Das Thema dieser Arbeit wird sich mit der Unterstützten Kommunikation befassen, mit Kindern, die nicht oder kaum sprechen können. Der Autor wird einleitend zentrale Fachbegriffe der Kommunikation, der Sprache und der Interaktion im sonderpädagogischen wie auch im sprachwissenschaftlichen Bereich erläutern. Im weiteren Verlauf werden die Voraussetzungen und die theoretischen Ansätze des Spracherwerbs erläutert, für Kinder mit normal verlaufendem Spracherwerb und Kinder mit Beeinträchtigungen und deren Probleme, Spracherwerb zu erlernen. Anschließend wird er auf Unterstützte Kommunikation als Handlungskonzept für den Personenkreis nicht und wenig sprechender Kinder eingehen, um das Konzept die Methoden und die Diagnostik der Unterstützten Kommunikation vorstellen zu können.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit ist es, im Rahmen einer Einzelfallstudie ein alternatives Kommunikationssystem für ein nichtsprechendes Mädchen (B., 6 Jahre) einzuführen, um dessen Möglichkeiten zur Teilhabe zu erhöhen, sodass dem Kind ermöglicht wird, mit seiner Familie, anderen Kindern, Erzieherinnen und Pflegekräfte kommunizieren, eigene Wünsche und Vorstellungen auszudrücken und auch Grenzen aufzeigen zu können. Mithilfe eines adäquaten Kommunikationssystems werden diesem Mädchen neue Wege ermöglicht, selbstbestimmt am Leben teilhaben und sich aktiv beteiligen zu können. Dabei ist eine gründliche Diagnostik von Nöten, um eine Problem- und Handlungsbedarfsanalyse erstellen zu können. So können genaue Ziele definiert, Interventionen wirksam ausgesucht, das Handeln begründet, reflektiert und im Hinblick auf die Ziele überprüft werden. Ziel dieser Einzelfallstudie ist, dem Kind mithilfe Unterstützter Kommunikation die Teilhabe zu ermöglichen und sein aktives Mitwirken zu fördern.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Zentrale Fachbegriffe und ihre Einordnung in die Pädagogik bei Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung
- 2.1 Begriffserklärungen
- 2.1.1 Kommunikation
- 2.1.2 Sprache und ihre Funktion
- 2.1.3 Sprechen
- 2.1.4 Die Unterstützte Kommunikation
- 2.2 Kommunikation und Interaktion in der Sonderpädagogik
- 2.2.1 Das ganzheitliche Entwicklungsmodell
- 2.2.2 Interaktion und Kommunikation
- 3 Sozialinteraktionistische Spracherwerbstheorien
- 3.1 Voraussetzungen des Spracherwerbs
- 3.1.1 Die organischen Voraussetzungen
- 3.1.2 Die sensorischen Voraussetzungen
- 3.1.3 Die motorischen Voraussetzungen
- 3.1.4 Die allgemein kognitiven Voraussetzungen
- 3.1.5 Sprachspezifische kognitive Voraussetzungen
- 3.1.6 Die sozialen Voraussetzungen
- 3.2 Theoretische Positionen und Modelle
- 3.3 Bedeutung der sozialinteraktionistischen Spracherwerbstheorien für den Personenkreis nicht und wenig sprechender Kinder
- 3.4 Kommunikationsfördernde Bedingungen in der Interaktion mit nicht und wenig sprechenden Kinder
- 4 Unterstützte Kommunikation als Handlungskonzept sozialinteraktionistischer Spracherwerbstheorien für den Personenkreis nicht und wenig sprechender Kinder
- 4.1 Anliegen des Konzepts der Unterstützten Kommunikation
- 4.1.1 Teilhabe und Partizipation
- 4.1.2 Das Partizipationsmodell
- 4.2 Methoden der Unterstützten Kommunikation
- 4.2.1 Körpereigene Kommunikationsformen
- 4.2.1.1 Die Gesten
- 4.2.1.2 Die Gebärden
- 4.2.2 Körperfremde und hilfsmittelgestützte Kommunikationsformen
- 4.2.2.1 Nichtelektronische Kommunikationsformen
- 4.2.2.2 Elektronische Kommunikationsformen
- 4.2.2.2.1 Elektronische Hilfsmittel zur Umfeldsteurerung
- 4.2.2.2.2 Elektronische Hilfsmittel mit Sprachausgabe
- 4.3 Förderdiagnostik kommunikativer Kompetenz bei nicht und wenig sprechenden Kindern
- 4.3.1 Die Erhebung der Vorgeschichte und Anamnese
- 4.3.2 Der Einsatz von Diagnostikverfahren
- 4.3.3 Die Beratung und der Beginn der Intervention
- 5 Untersuchungsansatz
- 5.1 Fragestellung und Ziel der Untersuchung
- 5.2 Kontrollierte Einzelfallbeschreibung
- 5.3 Methoden der Untersuchung
- 5.4 Einzelfallbeschreibung von J.
- 5.5 Beschreibung des Entwicklungstandes
- 5.6 Kompetenzdiagnostik
- 5.7 Einsatz diagnostischer Verfahren im Einzelfall
- 6 Darstellung der Ergebnisse
- 7 Diskussion und Interpretation der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Thesis befasst sich mit der Teilhabe von Kindern mit eingeschränkter Lautsprachfähigkeit mithilfe Unterstützter Kommunikation. Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung von Unterstützter Kommunikation für die Lebensqualität, die Teilhabe und die Selbstbestimmung von Kindern, die nicht oder kaum sprechen können, zu beleuchten. Hierbei werden die theoretischen Grundlagen der Kommunikation, Sprache und Interaktion sowie die Voraussetzungen und Modelle des Spracherwerbs, sowohl bei normal verlaufendem Spracherwerb als auch bei Kindern mit Beeinträchtigungen, aufgezeigt.
- Die Rolle der Unterstützten Kommunikation in der Förderung von Teilhabe und Selbstbestimmung bei Kindern mit eingeschränkter Lautsprachfähigkeit
- Die Bedeutung von Sozialinteraktionistischen Spracherwerbstheorien für den Spracherwerb von Kindern mit Beeinträchtigungen
- Methoden der Unterstützten Kommunikation und deren Einsatz in der Praxis
- Die Bedeutung von Förderdiagnostik für die Auswahl und den Einsatz von Kommunikationshilfen
- Die Analyse einer Einzelfallstudie, die die Anwendung der Unterstützten Kommunikation in der Praxis zeigt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Unterstützten Kommunikation ein und beleuchtet die Bedeutung von Kommunikation für die Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit eingeschränkter Lautsprachfähigkeit. Das zweite Kapitel widmet sich der Definition zentraler Fachbegriffe wie Kommunikation, Sprache und Interaktion, sowie deren Einordnung in die Pädagogik bei Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung. Das dritte Kapitel beleuchtet die sozialinteraktionistischen Spracherwerbstheorien, deren Voraussetzungen und Modelle, sowie deren Bedeutung für den Personenkreis nicht und wenig sprechender Kinder. Das vierte Kapitel befasst sich mit Unterstützter Kommunikation als Handlungskonzept und analysiert die Anliegen, Methoden und die Diagnostik dieses Konzepts.
Schlüsselwörter
Unterstützte Kommunikation, Teilhabe, Selbstbestimmung, Spracherwerb, Interaktion, sozialinteraktionistische Spracherwerbstheorien, Kommunikationssysteme, Einzelfallstudie, Förderung, Diagnostik, Behinderung, Kommunikation und Interaktion in der Sonderpädagogik, Partizipationsmodell.
- Quote paper
- Mann Vunk Yiu-Aidara (Author), 2019, Wie gelingt Teilhabe mithilfe Unterstützter Kommunikation? Eine Einzelfallstudie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/942736