Die spontane Kleingeldspende an eine potentiell obdachlose Person an öffentlichen Plätzen - ist sie tatsächlich die "schnelle, gute Tat", als die wir sie so oft wahrnehmen?
Nach einer eingehenden Informationensammlung rund um Obdachlosigkeit im Jahr 2019 befasst sich diese Arbeit damit, inwiefern Betroffenen wirklich mit dem unverbindlichen Euro geholfen ist. Denn am Ende ist diese Frage wie so viele andere eine der Ethik: ist jede gut gemeinte Geste auch eine Hilfe?
Schadet man mit seiner Spende eventuell letztendlich, da so der Empfänger seinen unterstellt destruktiven Lebensstil weiterführen kann, ohne die vorhandenen Hilfsangebote zu nutzen? Wird das gespendete Geld ja doch nur in Rausch- und Suchtmittel umgesetzt, was der Lage des Betroffenen ebenfalls eher zu schaden scheint? Oder ist es sogar untragbar, trotz finanzieller Mittel sich von der Not der Bettelnden abzuwenden und nichts zu geben? Wie ist ethisch rechtzufertigen, statt Geld eine Sachspende, zum Beispiel eine Brezel zu spenden?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Hinführung
- 1.2 Definition von Zentralbegriffen und Abgrenzung des Themas
- 1.3 Hypothese und Ziel der Arbeit
- 1.4 Methodik & Aufbau
- 2. Die Empfänger der Spende; „Wer sitzt da eigentlich?\"
- 2.1 Zahlen & Klassifizierungsversuche; die Situation Obdachloser in Deutschland heute
- 2.2 Kurzer Rückblick: die Geschichte des Bettelns
- 2.3 Die öffentliche Wahrnehmung von Obdachlosen: von Repression und Distanz
- 3. Die Spontanspende auf der Straße – Lösung oder Teil des Problems?
- 3.1 Das,,moderne Almosen“: Hilfesysteme & deren Hürden
- 3.2 Was passiert mit dem gespendeten Geld? Ängste, Vermutungen, Folgen
- 4. Vom „,warmen Schein“ und Capabilities
- 4.1 Das Spenden einer Wahl
- 4.2 „Warm glow givers“ - was uns zum Geben animiert
- 4.3 Es muss nicht immer,,Bares\" sein
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die ethische Dimension des Spontanspendens an Obdachlose. Im Fokus steht die Frage, ob diese Art der Hilfe sinnvoll und angemessen ist oder ob sie den Empfängern mehr schadet als nützt. Die Arbeit untersucht die Situation Obdachloser in Deutschland, die vorhandenen Hilfesysteme und die Motivationen von Spendern.
- Die Situation Obdachloser in Deutschland
- Hilfesysteme für Obdachlose und ihre Herausforderungen
- Die Folgen von Spontanspenden
- Die Motivationen von Spendern
- Ethische Aspekte des Spontanspendens
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Spontanspende an Obdachlose ein und definiert wichtige Begriffe. Es werden auch die Hypothese und das Ziel der Arbeit sowie die Methodik und der Aufbau erläutert.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Empfängern der Spende und beleuchtet die Situation Obdachloser in Deutschland. Es werden Zahlen, Klassifizierungsversuche und historische Aspekte des Bettelns diskutiert.
Das dritte Kapitel analysiert die Spontanspende auf der Straße und ihre potenziellen Folgen. Es werden die bestehenden Hilfesysteme und deren Hürden betrachtet, sowie die Verwendung des gespendeten Geldes aus verschiedenen Perspektiven untersucht.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Beweggründen von Spendern und untersucht die Frage, warum Menschen spenden. Es werden verschiedene Ansätze vorgestellt, die die Motivationen von „Warm glow givers“ erklären.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich der ethischen Einschätzung des Spontanspendens an Obdachlose und untersucht dabei die Situation Obdachloser in Deutschland, Hilfesysteme, die Motivationen von Spendern und die ethische Dimension dieser Form der Hilfe. Im Fokus stehen Themen wie soziale Notlage, Armut, Wohnungslosigkeit, Betteln, Hilfesysteme, Motivationen von Spendern, ethische Aspekte und Möglichkeiten einer sinnvollen Hilfeleistung.
- Citation du texte
- Kira Richter (Auteur), 2019, "Haste mal 'nen Euro?". Eine ethische Einschätzung der Spontanspende an Obdachlose, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/942665