In dieser Arbeit wird die didaktische Interpretation im Hinblick auf das erfahrende Verstehen als Grundlage des Lebensweltbezugs kurz dargestellt, ohne das didaktische Modell selbst vorzustellen. Anschließend wird die Idee der Einbeziehung der Lebenswelt in den Musikunterricht vorgestellt. Auf die Darstellung kritischer Diskussionen zum Lebensweltbezug wird verzichtet; stattdessen kommen eigene kritische Anmerkungen zum Ausdruck
Musik mit Lebensweltbezug – das klingt spannend. Mal über die Musiktheorie hinausschauen, mal auf die Wirkung eingehen, die Bedeutung, die Musik dem Menschen in seinem Leben haben kann. Das wäre interessanter Musikunterricht. Interessant ist auch, dass zentrale Themen des Lebens in der Musik zu finden sind. Da gibt es Freude, Traurigkeit, Lob und Dank, Klage, Wut, Verzweiflung, Frustration, Zerstreuung, Verwirrung, Erleichterung... all das kann Musik beinhalten, kann in der Musik gefunden werden, kann Musik beim Menschen auslösen und kann der Mensch auch selbst mit Musik ausdrücken. Hier gilt es zu schauen, wie sich Lebenswelten miteinander verbinden.
Der Begriff „Lebenswelt“ in der Musikpädagogik ist im Zusammenhang mit der didaktischen Interpretation von Ehrenforth und Richter entstanden. Ausgehend von Erfahrungen, die mit Musik gemacht werden können und die in der Musik enthalten sind, kam es zu der Frage des Lebensweltbezuges der Musik und des Hörers. In dieser Arbeit wird deshalb die didaktische Interpretation im Hinblick auf das erfahrende Verstehen als Grundlage des Lebensweltbezuges kurz dargestellt. Anschließend wird die Idee der Einbeziehung der Lebenswelt in den Musikunterricht vorgestellt. Zuletzt werden kritische Anmerkungen zum Ausdruck gebracht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verstehen und Erfahrung
- Lebenswelt in der Musikpädagogik
- Der Begriff Lebenswelt
- Lebensweltorientierter Musikunterricht
- Kritik am erfahrungs- und lebensweltorientierten Unterricht
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Konzept der Lebenswelt in der Musikpädagogik. Ziel ist es, die didaktische Interpretation von Ehrenforth und Richter im Hinblick auf das erfahrende Verstehen als Grundlage des Lebensweltbezuges zu beleuchten. Dabei wird insbesondere die Idee der Einbeziehung der Lebenswelt in den Musikunterricht untersucht. Die Arbeit verzichtet auf die Darstellung kritischer Diskussionen zum Lebensweltbezug und konzentriert sich stattdessen auf eigene kritische Anmerkungen.
- Die didaktische Interpretation von Ehrenforth und Richter
- Das erfahrende Verstehen als Grundlage des Lebensweltbezuges
- Die Einbeziehung der Lebenswelt in den Musikunterricht
- Kritik am erfahrungs- und lebensweltorientierten Unterricht
- Die Bedeutung des Erfahrungsbegriffs für die Musikpädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Lebenswelt in der Musikpädagogik ein und stellt die zentrale Frage nach der Bedeutung von Musik im Leben des Einzelnen. Der Begriff „Lebenswelt“ wird im Kontext der didaktischen Interpretation von Ehrenforth und Richter erläutert.
Verstehen und Erfahrung: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept des „erfahrenden Verstehens“ in der Musikinterpretation. Es wird dargelegt, dass das Subjekt mit seinen Erfahrungen und Erlebnissen im Zentrum der Betrachtung stehen sollte und die Musik im Kontext dieser Erfahrungen erlebt wird. Der Fokus liegt auf der emotionalen Ebene der Musikinterpretation und der wechselseitigen Beziehung zwischen Werk, Komponist, Umwelt und Hörer.
Lebenswelt in der Musikpädagogik: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Lebenswelt und seiner Bedeutung für die Musikpädagogik. Der Begriff wird in Bezug auf die Phänomenologie Husserls und die anthropologische Sichtweise Ehrenforths erläutert. Es wird betont, dass die Lebenswelt das „grundständig Gemeinsame von (Lebens)Erfahrungen“ darstellt, das uns über individuelle und kulturelle Grenzen hinaus miteinander verbindet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen wie Lebenswelt, erfahrendes Verstehen, didaktische Interpretation, Musikpädagogik, Erfahrung, Emotion, Subjektivität, Objektivität und Perspektivenwechsel. Die Arbeit analysiert die Ansätze von Ehrenforth und Richter und beleuchtet die Bedeutung des Erfahrungsbegriffs für die Musikpädagogik.
- Citation du texte
- Janine Müller (Auteur), 2011, Erfahrung und Lebenswelt in der Musikpädagogik. Begriff und Kritik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/940696