In dieser Arbeit wird mit Hilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse die journalistische Konstruktion und Transformation kollektiver Erinnerung am Beispiel der deutschen Wiedervereinigung untersucht. Geleitet wird die Forschung dabei von den übergeordneten Fragestellungen, wie in der deutschen Berichterstattung an die deutsche Wiedervereinigung kollektiv erinnert wird und wie sich deren Darstellung beziehungsweise Konstruktion im Laufe der Zeit verändert. Dabei wird sich besonders mit dem Aspekt der Emotionalität in den untersuchten Artikeln auseinandergesetzt.
Die Eingrenzung wurde getroffen, da es sich bei der deutschen Wiedervereinigung um ein emotionales Thema handelt, was im Besonderen auf den Berliner Mauerfall zutrifft. Im Gegensatz zum Tag der Deutschen Einheit, wird der Mauerfall von Personen häufig als emotionaleres Ereignis eingeschätzt. Deshalb ist es interessant zu überprüfen, ob die Berichterstattung diese Emotionalität der Vorkommnisse widerspiegelt.
Zudem handelt es sich bei der Wiedervereinigung um ein Ereignis, das in unmittelbarer zeitlicher Nähe stattgefunden hat, sodass es noch viele Zeitzeugen gibt, die von Journalisten befragt werden können. Dies könnte zu einer persönlicheren und somit auch emotionaleren Berichterstattung beitragen, weshalb auch die Rolle der Zeitzeugen in dieser Ausarbeitung mit aufgegriffen wird. Analog zu den allgemeinen Forschungsfragen wird deshalb untersucht, welche Rolle eine emotionale Darstellung der Ereignisse in der Berichterstattung zur deutschen Wiedervereinigung spielt und ob sich die Emotionalität der Berichterstattung im Laufe der Zeit verändert hat.
Der Fall der Berliner Mauer und der Tag der Deutschen Einheit gelten als wichtige Ereignisse in der Geschichte Deutschlands. Besonders der Fall der Berliner Mauer war bereits bei seinem Stattfinden ein transnationales Medienereignis, von dem verschiedene mediale Produkte existieren, die auch heute noch als Quellen für die Erinnerungsberichterstattung dienen können. Erinnerung hat dabei immer einen konstruktiven Charakter, der durch eine starke Selektion und Rekonstruktion gekennzeichnet ist. Sowohl die individuellen Erinnerungen Einzelner als auch die kollektiven Erinnerungen von Gruppen sind nie ein Abbild der Vergangenheit. Stattdessen hat das Erinnern immer einen Gegenwartsbezug, sodass Erinnerungen an die Vergangenheit abhängig von gegenwärtigen Situationen und Entwicklungen sind; und sich mit diesen auch verändern.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Erinnerungsjournalismus und kollektive Erinnerung
- 3. Forschungsfrage und Hypothesen
- 4. Untersuchungssetting und Methode
- 5. Darstellung der empirischen Befunde
- 6. Diskussion der empirischen Befunde
- 7. Fazit und Ausblick
- 8. Literaturverzeichnis
- 9. Anhang
- 9.1 Verwendete Kategorien aus dem Codebuch
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Forschungsbericht analysiert die journalistische Konstruktion und Transformation kollektiver Erinnerung am Beispiel der deutschen Wiedervereinigung. Die Studie untersucht, wie in der deutschen Berichterstattung an die deutsche Wiedervereinigung kollektiv erinnert wird und wie sich diese Darstellung im Laufe der Zeit verändert hat. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Emotionalität in der Berichterstattung, da die deutsche Wiedervereinigung ein emotionales Thema ist, insbesondere der Fall der Berliner Mauer.
- Die Rolle des Erinnerungsjournalismus in der Konstruktion und Transformation kollektiver Erinnerung
- Die Verwendung von Emotionen in der Berichterstattung zur deutschen Wiedervereinigung
- Die Bedeutung von Zeitzeugen in der Berichterstattung
- Die Veränderung der emotionalen Darstellung der deutschen Wiedervereinigung im Laufe der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema des Forschungsberichts ein und beschreibt die übergeordneten Fragestellungen. Sie erläutert, warum sich die Studie auf die Emotionalität in der Berichterstattung zur deutschen Wiedervereinigung konzentriert und beleuchtet die Relevanz des Mauerfalls in diesem Kontext. Die Einleitung skizziert auch den Aufbau des Forschungsberichts.
- Kapitel 2: Erinnerungsjournalismus und kollektive Erinnerung: Dieses Kapitel beleuchtet die Konzepte des Erinnerungsjournalismus und der kollektiven Erinnerung. Es geht auf den konstruktiven Charakter von Erinnerung ein und erklärt, wie die Erinnerung an die Vergangenheit im Kontext der Gegenwart erfolgt. Die Rolle des Erinnerungsjournalismus in der Stärkung gesellschaftlicher Werte und der kollektiven Identität wird ebenfalls betrachtet.
- Kapitel 3: Forschungsfrage und Hypothesen: Dieses Kapitel stellt die spezifische Forschungsfrage und die dazugehörigen Hypothesen vor, die im Forschungsbericht untersucht werden. Die Hypothesen fokussieren auf die Rolle von Emotionen in der Berichterstattung und deren mögliche Veränderungen im Laufe der Zeit.
- Kapitel 4: Untersuchungssetting und Methode: In diesem Kapitel werden das Untersuchungssetting und die Methode der quantitativen Inhaltsanalyse vorgestellt, die für die Analyse der Berichterstattung zur deutschen Wiedervereinigung verwendet wurden. Die Auswahl der Daten und die Entwicklung des Codebuchs werden erläutert.
- Kapitel 5: Darstellung der empirischen Befunde: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der quantitativen Inhaltsanalyse. Die Daten werden in Form von Tabellen und Grafiken dargestellt und interpretiert. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der emotionalen Darstellungsformen und der Rolle von Zeitzeugen in der Berichterstattung.
- Kapitel 6: Diskussion der empirischen Befunde: Dieses Kapitel diskutiert die Ergebnisse der Inhaltsanalyse und setzt sie in Beziehung zu den theoretischen Überlegungen aus den vorherigen Kapiteln. Es wird untersucht, ob die Hypothesen bestätigt wurden und welche Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen gezogen werden können.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Forschungsberichts sind: Erinnerungsjournalismus, kollektive Erinnerung, deutsche Wiedervereinigung, Berliner Mauerfall, Emotionalität, Zeitzeugen, Inhaltsanalyse, journalistische Konstruktion, Transformation.
- Quote paper
- Lena Schneider (Author), 2017, Emotionalität in der Berichterstattung zur deutschen Wiedervereinigung. Erinnerungsjournalismus und kollektive Erinnerung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/941142