Das Ziel dieser Arbeit ist herauszufinden, ob und wie Privatpersonen Value Investing als Instrument zur privaten Altersvorsorge nutzen können, um dem Problem des sinkenden Rentenniveaus in Deutschland zu begegnen.
Die Untersuchung dieser Fragestellung erfolgt mit Vorsorgeportfolios nach der Value Investing Anlagestrategie, welche mit historischen Daten gebildet wurden. Die Zentralbanken weltweit verfolgen seit vielen Jahren eine Niedrigzinspolitik. In der Konsequenz werden Privatanleger, welche ihr Kapital in Anlageklassen wie Anleihen anlegen, durch eine negative Realverzinsung zugunsten der hochverschuldeten Staatshaushalte schleichend enteignet. Aktien bieten als Sachwerte mit ihrer langfristig positiven Wertentwicklung einen sicheren Schutz vor inflationären Kaufkraftverlusten.
Value Investoren nehmen an, dass die Kapitalmärkte nicht effizient sind und die Aktienkurse nicht jederzeit alle dem Markt zur Verfügung stehenden Informationen enthalten. Sie kaufen eine Aktie zu dem Zeitpunkt, zu dem der innere Wert des Unternehmens den Aktienkurs übersteigt. In diesem Kontext stellt sich die Frage, ob Value Investing als aktive Anlagestrategie die Rendite der Kapitalmärkte langfristig übertreffen kann.
Zur Untersuchung dieser Fragestellung werden die Annahmen von Value Investoren kritisch untersucht. Im Gegenzug belegt die Verhaltensökonomik in mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen, dass es der durchschnittliche Privatanleger aufgrund psychologischer Verhaltensanomalien nicht schaffen kann, langfristige Überrenditen zu erzielen. Als Ursache hierfür werden emotionale Einflüsse wie Selbstüberschätzung, eine mangelnde Diversifikation sowie schwindendes Durchhaltevermögen aufgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Herangehensweise
- Grundlagen des Portfoliomanagements
- Investmentprozess
- Anlagestrategie
- Portfoliorealisierung
- Aktives Portfoliomanagement
- Rolle der Benchmark
- Portfolio-Selection-Theory
- Annahmen und Modellimplikationen
- Rendite- und Risikobewertung
- Diversifikationseffekte
- Portfoliostrukturierung
- Strategische und taktische Vermögensallokation
- Liquidität und Anlageklasse
- Behavioral Finance
- Analyse der Anlagestrategien
- Performanceanalyse
- Sinn und Ziel der Benchmark
- Rendite- und Risikomessung
- Value Investing nach Benjamin Graham
- Annahmen und Implikationen
- Value Kriterien
- Erweiterungen durch Warren Buffet
- Analyse der Valuekriterien
- Altersvorsorgesituation in Deutschland
- Staatliche Altersvorsorgesituation in Deutschland
- Bevölkerungsstruktur und Entwicklung
- System der gesetzlichen Rentenversicherung
- Versorgungslücke
- Private Altersvorsorgesituation in Deutschland
- Erarbeitung und Analyse eines Vorsorgeportfolios
- Annahmen
- Konzeption eines Vorsorgeportfolios
- Vergleich der Untersuchungsergebnisse
- Eignung von Value Investing zur Altersvorsorge
- Notwendigkeit
- Szenario
- Ableitung von Handlungsempfehlungen
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Eignung von Value Investing als Instrument zur Altersvorsorge in Deutschland. Ziel ist es, die Anwendbarkeit dieser Anlagestrategie im Kontext der spezifischen Herausforderungen der Altersvorsorge in Deutschland zu analysieren. Dazu werden die Grundlagen des Portfoliomanagements, insbesondere die Portfolio-Selection-Theory, sowie die Prinzipien des Value Investings beleuchtet.
- Bewertung der Anwendbarkeit von Value Investing im Kontext der Altersvorsorge
- Analyse der Performance von Value Investing im Vergleich zu anderen Anlagestrategien
- Beurteilung der Eignung von Value Investing zur Deckung der Versorgungslücke in Deutschland
- Ermittlung von Handlungsempfehlungen für Anleger, die Value Investing zur Altersvorsorge nutzen möchten
- Untersuchung der Auswirkungen von Value Investing auf die langfristige Vermögensentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung, die Zielsetzung und die Herangehensweise der Arbeit erläutert. Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen des Portfoliomanagements, einschließlich des Investmentprozesses, der Portfolio-Selection-Theory und der Portfoliostrukturierung. Kapitel 3 analysiert verschiedene Anlagestrategien, mit besonderem Fokus auf Value Investing nach Benjamin Graham und dessen Erweiterungen durch Warren Buffet.
Kapitel 4 untersucht die Altersvorsorgesituation in Deutschland, sowohl auf staatlicher als auch auf privater Ebene. Kapitel 5 entwickelt und analysiert ein Vorsorgeportfolio, das auf Value Investing basiert, und bewertet dessen Eignung für die Altersvorsorge in Deutschland. Schließlich fasst Kapitel 6 die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Value Investing, Altersvorsorge, Portfoliomanagement, Portfolio-Selection-Theory, Performanceanalyse, Benchmark, Rendite, Risiko, Diversifikation, Vermögensallokation, Anlagestrategien, Deutschland, Versorgungslücke, Handlungsempfehlungen, langfristige Vermögensentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Tobias Brinkmann (Autor:in), 2020, Value Investing als Instrument zur Altersvorsorge in Deutschland. Eine empirische Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/941173