Auszubildenden mit Gesundheit und Krankheit, den Altersunterschied zwischen Auszubildenden und Patienten sowie deren Vorerfahrungen in der professionellen Pflege. Diese Aspekte beeinflussen die individuellen Deutungsmuster und stellen spezifische Ausbildungsherausforderungen dar.
Welche Bedeutung hat der Deutungsmusteransatz für die Pflegeausbildung?
Die Berücksichtigung individueller Deutungsmuster trägt zu einer verbesserten Ausbildungsqualität und einer besseren Vorbereitung auf die berufliche Praxis bei. Die Arbeit analysiert detailliert die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich aus den Besonderheiten des Berufsfeldes ergeben.
Welche didaktischen Konsequenzen werden abgeleitet?
Die Hausarbeit präsentiert konkrete didaktische Strategien. Es werden Methoden vorgestellt, um antizipierte Deutungsmuster (z.B. zur Körperpflege) zu berücksichtigen, professionelle Anforderungen zu vermitteln, die Reflexion eigener Deutungsmuster zu fördern und den Zugang zu fremden Lebenswelten der Patienten zu ermöglichen. Die Präsentation einer stellvertretenden Deutung durch Lehrende wird als wichtige didaktische Methode diskutiert.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Deutungsmusteransatz, Besonderheiten der Gesundheits- und Krankenpflege, Bedeutung des Ansatzes für die Ausbildung und didaktische Konsequenzen. Ein Fazit und Ausblick runden die Arbeit ab.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Deutungsmusteransatz, Erwachsenenbildung, Gesundheits- und Krankenpflege, Pflegeausbildung, Didaktik, Körperpflege, Reflexion, Lebenswelten, Professionalisierung, Sozialisation.
- Citation du texte
- Daniela Döring (Auteur), 2008, Didaktische Konsequenzen aus dem Deutungsmusteransatz für die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege (GuK), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94067