Grenzen begrenzen das, was zum Eigenen gehört und grenzen gleichzeitig das Fremde aus. Dadurch, dass die Grenze eigenes und fremdes voneinander trennt, schließt sie es mit ihm zusammen. So verhält es sich auch bei der Grenze zwischen Mexiko und den USA. Dies sind zwei in jeglicher Hinsicht ungleiche Länder, die durch ihre Grenze im Süden der Vereinigten Staaten und im Norden von Mexiko unweigerlich miteinander verbunden sind. Austauschprozesse bestehen hinsichtlich wirtschaftlicher Kooperationen und den Migrationsbewegungen von Süden gen Norden.
Es gibt eine Vielzahl an literarischen Werken, die die Problematik jener Grenze zum Thema haben. Viele setzen sich mit der mexikanischen Migration oder dem Leben an der Grenze auseinander. So auch der mexikanische Schriftsteller Carlos Fuentes im Roman „La frontera de cristal“, der die nordamerikanisch-mexikanische Grenze behandelt. Dies erfolgt anhand der Erzählung von Episoden von Grenzgängern. Der Titel des Romans symbolisiert mit dem Bild der gläsernen Grenze auf treffende Weise die trennende wie einigende Eigenschaft der Grenze zwischen den USA und Mexiko. Fuentes selbst kann als Grenzgänger bezeichnet werden. Er ist Sohn eines mexikanischen Diplomaten und verbringt seine Kindheit in den USA und verschiedenen lateinamerikanischen Staaten. Neben dem Spanischen ist die englische Sprache seine Muttersprache. Seine literarischen Werke verfasst er jedoch in Spanisch. In Worten von Fuentes ist die Grenze „una cicatriz“ – „reflejo de una herida que no acababa de curarse“ .
Im Folgenden soll der Roman „La frontera de cristal“ hinsichtlich der Grenzüberschreitungen analysiert werden. Zur Schaffung einer theoretischen Basis werden zunächst diesbezüglich wichtige Begriffe definiert bevor der historische Kontext des Grenzraums abgesteckt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grenze und Grenzüberschreitungen: eine begriffliche Abgrenzung
- Das Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA
- Historischer Kontext der Migration an der Nordgrenze Mexikos
- Aktuelle Situation der Mexican Americans unter dem Gesichtspunkt der Assimilation
- Darstellung des historischen Kontextes in La frontera de cristal
- Grenzüberschreitungen im Roman La frontera de cristal
- „La capitalina“
- „La pena“
- „El despojo“
- „La raya del olvido“
- „Malintzin de las maquilas“
- „Las amigas“
- „La frontera de cristal“
- „Río Grande, Río Bravo“
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Carlos Fuentes' Roman „La frontera de cristal“ im Hinblick auf die Thematik der Grenzüberschreitung. Ziel ist es, die Darstellung der mexikanisch-amerikanischen Grenze und der Migration in diesem Werk zu untersuchen und im Kontext der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Begriff der Grenze und Grenzüberschreitung zu beleuchten.
- Die begriffliche Abgrenzung von Grenze und Grenzüberschreitung
- Der historische Kontext der Migration an der mexikanisch-amerikanischen Grenze
- Die Darstellung der kulturellen Begegnung und des Konflikts an der Grenze
- Die Identitätsfindung von Grenzgängern und Chicanos
- Die symbolische Bedeutung der „gläsernen Grenze“ im Roman
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Grenzüberschreitung ein und stellt den Roman „La frontera de cristal“ von Carlos Fuentes als Untersuchungsgegenstand vor. Sie betont die ambivalente Natur der Grenze als trennende und verbindende Instanz zwischen Mexiko und den USA und hebt Fuentes' eigene Position als Grenzgänger hervor. Die Arbeit kündigt die begriffliche Klärung des Themas und die Analyse der Grenzüberschreitungen im Roman an.
Grenze und Grenzüberschreitungen: eine begriffliche Abgrenzung: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Grenze auf zwei Ebenen: einerseits als physische Trennungslinie zwischen zwei Ländern, andererseits als metaphorische Kontaktzone, in der kulturelle Unterschiede aufeinandertreffen. Es wird der Begriff der Grenzüberschreitung erläutert und der Bezug zu Victor W. Turners Konzept der „liminality“ hergestellt, um die Übergangsphase und die Identitätsprobleme von Grenzgängern zu beleuchten. Die Überlegungen werden mit der Perspektive von Gloria Anzaldúa auf die Identität der Chicanos verknüpft, die die positiven Aspekte der Grenzerfahrung für die Entwicklung einer eigenen Identität betonen.
Das Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA: Dieser Abschnitt beleuchtet den historischen und aktuellen Kontext der Migration an der mexikanisch-amerikanischen Grenze. Er skizziert die historischen Entwicklungen und die aktuelle Situation der Mexican Americans im Hinblick auf Assimilation. Die Darstellung des historischen Kontextes im Roman „La frontera de cristal“ wird angekündigt, um die literarische Verarbeitung dieser komplexen Realität zu untersuchen. Der Fokus liegt hier auf der Verknüpfung von sozialhistorischen Gegebenheiten mit der dargestellten literarischen Welt.
Grenzüberschreitungen im Roman La frontera de cristal: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Episoden im Roman „La frontera de cristal“, die die Thematik der Grenzüberschreitung aufgreifen. Es bietet eine Übersicht über die verschiedenen Charaktere und ihre individuellen Geschichten, wobei auf die zentrale Bedeutung des Grenzflusses Río Grande hingewiesen wird. Durch die Analyse der einzelnen Episoden und deren Verknüpfung werden die vielschichtigen Aspekte der Grenzerfahrung und die kulturellen Konflikte im Roman beleuchtet.
Schlüsselwörter
Mexikanisch-amerikanische Grenze, Migration, Grenzüberschreitung, Identität, Kulturkonflikt, Chicanos, La frontera de cristal, Carlos Fuentes, Liminalität, Assimilation, Río Grande.
Häufig gestellte Fragen zu Carlos Fuentes' "La frontera de cristal"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Carlos Fuentes' Roman "La frontera de cristal" im Hinblick auf die Thematik der Grenzüberschreitung. Der Fokus liegt auf der Darstellung der mexikanisch-amerikanischen Grenze und der Migration in diesem Werk und deren Kontextualisierung innerhalb der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Begriff der Grenze und Grenzüberschreitung.
Welche Themen werden im Roman behandelt?
Der Roman behandelt die komplexe Thematik der mexikanisch-amerikanischen Grenze, inklusive Migration, kultureller Begegnung und Konflikte, Identitätsfindung von Grenzgängern und Chicanos, sowie die symbolische Bedeutung der Grenze selbst. Es werden verschiedene Episoden und Charaktere analysiert, die diese Thematik aufgreifen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur begrifflichen Abgrenzung von Grenze und Grenzüberschreitung, ein Kapitel zum Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA (inklusive historischem Kontext und der Situation der Mexican Americans), ein Kapitel zur Analyse der Grenzüberschreitungen im Roman selbst und ein Schlusswort. Das Kapitel zur Analyse des Romans behandelt verschiedene Episoden und Charaktere wie "La capitalina", "La pena", "El despojo", "La raya del olvido", "Malintzin de las maquilas", "Las amigas", "La frontera de cristal" und "Río Grande, Río Bravo".
Welche theoretischen Konzepte werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf Victor W. Turners Konzept der "Liminalität" um die Übergangsphase und Identitätsprobleme von Grenzgängern zu beleuchten. Zusätzlich werden die Perspektiven von Gloria Anzaldúa zur Identität der Chicanos berücksichtigt, die die positiven Aspekte der Grenzerfahrung hervorheben.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die Darstellung der mexikanisch-amerikanischen Grenze und der Migration in "La frontera de cristal" zu untersuchen und im Kontext der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Begriff der Grenze und Grenzüberschreitung zu beleuchten. Es geht um die Erforschung der kulturellen Begegnung und des Konflikts an der Grenze sowie die Identitätsfindung der betroffenen Personen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Mexikanisch-amerikanische Grenze, Migration, Grenzüberschreitung, Identität, Kulturkonflikt, Chicanos, La frontera de cristal, Carlos Fuentes, Liminalität, Assimilation, Río Grande.
Wie wird der historische Kontext berücksichtigt?
Die Arbeit beleuchtet den historischen und aktuellen Kontext der Migration an der mexikanisch-amerikanischen Grenze. Sie skizziert historische Entwicklungen und die aktuelle Situation der Mexican Americans im Hinblick auf Assimilation. Die Darstellung des historischen Kontextes im Roman wird analysiert, um die literarische Verarbeitung dieser komplexen Realität zu untersuchen.
Wie wird der Roman "La frontera de cristal" analysiert?
Der Roman wird durch eine detaillierte Analyse verschiedener Episoden und Charaktere untersucht, um die vielschichtigen Aspekte der Grenzerfahrung und die kulturellen Konflikte im Roman zu beleuchten. Die zentrale Bedeutung des Grenzflusses Río Grande wird hervorgehoben.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2007, Die Thematik der Grenzüberschreitung im Roman 'La frontera de cristal' von Carlos Fuentes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94128