In der Arbeit wird mit Hilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse das Framing zum Klimawandel untersucht. Die Erhebung setzt sich mit der Frage auseinander, wie der Klimawandel in den Medien dargestellt wird und welche Frames die Berichterstattung dominieren. Im Falle des Klimawandels ist die Art und Weise der Darstellung in den Medien dabei aus zwei Gründen entscheidend.
Zum einen handelt es sich bei dem Klimawandel um ein komplexes, wissenschaftliches Thema, das für Laien nur bedingt zugänglich und verständlich ist. Durch die Verwendung von Frames wird das Thema in seiner Komplexität reduziert und auf eine vereinfachte Weise dargestellt, wodurch es auch für unkundige Personen nachvollziehbar wird. Zum anderen äußert sich der Klimawandel nicht durch direkt beobachtbare Konsequenzen, sondern nur durch schleichende Veränderungen, sodass die Dringlichkeit der Problematik bei einem entsprechenden Framing leicht ausgeblendet werden kann.
Auf welche Weise der Klimawandel in den Jahren 2007 bis 2015 in Deutschland geframt wurde, wird in dieser Arbeit exemplarisch an der Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung untersucht. Dafür werden Artikel quantitativ analysiert, die während der jährlich stattfindenden UN-Klimakonferenz publiziert wurden. Hierfür wird der Framing Ansatz von Robert Entman verwendet, wobei die Frame-Definitionen aus einer 2015 durchgeführten qualitativen Inhaltsanalyse von O’Neill et al. zum medialen Framing über den fünften IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) Assessment Bericht übernommen wurden.
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Framing-Ansatz
2.1 Der kommunikationswissenschaftliche Framing-Begriff
2.2 Aktuelles Begriffsverständnis des Betonungs-Frames
2.3 Entmans Framing-Definition
3. Aktueller Forschungsstand zum Framing des Klimawandels
3.1 Die allgemeine Berichterstattung zum Klimawandel
3.2 Das Framing des Klimawandels zu UN-Klimakonferenzen
3.3 Gegenframes zum Klimawandel
3.4 Das Framing zum fünften IPCC Assessment Bericht
4. Forschungsfrage und Annahmen/Hypothesen
5. Methodik
5.1 Methodisches Vorgehen
5.2 Verwendete Frames
6. Darstellung der empirischen Befunde
7. Diskussion der Befunde
8. Fazit und Ausblick
9. Literaturverzeichnis
10. Anhang
10.1 Codebuch
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Kurzbeschreibung der Frames (vgl. O’Neill et al. 2015a: 381)
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Häufigkeit der verwendeten Frameelemente in den relevanten Artikeln (Eigene Abbildung)
Abbildung 2: Anzahl der publizierten Artikel im untersuchten Zeitraum pro Jahr (Eigene Abbildung)
Abbildung 3: Addierte Framehäufigkeiten aus den Variablen "Problem", "Ursache" und "Lösung" (Eigene Abbildung)
1. Einleitung
Der Klimawandel ist in den letzten Jahren zu einem viel diskutierten Thema in der Politik und Öffentlichkeit geworden. Während er von vielen Menschen als eine wissenschaftlich belegte Tatsache wahrgenommen wird, diskutieren andere allerdings auch darüber, ob es den Klimawandel überhaupt gibt bzw. ob die Erderwärmung wirklich durch den Menschen verursacht wird. Solche Meinungsverschiedenheiten drehen sich dabei nicht nur um die Existenz des Klimawandels, sondern finden auch auf anderen Ebenen statt. In der Wirtschaft kann der Klimawandel beispielsweise sowohl als eine Chance gesehen werden, um in zukünftige Technologien zu investieren, oder auch als ein Risiko, da die Kosten zum Umbau der Industrie für die Verantwortlichen zu hoch sind.
Je nach Position werden somit unterschiedliche Sichtweisen auf den Klima- wandel eingenommen und unterschiedliche Argumente benutzt, um die eigene Meinung zu vertreten. Diese können sich dabei nur graduell unterscheiden oder auch starke Gegenpole zueinander bilden. Dass es verschiedene Meinungen zu gesellschaftspolitisch diskutierten Themen gibt, die auch offen kommuniziert werden, ist in der westlichen Gesellschaft normal und wurde in Deutschland im Grundgesetz Artikel 5 unter Meinungsfreiheit gesetzlich verankert. In der Kommunikations- und Medienwissenschaft wird dieser Pluralismus von verschiedenen kommunizierten Meinungen unter anderem durch den sogenannten Framing-Ansatz beschrieben. Framing bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Personen individuelle Sichtweisen zu einem Thema kommunizieren, indem sie themenspezifische Informationen entweder hervorheben oder ausklammern (vgl. Matthes 2014: 10). Menschen, die der Überzeugung sind, dass der Klimawandel eine reale Gefahr darstellt, würden zum Beispiel darauf verzichten Fehler in wissenschaftlichen Erhebungen zu thematisieren, während Klimawandel-Skeptiker genau auf diese Punkte eingehen würden.
In der vorliegenden Bachelorarbeit soll nun mit Hilfe einer quantitativen In- haltsanalyse das Framing zum Klimawandel untersucht werden. Die Tatsache, dass dabei vom Klimawandel und nicht etwa vom möglichen Klimawandel o.Ä. gesprochen wird, ist auf die bessere Lesbarkeit zurückzuführen und soll keine voreingenommene Position darstellen. In der Untersuchung werden sowohl Frames verwendet, die den Klimawandel als Tatsache ansehen, als auch Frames, die den Klimawandel für nicht bewiesen halten. Darüber hinaus wird auch auf eine sprachliche Differenzierung der Geschlechter verzichtet, um eine bessere Lesbarkeit zu ermöglichen.
Die Erhebung an sich setzt sich inhaltlich mit der Frage auseinander, wie der Klimawandel in den Medien dargestellt wird und welche Frames die Berichterstattung dominieren. Diese Frage ist besonders interessant, weil die Bevölkerung sich bei gesellschaftspolitischen Themen häufig über öffentliche Medien informiert, sodass es wahrscheinlich ist, dass die eingenommenen Perspektiven in der Berichterstattung auch auf die Einstellungen der Rezipienten einwirken (vgl. Nisbet 2009: 14 f.). Im Falle des Klimawandels ist die Art und Weise der Darstellung in den Medien dabei aus zwei Gründen entscheidend für die Sichtweise der Rezipienten: Zum einen handelt es sich bei dem Klimawandel um ein komplexes, wissenschaftliches Thema, das für Laien nur bedingt zugänglich und verständlich ist. Durch die Verwendung von Frames wird das Thema in seiner Komplexität reduziert und auf eine vereinfachte Weise dargestellt, wodurch es auch für unkundige Personen nachvollziehbar wird. Zum anderen äußert sich der Klimawandel nicht durch direkt beobachtbare Konsequenzen, sondern nur durch schleichende Veränderungen, sodass die Dringlichkeit der Problematik bei einem entsprechenden Framing leicht ausgeblendet werden kann (vgl. ebd.: 15 f.).
Aus diesen Gründen hat beispielsweise Matthew C. Nisbet in den USA eine Veränderung vom Framing des Klimawandels gefordert, um das Engagement der Bevölkerung im Bereich des Klimaschutzes zu stärken. Seiner Meinung nach müssten die Medien den Klimawandel auf Basis der Wissenschaft verständlich, relevant und mit persönlichem Bezug für den Einzelnen darstellen, um der Bevölkerung die Tragweite des Klimawandels näher zu bringen (vgl. Nisbet 2009: 14).
Auf welche Weise der Klimawandel in den letzten Jahren in Deutschland ge- framt wurde, wird in dieser Arbeit exemplarisch an der Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung untersucht. Dafür werden Artikel analysiert, die während der jährlich stattfindenden UN-Klimakonferenz publiziert wurden. Diese zeitliche Eingrenzung wurde vorgenommen, da es sich beim Klimawandel um einen schleichenden Prozess handelt, der in den Medien meist nur bei konkreten Ereignissen wie etwa Naturkatastrophen Beachtung findet. Die UN-Klimakonferenz setzt sich bereits seit 1995 jährlich mit Möglichkeiten der Kohlenstoffdioxid-Reduzierung und einer nachhaltigen Lebensweise auseinander (vgl. UNEP), sodass man davon ausgehen kann, dass während dieser Konferenz auch das mediale Interesse an einer Berichterstattung über den Klimawandel erhöht ist. Zur Erhebung der Daten wird ein Codebuch verwendet, mit dem sowohl formale als auch inhaltliche Kategorien untersucht werden. Auf inhaltlicher Ebene interessieren dabei besonders die verwendeten Frames in den Zeitungsartikeln. Da es sich bei der Erhebung um eine quantitative Untersuchung handelt, werden die verwendeten Frame-Definitionen aus einer 2015 durchgeführten qualitativen Inhaltsanalyse von O’Neill et al. zum medialen Framing über den fünften IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) Assessment Bericht übernommen. Der Weltklimarat IPCC wurde 1988 als zwischenstaatliche Institution gegründet, um die wissenschaftliche Forschung zum Klimawandel zusammenzufassen. Seine Bewertungen zum Klimawandel, dessen Folgen und möglichen Risiken spielen eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen der UN-Klimakonferenz, sodass es einen direkten Bezug zwischen diesen beiden Institutionen gibt (vgl. IPCC). Sowohl die Studie von O’Neill et al. als auch die identifizierten Frames werden in einem späteren Kapitel allerdings noch genauer vorgestellt.
Bevor jedoch genauer auf den Forschungsstand zum Framing des Klimawan- dels eingegangen wird, thematisiert das nächste Kapitel den theoretischen Hintergrund des Framing-Ansatzes. Hierfür wird zuerst auf den allgemeinen Framing-Ansatz eingegangen, um anschließend die wohl bekannteste und am meisten verwendete Framing-Definition von Robert M. Entman vorzustellen (vgl. Matthes 2014: 30). Diese dient in der vorliegenden Arbeit als Grundlage für das Verständnis eines Frames und stellt somit auch die theoretische Basis zur Erhebung der Daten dar. Neben Entmans Framing-Verständnis werden darüber hinaus noch Studien vorgestellt, die sich mit dem Framing das Klimawandels in den Medien beschäftigen. Darunter fallen sowohl zwei quantitative Erhebungen, als auch eine allgemeine Studie zur Berichterstattung über den Klimawandel und die bereits erwähnte qualitative Forschung von O’Neill et al. Darauf aufbauend werden dann schließlich das Forschungsdesign und die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt. Zunächst findet allerdings eine kurze Abgrenzung des kommunikationswissenschaftlichen Framing-Begriffs innerhalb der Disziplin statt.
2. Der Framing-Ansatz
Der Framing-Begriff hat seine Wurzeln in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen wie der Soziologie, Psychologie, Ökonomie oder auch der Politikwissenschaft. Je nach Forschungsinteresse der Fächer variieren dabei die Definitionen und Schwerpunktsetzungen des Begriffs genauso wie der verwendete Abstraktionsgrad. Ursprünglich kommt das Wort Framing aus dem Englischen und bedeutet direkt übersetzt in etwa so viel wie „Einrahmung“. Als Fachbegriff kann man das englische Wort im Deutschen allerdings auch mit der Bezeichnung „(Deutungs-)Rahmen“ wiedergeben (vgl. Dahinden 2006: 27). Diese Übersetzung weist bereits darauf hin, dass beim Framing-Ansatz die Deutung und somit Darstellung und Interpretation von Informationen im Fokus steht. Die Framing-Definitionen variieren dabei allerdings nicht nur zwischen den einzelnen Disziplinen, sondern unterscheiden sich auch in den jeweiligen Fächern, sodass auch innerhalb der Kommunikationswissenschaft keine einheitliche Verwendung des Begriffs Framing vorliegt. Diese Uneinheitlichkeit bezieht sich dabei nicht nur auf das Begriffsverständnis, sondern auch auf die Methodologie, Empirie und die entsprechende Theorieentwicklung. Das hat zur Folge, dass Forschungsergebnisse nur bedingt verglichen und zusammengeführt werden können, da sie sich in ihren verwendeten Definitionen unterscheiden können (vgl. Dahinden 2006: 21).
Um zunächst Klarheit darüber zu schaffen, mit welchem Framing-Verständnis in dieser Untersuchung gearbeitet wird, findet im nächsten Abschnitt eine Abgrenzung des Begriffs innerhalb der Kommunikationswissenschaft statt.
2.1 Der kommunikationswissenschaftliche Framing-Begriff
Der Framing-Prozess wird in der Kommunikationswissenschaft meistens als eine Art des kommunikativen Handelns aufgefasst, bei dem in öffentlichen Diskursen Interpretationsmuster für gesellschaftspolitische Themen gegeben werden (vgl. Marcinkowski 2014: 7). Kommunikatoren betonen dabei bestimmte Informationen und klammern andere gleichzeitig aus, wenn sie ihre Sichtweise auf ein Thema darstellen. Das Produkt dieser Framing-Prozesse sind die sogenannten Frames, also die verschiedenen Blickwinkel und Meinungen, die zu einem Thema eingenommen werden können (vgl. Matthes 2014: 10). Die Kommunikationswissenschaft setzt sich nach diesem Verständnis also primär mit den sogenannten Betonungs-Frames auseinander, bei denen Themen durch unterschiedliche Schwerpunkte in der Darstellung anders wiedergegeben werden (vgl. ebd.: 26). Ein Beispiel hierfür ist, dass man das Thema Klimawandel unter anderem aus einer wirtschaftlichen, wissenschaftlichen oder auch ethischen Perspektive betrachten kann. Je nachdem welchen Standpunkt man einnimmt, würden andere Informationen und Fakten aufgenommen und betont werden. Betonungs-Frames sind dabei vom wirkungspsychologisch interessanteren Äquivalenz-Framing abzugrenzen, bei dem Themen durch inhaltlich äquivalente Frames unterschiedlich dargestellt werden. Hierbei wird eine inhaltlich gleiche Aussage unterschiedlich formuliert, um die Entscheidungsfindung von Probanden zu untersuchen. Da das Betonungs-Framing die reale Berichterstattung der Medien allerdings besser wiedergibt und der Komplexität von Medienproduktions- und Medienrezeptionsprozessen eher gerecht wird, spielt das Äquivalenz-Framing in der Kommunikationswissenschaft nur eine untergeordnete Rolle und wird in dieser Arbeit nicht weiter behandelt (vgl. Matthes 2014: 26 f.).
Darüber hinaus gibt es noch eine Framing-Definition, die sich verstärkt von dem überwiegend verwendeten Framing-Verständnis in der Kommunikationswissenschaft unterscheidet. Diese wurde von Shanto Iyengar entwickelt, der formal-stilistische Merkmale von Medienangeboten ins Zentrum rückt und nicht die sonst üblichen inhaltlichen Aspekte. Prinzipiell wird hier nur zwischen zwei Frames unterschieden: Zum einen dem episodischen und zum anderen dem thematischen Frame. In jedem Themendiskurs findet sich laut Iyengar einer der beiden Frames, sodass es sich hierbei um ein themenunabhängiges Framing handelt. Zur Unterscheidung werden keine thematischen Aspekte herangezogen, sondern der Abstraktionsgrad der Darstellung (vgl. Potthof 2012: 31 ff.). Bei einer Einzelfalldarstellung liegt der episodische Frame vor. Themen werden anhand von direkt betroffenen Personen dargestellt und sind häufig ereignisorientiert. Durch die guten Visualisierungsmöglichkeiten kommt dieser Frame häufig in Fernsehinhalten vor, was Iyengar auch mit einer Studie nachgewiesen hat. Die thematischen Frames hingegen behandeln Inhalte auf Basis von abstrakten und allgemeinen Informationen, sodass gesamtgesellschaftliche Prozesse im Fokus stehen. Bei dieser Darstellungsform werden häufig Experteninterviews genutzt, um die Informationen zu kommunizieren (vgl. Dahinden 2006: 130).
Dieses Framing-Verständnis von Iyengar hat den Nachteil, dass es nichts darüber aussagt, wie ein Thema inhaltlich dargestellt wird. Da in der vorliegenden Arbeit aber gerade von Interesse ist, aus welcher inhaltlichen Perspektive der Klimawandel geframt wird, eignet sich Iyengars Definition in diesem Fall nicht als theoretische Grundlage der Datenerhebung. Stattdessen werden die am Anfang des Kapitels erwähnten Betonungs-Frames verwendet, die sich mit der inhaltlichen Darstellung von Themen auseinandersetzen.
Eine weitere Unterscheidung im Framing-Ansatz ist die Unterteilung in the- menunabhängige und themenabhängige Frames. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei den formal-stilistischen Frames von Iyengar immer um themenunabhängige Darstellungen. Im Gegensatz dazu kann der Betonungs-Frame sowohl themenunabhängig als auch themenabhängig verwendet werden, je nachdem welcher Abstraktionsgrad verwendet wird. Themenunabhängige Frames stellen übergeordnete Motive in der Medienberichterstattung dar, die universell bei verschiedenen Themen gefunden werden können. Beispiele hierfür sind etwa der Wirtschafts-Frame oder auch der Moral/Ethik-Frame (vgl. Potthoff 2012: 20). Beide Frames können bei verschiedenen Themen wie der Atomkraft oder auch der Gentechnologie vorliegen. Das Ziel themenunabhängiger Frames ist es Mediendiskurse durch eine begrenzte Zahl allgemeiner Frames zu beschreiben. Dabei interessiert besonders, welche Motive die Auswahl der Themenaspekte leiten und auf welche Weise die einzelnen Aussagen miteinander verbunden sind (vgl. ebd.: 20). Im Gegensatz dazu behandeln themenabhängige Frames nur ein einziges Themenfeld und werden für jedes Thema induktiv auf Basis des analysierten Materials erstellt. Diese Frames sind durch ihren engen Themenbezug stärker durch konkrete Aussagen gekennzeichnet und beschreiben Motive, die sich nur in bestimmten Themendiskursen wiederfinden (vgl. Potthoff 2012: 21). Die Grenze zwischen themenunabhängigen und themenabhängigen Frames kann jedoch nicht klar gezogen werden, da es keine allgemeingültigen Kriterien für den Abstraktionsgrad von Frames gibt. Demnach kann auch die Unterscheidung zwischen diesen beiden Frame-Varianten nur graduell erfolgen. Trotzdem bieten beide Varianten unterschiedliche Vorteile: Themenabhängige Frames eigenen sich besser für die Analyse von inhaltlichen Aspekten, weil sie Themendiskurse genauer beschreiben und so eher Aussagen über die relevanten Inhalte eines Themas wiedergeben können. Bei themenunabhängigen Frames besteht hier immer die Gefahr, dass sie Inhalte mit einem zu großen Abstraktionsgrad betrachten und die Frames so allumgreifend in der Medienberichterstattung vorliegen. Dafür können themenunabhängige Frames allerdings verschiedene Inhalte aufgrund ihres größeren Abstraktionsgrads besser miteinander vergleichen. Dies ist bei themenabhängigen Frames nicht möglich, da sie sich direkt auf das jeweilige Thema beziehen (vgl. ebd.: 20 f.).
In der vorliegenden Arbeit liegt der Schwerpunkt auf einer inhaltlichen Aus- einandersetzung mit dem Framing des Klimawandels. Demnach ist es sinnvoll für die Untersuchung themenabhängige Betonungs-Frames zu verwenden, um eine möglichst differenzierte Darstellung des Inhalts zu erhalten. Da die Betonungs-Frames allerdings erst kurz vorgestellt wurden, werden im Folgenden die Kernaussagen dieses Framing-Verständnisses aufgeführt, um anschließend die Definition von Robert M. Entman vorzustellen, die in dieser Untersuchung als Basisdefinition dient.
2.2 Aktuelles Begriffsverständnis des Betonungs-Frames
Wie im vorherigen Kapitel bereits herausgestellt wurde, basiert das kommunikationswissenschaftliche Betonungs-Framing auf der selektiven Hervorhebung bestimmter Informationen zu einem Thema. Insgesamt gründet sich der Ansatz allerdings auf vier allgemeine Prinzipien, die nun folgend vorgestellt werden.
Zunächst besagt das Ambivalenzprinzip, dass Themen immer aus mehreren Perspektiven betrachtet werden können. Wie das bereits genannte Beispiel zum Klimawandel zeigt, sind zu jedem Thema unterschiedliche Frames vorstellbar, die aufgrund von unterschiedlichen Interessen entstehen und koexistieren (vgl. Matthes 2014: 19 f.). Als zweites gibt es das bereits erwähnte Selektionsprinzip, nach dem nur bestimmte Aspekte eines Themas aufgegriffen und betont werden. Besonders im Journalismus, der eine ausgewogene Berichterstattung gewährleisten sollte, muss diese Selektion allerdings nicht zwangsläufig als negativ bewertet werden. Auf diese Weise werden komplexe Themen nämlich für Rezipienten vereinfacht und somit verständlicher dargestellt. In der journalistischen Selektion und Bewertung sieht Jörg Matthes deshalb auch eine „funktional notwendige Bedingung und Begleiterscheinung von Kommunikation“ (Matthes 2014: 21). Die dritte Grundannahme des Framing-Ansatzes beruht des Weiteren auf dem Konsistenzprinzip. Frames bilden demnach für Personen einen kohärenten Sinnhorizont innerhalb eines Themas, indem sie einer logischen Argumentationskette folgen. Wenn man beispielweise der Ansicht ist, dass der Klimawandel negative Folgen für die Menschheit hat, müsste man folgerichtig Maßnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes unterstützen, da so die Erderwärmung verhindert werden kann. Inkonsistent wäre es hingegen, wenn man trotzdem klimaschädliche Technologien befürworten würde, obwohl man gegen den Klimawandel ist. Ein konsistenter Frame legt also eine einheitliche Beurteilung eines Themas nahe (vgl. Matthes 2014: 21). Bei der letzten Grundannahme handelt es sich schließlich um das sogenannte Wettstreitprinzip, nach dem sich die verschiedenen Frames von Kommunikatoren in einem Wettstreit miteinander befinden. Da es nach dem Ambivalenzprinzip zu jedem Thema mehrere Frames gibt, versuchen Kommunikatoren ihre präferierten Frames im öffentlichen Diskurs durchzusetzen, um die Rezipienten möglichst effektiv von ihrer Sichtweise zu überzeugen. Dabei müssen sie nicht nur ihre eigene Perspektive zu einem Thema kommunizieren, sondern sich auch mit den Perspektiven anderer Kommunikatoren auseinandersetzen und sie entkräften. Durch diese Beschäftigung mit und Anpassung an äußeren Faktoren wird auch deutlich, dass Frames sich im Laufe der Zeit verändern und der Framing-Prozess im Allgemeinen dynamisch ist (vgl. ebd.: 22). Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass der Framing-Ansatz durch die vier Prinzipien der Ambivalenz, Selektion, Konsistenz und des Wettstreits gekennzeichnet ist.
Neben diesen Prinzipien, die Frames an sich charakterisieren, findet in der Kommunikationswissenschaft allerdings auch eine Verortung von Frames im Kommunikationsprozess statt. Analog zu den Forschungsrichtungen der Disziplin werden Frames so aus der Kommunikator-, Journalismus-, Medien- und Rezipienten-Perspektive betrachtet. In der Kommunikator-Perspektive verwenden Kommunikatoren wie etwa Parteien, Unternehmen oder politische Akteure ihre präferierten Frames zu einem gesellschaftspolitischen Thema und versuchen diese im öffentlichen Diskurs einzubringen und durchzusetzen. Dies geschieht unter anderem mit der Hilfe von Pressemitteilungen oder Reden, sodass jegliche Form der Öffentlichkeitsarbeit wie PR in diesen Bereich fallen. Nach dem bereits erklärten Wettstreit-Prinzip stehen die Kommunikatoren mit unterschiedlichen Frames allerdings in Konkurrenz zueinander, weil sie sich durch die Etablierung ihres jeweiligen Frames Vorteile erhoffen. Deshalb spricht man in dieser Perspektive auch vom sogenannten strategischen Framing, also der geplanten Durchsetzung der eigenen Sichtweise auf ein Thema (vgl. Matthes 2014: 14).
Journalisten selektieren im nächsten Schritt dann die verwendeten Frames der Kommunikatoren. Für die Erstellung journalistischer Texte übernehmen sie diese Frames allerdings nicht einfach, sondern fügen auch selbst Argumente oder Interpretationen hinzu. Journalisten wählen Frames also nicht nur aus, sondern konstruieren sie auch selbst. Der journalistische Framing-Prozess ist unter anderem durch die Relevanz des Themas, die persönlichen Einstellungen des Journalisten, redaktionelle beziehungsweise technische Zwänge und der sogenannten redaktionellen Linie der Medienorganisation gekennzeichnet. Diese redaktionelle Linie folgt nicht nur der Informationsvermittlung, sondern auch der politischen Ausrichtung des Unternehmens, dem Konkurrenzkampf und der Abgrenzung von anderen Unternehmen sowie kommerziellen Aspekten, die besonders bei privatwirtschaftlichen Medien eine Rolle spielen (vgl. Kühne 2015: 13 f.). Frames helfen den Journalisten Informationen möglichst schnell zu verarbeiten, da neue Aspekte in bereits bestehende Frames integriert werden können. Außerdem haben Frames den Vorteil, dass komplexe Themen für die Rezipienten ohne großen Aufwand verständlich aufbereitet werden können, da man an bereits vorhandene Informationen anknüpfen kann. Nur bei der Etablierung oder Modifizierung von Frames müssen Themen so umfassend analysiert und aufbereitet werden. Diese Ereignisse prägen dann allerdings auch nachwirkend die journalistische Wahrnehmung eines Themas (vgl. Matthes 2014: 14 ff.).
Zusammenfassend können Frames aus der Journalismus-Perspektive somit als konsistente Systeme verstanden werden, die sich im redaktionellen Diskurs herausbilden, verändern und die folgende Nachrichtenproduktion beeinflussen. (vgl. ebd.: 16). Eng verbunden mit den journalistischen Frames, die die Produktion von journalistischen Texten mitbeeinflussen, sind die Medienframes, die sich in den eigentlichen Ergebnissen des journalistischen Prozesses wiederspiegeln. Sie konstituieren sich durch eine bestimmte Kontextualisierung des behandelten Themas und die spezifische Sichtweise, die im Medienbeitrag eingenommen wird. Erkennbar werden Frames in Medienbeiträgen dabei durch die Verwendung gewisser Schlüsselbegriffe, Metaphern oder Argumente, die auf eine bestimmte Deutung des Themas hinweisen. Den Einfluss der Kommunikator-Frames auf die journalistischen Frames und somit im Endeffekt auch auf die Medienframes nennt man Frame-Building, also die Erstellung und Verbreitung von Interpretationsmustern (vgl. Matthes 2014: 18 ff.).
Als Ergänzung zum Frame-Building wird die Wirkung von Medienframes auf die Einstellungen der Rezipienten auch als Frame-Setting bezeichnet. Rezipienten übernehmen bei der Medienrezeption allerdings nicht einfach die verwendeten Medienframes, sondern betrachten die vorhandenen Informationen durch ihre eigenen, bereits vorhandenen Frames zu einem Thema. Deshalb können Frames aus den Medien sowohl übernommen als auch abgelehnt werden oder die Rezipienten übernehmen nur bestimmte Punkte aus dem Medienframe und vernachlässigen andere. Ein Einfluss von Medienframes auf die Sichtweisen von Rezipienten ist also nicht zwangsläufig gegeben (vgl. Matthes 2014: 18 f.).
Zusammenfassend findet der Framing-Prozess also auf allen vier Ebenen des Kommunikationsprozesses statt. Durch Pressemitteilungen, Reden o.Ä. vermitteln Kommunikatoren ihre Frames, um sie im öffentlichen Diskurs zu etablieren. Journalisten greifen diese dann selektiv in ihren Medienberichten oder Kommentaren auf und ergänzen sie eventuell durch eigene Informationen. Die dann publizierten Artikel können so schließlich die Wahrnehmung der Rezipienten beeinflussen, die sich häufig durch Medien über öffentlich relevante Themen informieren. Beim Framing handelt es sich allerdings nicht nur um einen unidirektionalen Prozess. Durch Kommentare oder Leserbriefe können Rezipienten beispielsweise auch ihre persönlichen Frames öffentlich kommunizieren oder sie vermitteln diese durch direktes Feedback an Personen. Das gleiche gilt für Journalisten, die durch die Selektion von Informationen oder durch die Nachfrage bei bestimmten Themen die Frames der Kommunikatoren beeinflussen können. Der Framing-Prozess ist also eine interaktive Beziehung zwischen diesen drei Gruppen und kein einseitiger Vorgang (vgl. Kühne 2015: 15).
Wie gerade bereits erwähnt wurde, liegt nicht zwangsläufig eine Beeinflus- sung des Rezipienten durch Medienframes vor. Um diese Aussage noch etwas genauer auszuführen, wird sich in diesem Abschnitt kurz mit dem sogenannten Framing-Effekt, also der Wirkung von Medienframes auf die Rezipienten, befasst. Voraussetzung für die Wirkung eines Medienframes ist zunächst immer deren Rezeption. Der Rezipient verarbeitet den Frame dabei selektiv, sodass unterschiedliche Menschen denselben Medienframe verschieden wahrnehmen können. Abhängig ist die resultierende Wahrnehmung dann von den bereits vorhandenen subjektiven Kognitionen, Bewertungen und Emotionen des jeweiligen Rezipienten (vgl. Potthoff 2012: 221). Auf welche Weise sich der Framing-Effekt dabei äußert ist ebenfalls von jedem einzelnen Individuum abhängig. Es besteht zum einen die Möglichkeit, dass ein Wissenseffekt auftritt, weil neue Informationen aufgenommen werden, oder ein Zugänglichkeits-/Accessibility-Effekt, bei dem bereits bekannte Informationen wieder in Erinnerung gerufen werden (vgl. Potthoff 2012: 223 ff.). Zum anderen ist es allerdings auch möglich, dass der Rezipient den Medienframe ablehnt oder aus Protest eine Gegenposition einnimmt. In diesem Fall tritt genau das Gegenteil des vom Kommunikator erhofften Framing-Effekts ein, da sein Frame nicht aufgenommen wurde. Darüber hinaus können Rezipienten vermittelte Inhalte aber auch einfach als irrelevant einstufen, sodass überhaupt keine Beeinflussung stattfindet (vgl. ebd.: 66). Wie diese rezipientenbezogenen Faktoren zeigen, spielt der Mensch als Individuum eine wichtige Rolle bei der Wirkung von Frames. Darüber hinaus können sich allerdings auch Merkmale des vermittelten Frames auf den Framing-Effekt auswirken. Hierunter fallen etwa die Frame-Wiederholung, die Glaubwürdigkeit der Informationsquellen und die Frame-Stärke, also die argumentative Überzeugungskraft. Außerdem spielt der Frame-Wettstreit zu einem Thema eine wichtige Rolle. Je mehr Frames es zu einem Thema gibt, desto geringer ist die Wirkung eines bestimmten Frames (vgl. ebd.: 67 f.). Sowohl die verschiedenen Eigenschaften der Rezipienten als auch die Merkmale des Medienframes bestimmen somit den Framing-Effekt, wobei es problematisch ist nur von einem Framing-Effekt zu reden, da die Beeinflussung sich bei jedem Rezipienten unterscheidet.
Dieses Kapitel noch einmal kurz zusammengefasst, basiert das aktuelle Be- griffsverständnis zu den Betonungs-Frames in der Kommunikationswissenschaft also auf den vier Prinzipien der Selektion, Ambivalenz, Konsistenz und des Wettstreits. Dabei steht besonders das Selektionsprinzip, also die Betonung und Hervorhebung bestimmter Aspekte im Fokus der Framedefinition. Einzelne Frames werden in der Disziplin darüber hinaus an den vier Stellen des Kommunikationsprozesses verortet, sodass sie sowohl bei Kommunikatoren, bei Journalisten, in Medieninhalten und bei den Rezipienten gefunden werden können. Der Framing-Effekt an sich wird hierbei allerdings durch verschiedene Eigenschaften der Rezipienten und durch die Merkmale des Medienframes bestimmt, sodass es keine einheitliche oder garantierte Wirkung von Frames auf die Rezipienten gibt.
2.3 Entmans Framing-Definition
Nachdem nun allgemein auf den Framing-Ansatz eigegangen wurde, wird sich im Folgenden genauer mit der Framing-Definition von Robert M. Entman auseinandergesetzt. Dessen Verständnis von einem Frame dient in der vorliegenden Arbeit als Basisdefinition, um die empirischen Daten zu erheben. Dies liegt zum einen darin begründet, dass es sich bei Entmans Definition mittlerweile um die bekannteste und am häufigsten verwendete Framing-Definition in kommunikationswissenschaftlichen Forschungsarbeiten handelt, sodass die Möglichkeit besteht Ergebnisse der empirischen Erhebung mit anderen Arbeiten zu vergleichen. Zum anderen definiert Entman Frames mithilfe von vier allgemeinen Elementen, die eine gute Operationalisierbarkeit ermöglichen, da sie auf beobachtbare Merkmale als Indikatoren der Frames verweisen (vgl. Potthoff 2012: 40 f.). Allgemein gilt Entmans Aufsatz „Framing: Toward Clarification of a Fractured Paradigm“ aus dem Jahr 1993 als ein Meilenstein in der Framing-Forschung, da erst nach seinem Erscheinen eine vermehrte Rezeption des Ansatzes begann (vgl. Matthes 2014: 30). Entman definiert Framing darin wie folgt:
„Framing essentially involves selection and salience. To frame is to select some aspects of a perceived reality and make them more salient in a communicating text, in such a way as to promote a particular problem definition, causal interpretation, moral evaluation, and/or treatment recommendation for the item described.“ (Entman 1993: 52).
Wie man in diesem Zitat sieht, legt Entman den Fokus in seiner Definition auf die Selektion und Salienz von Informationen. Framing ist für ihn also besonders gekennzeichnet durch eine Auswahl und Hervorhebung bestimmter Aspekte der wahrgenommenen Realität, um eine spezielle Sichtweise oder Meinung in einem mitteilenden Text zu vertreten. Dabei besteht ein Frame aus den vier Elementen der Problemdefinition, Ursachenattribution, moralische Bewertung und Handlungsempfehlung, die zusammen eine in sich konsistente Darstellung des Themas ermöglichen. Die Problemdefinition ist nach Entman die Festlegung des Themas. Eventuelle Vor- oder Nachteile werden anhand von kulturellen Maßstäben bewertet und alle für den Frame relevanten Informationen und Akteure werden in der Problemdefinition vorgestellt. Insgesamt wird das Thema somit in seinen sozialen, zeitlichen und sachlichen Kontext eingeordnet (vgl. Entman 1993: 52; Matthes 2014: 11). Das zweite Frameelement, die Ursachenattribution, bezieht sich auf die Zuschreibung der Verantwortung und beschreibt die Gründe für den thematisierten Zustand. Hierbei kann die Verantwortungszuschreibung sowohl personal als auch situativ erfolgen, sodass nicht nur Personen, sondern auch Ereignisse als Ursache gesehen werden können (vgl. Matthes 2014: 11 f.). Die moralische Bewertung bezieht sich als weiteres Frameelement auf die zuvor beschriebene Problemdefinition. Entscheidend ist hier, wie das Thema mit seinen potenziellen Folgen bewertet wird. Diese Einordnung erfolgt dabei nicht kategorisch, sondern wird graduell vorgenommen, sodass Themen nicht nur positiv oder negativ, sondern auch ambivalent beurteilt werden können (vgl. Entman 1993: 52). Bei der Handlungsempfehlung dreht es sich schließlich um die Darstellung möglicher Lösungsvorschläge. Hierunter fallen laut Entman nicht nur die Rechtfertigung der präferierten Handlungen, sondern auch die Vorstellung möglicher Folgen. Die Handlungsempfehlung kann dabei genauso wie die Ursachenattribution sowohl auf situativer als auch auf personaler Ebene erfolgen (vgl. Entman 1993: 52; Matthes 2014: 11 f.).
Im Idealfall besteht ein kommunizierter Frame nach Entmans Definition aus diesen vier Elementen, die zusammen eine einheitliche Darstellung des Themas bilden. Es kann allerdings auch vorkommen, dass gewisse Frameelemente in einem kommunizierten Inhalt, wie etwa einem Text, nicht vorkommen, sodass beispielweise die Ursachenattribution oder Handlungsempfehlung nicht thematisiert wird. Des Weiteren ist anzumerken, dass nicht jeder Satz eines Textes einem Frameelement zugeordnet werden muss oder kann, wobei es gleichzeitig auch möglich ist, dass mehrere Frameelemente in einem Satz zu finden sind (vgl. Entman 1993: 52). Somit kann es vorkommen, dass das Thema Klimawandel behandelt und kritisiert wird, ohne dass ein Lösungsvorschlag für genannte Probleme gegeben wird. Darüber hinaus ist es allerdings auch möglich, dass in einem Text keine konsistente Argumentationskette durch die Frameelemente gebildet wird. In diesem Fall können zwar alle Elemente eines Frames vorliegen, diese thematisieren dann aber unterschiedliche Sichtweisen (vgl. Entman 1993.: 52 f.). Beim Beispiel des Klimawandels könnte die Problemdefinition etwa durch einen wirtschaftlichen Frame vertreten werden, während in der Handlungsempfehlung moralisch argumentiert wird. Wie diese Abweichungen von einem idealen Frame nach Entmans Definition zeigen, ist es durchaus möglich, dass Personen in der Realität keine vollständigen und/oder in sich stimmigen Frames verwenden, was auch in wissenschaftlichen Forschungen berücksichtigt werden sollte.
Den Nutzen der Framing-Forschung sieht Entman in der Analyse der journa- listischen Objektivität, bei der inhaltlichen Analyse von Medienbeiträgen, für das Verständnis der eigenständigen Meinungsbildung von Rezipienten und für das Verständnis der öffentlichen Meinungsbildung sowie für das Verständnis der moralischen Grundlage der Demokratie (vgl. Entman 1993: 56 f.). Analog zu diesen Vorteilen der Framing-Forschung verortet Entman auch die Frames im Kommunikationsprozess, sodass er sie bei Kommunikatoren, den Medieninhalten, den Rezipienten und der Gesellschaft lokalisiert (vgl. ebd.: 52 f.). Hier zeigt sich ein Unterschied zum bereits vorgestellten aktuellen Framing-Ansatz, da Entman die Kommunikator- und Journalistenperspektive zusammenfasst, dafür aber die Gesellschaft als neue Verortungsstelle von Frames betrachtet. Nach Entman verwenden die Kommunikatoren ihre individuellen Frames in persönlichen Gesprächen oder bei der Erstellung von Medieninhalten, sodass sie hier sowohl als Kommunikatoren im Sinne von Politikern oder Pressesprechern, als auch im Sinne von Journalisten betrachtet werden können. Bei den Medienframes in kommunizierten Inhalten und den Rezipienten-Frames unterscheidet sich Entmans Verständnis dabei nicht vom aktuellen Framing-Ansatz, sodass darauf an dieser Stelle nicht weiter eingegangen wird. Die letzte Verortung von Frames im Kommunikationsprozess sieht Entman schließlich in der Kultur an sich. Jeder Kulturkreis besitzt Frames, die sich bei der Mehrheit der Menschen wiederfinden und so die öffentlichen Diskurse wesentlich mitbestimmen. Durch ihre hohe Verbreitung spielen diese dominanten Frames also eine wichtige Rolle in der Gesellschaft und sollten nach Entman ebenfalls berücksichtigt werden (vgl. Entman 1993: 52 f.).
Auch wenn sich Entmans Verortung von Frames an ein zwei Stellen vom ak- tuellen Framing-Ansatz unterscheidet, spielen diese Unterschiede bei der geplanten eigenständigen Untersuchung keine Rolle. Da in der Analyse die Zeitungsberichterstattung untersucht wird, stehen die verwendeten Medienframes im Fokus, die in beiden Varianten gleich definiert werden. Somit ist es auch nicht problematisch Entmans vier Frameelemente in der Untersuchung anzuwenden, da diese sich auf alle vier Forschungsperspektiven beziehen lassen und somit auch für die Medienframes verwendet werden können.
3. Aktueller Forschungsstand zum Framing des Klimawandels
Nachdem nun der Framing-Ansatz im vorherigen Kapitel erläutert wurde und im Besonderen auf das Framing-Verständnis von Entman eingegangen wurde, wird im Folgenden der aktuelle Forschungsstand zum Framing des Klimawandels dargestellt. Hierfür werden zwei quantitative Studien vorgestellt, die sich einerseits mit dem Framing des Klimawandels zu UN-Klimakonferenzen befassen und andererseits auf Gegenframes zum Klimawandel eingehen. Ein besonderer Fokus wird allerdings auf die Studie von O´Neill et al. zum Framing des fünften IPCC Assessment Berichts gelegt, da die dort formulierten Frames für die durchgeführte Datenerhebung übernommen wurden. Zunächst wird jedoch auf die allgemeine Berichterstattung zum Klimawandel eingegangen, um einen ersten Überblick über die Darstellung der Thematik zu erhalten.
3.1 Die allgemeine Berichterstattung zum Klimawandel
In der 2012 veröffentlichten Untersuchung „Der Klimawandel als medial konstruiertes Risiko“ von Sebastian Norck wurde exemplarisch die Berichterstattung des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ zum Klimawandel analysiert. Ziel der Analyse war es, herauszufinden welcher Stellenwert der Klimawandel thematisch bei der Berichterstattung einnimmt und inwiefern er als Risiko abgebildet wird. Untersucht wurden alle online archivierten Printartikel des Spiegels von 1974 bis 2010, die den Begriff „Klimawandel“ verwendeten.
Bis etwa 1990 gab es dabei nur wenige Artikel, die veröffentlicht wurden, was auf ein geringes Interesse am Thema Klimawandel hindeutet. In den folgenden Jahren nahm dann die Anzahl der Artikel zum Klimawandel allerdings zu (vgl. Norck 2012: 27). 1992 erreichte die mediale Berichterstattung dabei erstmals ihren Höhepunkt, als in Rio de Janeiro die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung stattfand. Nach diesem Höhepunkt stabilisierte sich die Berichterstattung zur Jahrtausendwende auf einem hohen Niveau (vgl. ebd.: 26). Ein erneuter Anstieg war dann erst wieder im Jahr 2007 zu bemerken, als der Begriff „Klimawandel“ mehr als 100 Mal in Artikeln erwähnt wurde. 2006 waren es im Vergleich dazu nur etwa 20 Erwähnungen. Die Ursache für den extremen Anstieg wird darin gesehen, dass es 2007 eine vermehrte Auseinandersetzung mit dem Thema gab, was sich auch in politischen und wissenschaftlichen Bereichen wie etwa dem G-8-Gipfel oder den Veröffentlichungen des Weltklimarats IPCC zeigte. Im darauffolgenden Jahr nahm die Berichterstattung allerdings wieder ab, sodass man festhalten kann, dass die Berichterstattung über den Klimawandel im Allgemeinen Schwankungen in ihrer Intensität unterliegt (vgl. Norck 2012: 26 f.). Thematisch wird der Klimawandel in den untersuchten Artikeln dabei häufig dramatisiert oder im Gegenteil verharmlost. Zu Beginn der Berichterstattung in den 1990er Jahren dominierte die Dramatisierung, während in den letzten Jahren der Analyse zunehmend Zweifel geäußert wurden, ob die Folgen des Klimawandels so dramatisch sind, wie sie zu Beginn der Berichterstattung dargestellt wurden. Grund für diese Änderung ist vermutlich der Gedanke, dass man sich an die Folgen des Klimawandels anpassen kann, da es sich um einen schleichenden Prozess handelt (vgl. ebd.: 29). Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung war zudem, dass sich der Klimawandel in allen Ressorts der Zeitung etabliert hat. Um das abstrakte Phänomen für die Rezipienten allerdings nachvollziehbarer zu machen, wurde häufig bei konkreten Naturereignissen oder bei lokalen Folgen des Klimawandels berichtet. Auf diese Weise tragen die Artikel auch dazu bei, dass einzelne Ereignisse mit dem Klimawandel in Bezug gesetzt werden und das Thema als ein größerer Sinnzusammenhang in der Gesellschaft verstanden wird (vgl. Norck 2012: 29 f.).
Die Berichterstattung über den Klimawandel unterlag in der Analyse zusam- menfassend also sowohl Schwankungen in ihrer Häufigkeit, als auch Veränderungen in der Darstellung. Während in den letzten Jahren die Anzahl der Artikel tendenziell gestiegen ist, wurde der Klimawandel gleichzeitig weniger bedrohlich dargestellt, da man glaubt sich auf mögliche Folgen einstellen zu können.
3.2 Das Framing des Klimawandels zu UN-Klimakonferenzen
Die nun vorgestellte Studie „To frame is to explain: A deductive frame-analysis of Dutch and French climate change coverage during the annual UN Conferences of the Parties“ befasst sich mit dem Framing des Klimawandels in der Berichterstattung von jeweils zwei niederländischen und französischen Zeitungen. Die quantitativ-deduktive Analyse wurde von Astrid Dirikx und Dave Gelders durchgeführt und untersucht Artikel, die von 2001 bis 2007 während der UN-Klimakonferenzen publiziert wurden. Insgesamt wurden 257 Artikel von Qualitäts-Zeitungen untersucht, wobei mit fünf themenunabhängigen Frames gearbeitet wurde. Ziel der Untersuchung war es die französische und niederländische Berichterstattung zum Klimawandel zu vergleichen, um mögliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei der Informationsverbreitung festzustellen (vgl. Dirikx & Gelders 2010: 1 ff.). Bei den fünf untersuchten Frames handelte es sich dabei um den Responsibility Frame, den Conflict Frame, den (economic) Consequences Frame, den Human Interest Frame und den Morality Frame. Diese Frames wurden ausgewählt, da sie bereits in der Berichterstattung zu diversen anderen Themen gefunden wurden und so höchstwahrscheinlich auch für das Framing des Klimawandels verwendet werden können (vgl. ebd.: 2 f.). Zur Erhebung der Daten wurden standardisierte Indikatoren benutzt, die insgesamt aus 20 Testfragen bestanden und sich auf die Artikelinhalte bezogen. Vorherige Studien hatten dabei schon belegt, dass dieser Fragebogen das Vorhandensein der Frames reliabel reflektiert (vgl. ebd.: 5).
Das Ergebnis der Analyse war dann unter anderem, dass der Morality Frame im ausgewählten Material nicht gefunden werden konnte, sodass dieser im weiteren Verlauf der Auswertung nicht berücksichtigt wurde. Der (economic) Consequences Frame erreichte im Gegensatz dazu auf einer Skala von 1 (Frame abwesend) bis 3 (Frame präsent) einen maximalen Wert von 2,41, gefolgt vom Responsibility Frame mit einem Wert von 2,29. Der Conflict Frame wurde im Vergleich dazu nur im mittleren Maß benutzt (maximaler Skalenwert: 2,01), während der Human Interest -Frame am seltensten vorkam (maximaler Skalenwert: 1,18) (vgl. Dirikx & Gelders 2010: 6). Über den gesamten Zeitraum gesehen variierte das Vorkommen der Frames dabei nicht signifikant. Außerdem unterschied sich das Vorkommen der Frames allgemein nicht signifikant zwischen den niederländischen und französischen Zeitungen. Allein der Human Interest Frame wurde signifikant öfter in der niederländischen Zeitungsberichterstattung verwendet als in der französischen (vgl. ebd.: 7). Verallgemeinernd scheint sich das Framing des Klimawandels also weder über die untersuchte Zeitspanne, noch zwischen den unterschiedlichen Ländern zu unterscheiden. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass es sich in der Untersuchung um themenunabhängige Frames handelt, sodass nur bedingt Schlussfolgerungen auf die Inhalte der verschiedenen Zeitungsartikel möglich sind.
3.3 Gegenframes zum Klimawandel
Neben der bereits vorgestellten Studie von Dirikx und Gelders beschäftigt sich auch die Studie „Framing Climate Change“ von Adam Shehata und David Nicolas Hopmann mit dem Vergleich des Klimawandel-Framings zwischen zwei Ländern. Dafür wurde hier allerdings die Berichterstattung von jeweils zwei amerikanischen und schwedischen Zeitungen untersucht. Grund für diese Gegenüberstellung war es, dass in den USA eine verstärkte politische Debatte über den Klimawandel geführt wird, während in Schweden ein weitgehender politischer Konsens diesbezüglich herrscht. Hauptziel der Untersuchung war es festzustellen, ob sich diese politischen Unterschiede auch in der Zeitungsberichterstattung zum Klimawandel wiederfinden.
Dafür wurden Artikel zum Klimawandel zwischen den Jahren 1998 und 2007 inhaltlich untersucht, wobei zusätzlich eine genauere Betrachtung der Jahre 1997 (Beschluss des Kyoto-Protokolls) und 2007 (UN-Klimakonferenz auf Bali) stattfand (vgl. Shehata & Hopmann 2012: 175 f.). Die untersuchten Frames wurden hierfür aus vorherigen Studien übernommen und Entmans Framing-Verständnis diente als Grundlage der Analyse. Bei den Frames handelte es sich um den Climate Change Frame, der eine anthropogene Verursachung des Klimawandels anerkennt und die Erderwärmung als ein soziales Problem auffasst. Darüber hinaus wurden drei entgegengesetzte Frames untersucht: Zum einen der Scientific Uncertainty Frame, der auf die wissenschaftliche Unsicherheit bezüglich des Klimawandels eingeht und natürliche Prozesse für die Erderwärmung verantwortlich macht. Dann der Econimic Consequences Frame, der argumentiert, dass Regulationen der Treibhausgase die Wirtschaft schädigen und zu Arbeitslosigkeit führen. Die zweite Bedeutung dieses Frames ist es allerdings auch, dass der Klimawandel die Wirtschaft aufgrund neuer Möglichkeiten fördert. Zuletzt wurde noch der Benefit Frame verwendet, der die Erderwärmung positiv betrachtet, weil dadurch die Lebensqualität der Menschen gesteigert werden kann (vgl. ebd.: 179 f.).
Als Ergebnis der Studie kann festgehalten werden, dass in Amerika mehr Ar- tikel zum Klimawandel publiziert wurden (934) als in Schweden (847), die Medienagenda ähnelte sich in der relativen Häufigkeit der Berichterstattung allerdings, sodass Schwankungen in der Häufigkeit ähnlich verteilt waren (vgl. ebd.: 184). Darüber hinaus wurden in den USA politische Akteure häufiger als Quellen verwendet als in Schweden. Dies konnten aber trotzdem nicht als Hauptbezugspunkt für Artikel gesehen werden. Des Weiteren wurde der Scientific Uncertainty Frame in keinem der Artikel festgestellt. Dominiert wurde die Berichterstattung stattdessen durch den Climate Change Frame, der im untersuchten Zeitraum zwischen 50 % und 79 % lag. 2007 wurde dabei der Höchstwert von 72,1 % in den USA und 79 % in Schweden erreicht. Der Economic Consequenses Frame war als Gegenframe in den USA 1997 mit 21,1 % relativ verbreitet, 2007 hatte er aber auf 0,5 % abgenommen. In Schweden sank die Verwendung des Frames ebenfalls, allerdings nur von 7,4 % auf 4,3 %. Zum Benefit Frame gab es hierbei keine Angaben (vgl. Shehata & Hopmann 2012: 186). Von diesen Ergebnissen ausgehend kann man festhalten, dass die Zeitungsberichterstattung über den Klimawandel weniger durch den nationalen politischen Diskurs geprägt wird, als durch internationale Faktoren, da die Berichterstattung sich in beiden Ländern stark ähnelte (vgl. ebd.: 187 f.). Zudem scheint der Climate Change Frame viel verbreiteter zu sein als die untersuchten Gegenframes, sodass man davon ausgehen kann, dass der Klimawandel überwiegend als eine Tatsache und als ein Problem angesehen und kommuniziert wird.
3.4 Das Framing zum fünften IPCC Assessment Bericht
Zuletzt soll nun die Studie „Dominant frames in legacy and social media coverage of the IPCC Fifth Assessment Report“ von O’Neill et al. zum Framing des Klimawandels vorgestellt werden. Die hier identifizierten Frames werden dabei in der eigenen Datenerhebung wieder aufgegriffen und als Untersuchungsgrundlage für die Zeitungsartikel verwendet. Darauf wird in einem späteren Kapitel zur Methodik allerdings noch genauer eingegangen.
Die Studie von O’Neill et al. basierte ebenfalls auf dem Framing-Verständnis von Entman, wobei die Frames qualitativ induktiv auf Basis einer Meta-Analyse von insgesamt sieben Studien zum Framing des Klimawandels erarbeitet wurden. Darüber hinaus wurden auch Frames berücksichtigt, die von Personen oder Institutionen wie etwa der WHO oder dem CIA verwendet wurden. Dies betraf besonders den Health Frame und den Security Frame. Zusätzlich wurde noch eine Studie mit einbezogen, die Personen befragt hat, was ihnen als erstes zum Thema Klimawandel einfällt. Auf diese Weise sollten auch die Frames der Rezipienten in der Analyse berücksichtigt werden (vgl. O’Neill et al. 2015b: 1). Vervollständigt wurden die so entwickelten Frames dann durch die framekonstituierenden Elemente, die im Datenset zur Darstellung und Rezeption des IPCC Berichts gefunden wurden. Die Datenauswahl bezog sich dabei auf amerikanische und britische Fernseh- und Zeitungsbeiträge sowie auf internationale Social Media Beiträge auf der Plattform Twitter. Die Veröffentlichung des fünften IPCC Assessment Berichts wurde als Zeitpunkt ausgewählt, da sie als Schlüsselereignis in der Klimawandeldebatte angesehen werden kann und aufgrund dessen eine vermehrte Berichterstattung über den Klimawandel zu erwarten war (vgl. O’Neill et al. 2015a: 380). Allgemein arbeitet das IPCC insgesamt mit drei Arbeitsgruppen, sodass der Assessment Bericht auch aus drei Veröffentlichungen besteht. Aufgrund dessen wurden die medialen Beiträge immer eine Woche vor und eine Woche nach den jeweiligen Veröffentlichungen der Arbeitsgruppen untersucht, um sowohl das vorhergehende, als auch nachfolgende Framing analysieren zu können (vgl. O’Neill et al. 2015b: 4). Insgesamt wurden auf diese Weise zehn Frames identifiziert:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Kurzbeschreibung der Frames (vgl. O’Neill et al. 2015a: 381).
Neben der Identifikation der Frames wurde in der Studie darüber hinaus die Verteilung der Frames in den selektierten Beiträgen ermittelt. Allgemein konnte dabei festgestellt werden, dass der IPCC Bericht in Britannien mit 107 Berichten in Zeitungen und dem Fernsehen wesentlich mehr Aufmerksamkeit bekam als in den USA mit 36 Beiträgen. Auf Twitter wurden zur Veröffentlichung vermehrt klimawandelbezogene Hashtags verwendet, wobei die Aufmerksamkeit sehr hoch, allerdings auch sehr kurz war. Die Aktivität bezog sich auf 2-3 Tage und lag zwischen 31.047 und 64.219 Tweets (vgl. O’Neill et al. 2015a: 381). In allen drei Medienarten dominierten darüber hinaus die Frames Settled Science, Political or Ideological Struggle, Uncertain Science, Role of Science und Disaster. Es gab aber auch medienspezifische Unterschiede. In der Zeitungsberichterstattung überwog der Political or Ideological Struggle Frame, auf Twitter wurde hingegen besonders der Settled Science Frame verwendet. In Fernsehbeiträgen wurden insgesamt nur fünf der zehn Frames verwendet, wobei es sich überwiegend um die fünf dominanten Frames handelt. Anstelle des Role of Science Frames wurde allerdings der Security Frame verwendet, der Settled Science und Disaster Frame standen aber im Fokus der Fernsehbeiträge (vgl. ebd.: 181 ff.). Die einzelnen Medien unterscheiden sich demnach in der Verwendung von Frames, wenn es um die Darstellung des Klimawandels ging. Häufig überwogen aber Frames mit einem wissenschaftlichen Bezug. In diesem Kontext muss allerdings berücksichtigt werden, dass es sich bei der Veröffentlichung von IPCC Berichten um wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel handelt, wodurch die Frames der Berichterstattung beeinflusst werden können.
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