Nationale Bildungsstandards

Perspektiven


Seminararbeit, 2006

14 Seiten, Note: "mit sehr gutem erfolg -"


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung.

2. Pisa & Co. Und deren Folgen

3. Bildungsstandards
3.1. Konzeption von Bildungsstandards
3.2. Aufbau von Bildungsstandards
3.3. Ziele von Bildungsstandards
3.4. Funktionen von Bildungsstandards
3.5. Standards in Europa
3.6. Standards in Deutschland
3.7. Werden Lehrpläne durch Standards ersetzt?

4. Fazit

Literaturverzeichnis

Linksverzeichnis

1. Einleitung:

Nach mehrmaligem schlechtem bzw. durchschnittlichem Abschneiden der deutschen Schüler/innen in internationalen und auch nationalen Schulleistungsstudien wird über das Bildungssystem in Deutschland diskutiert und man sucht nach Möglichkeiten um die Ergebnisse zu verbessern. Qualitätssicherung im Bildungswesen ist nun das Thema in der Bildungspolitik und der Bildungsforschung.

In dieser Arbeit geht es um die „Bildungsstandards“ als eine der Maßnahmen der Qualitätssicherung im Bildungswesen. Ziel ist es zu klären, wie die Bildungsstandards definiert werden und welchem Zweck sie dienen.

Es wird außerdem auf den internationalen Kontext eingegangen und der Stand in der Bundesrepublik Deutschland erläutert. Dies wäre nicht möglich, ohne Schulleistungsstudien wie PISA anzusprechen, und damit fängt die Arbeit im nächsten Kapitel an.

Ziel dieser Arbeit ist es, die Standards kennen zu lernen und einen Einblick über sie und deren Ziele zu bekommen.

2. PISA & Co. und deren Folgen

Der Beschluss der KMK[1] über Bildungsstandards gilt als Bruch in der deutschen Bildungspolitik und der Bildungsforschung. Er ist der Beginn eines neuen Prozesses in der deutschen Schulbildung. Dadurch wird eine verbindliche Handlungsorientierung in der Bildungspolitik für alle Bundesländer sichergestellt. Dies zeigt, dass in Deutschland ein neues Denkmuster eingeschlagen hat. Bis zu diesem Beschluss standen die Rahmenbedingungen des unterrichtlichen Handelns im Vordergrund. Nun war es Zeit, sich um die „Erträge“ von Bildung zu kümmern (Artelt, Riecke-Baulecke; 2004, S. 7).

Ausgelöst wurden diese Bewegungen in der Bildungspolitik durch die Ergebnisse von TIMSS (Third International Mathematics and Science Study - Dritte Internationale Mathematik- und Naturwissenschaftsstudie, seit 1994/1995, wird alle 4 Jahre durchgeführt), PISA (Programme for International Student Assessment - Das Programm zur weltweiten Schülerbeurteilung, seit 2000, alle 3 Jahre) und PIRLS/IGLU (Progress in International Reading Literacy Study -Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung ). Das schlechte Abschneiden der deutschen Schüler/innen zeigte, dass in Deutschland die maßgebende Input-Orientierung allein nicht zu den erwünschten Ergebnissen im Bildungssystem führten. Darüber hinaus mussten die zu erwartenden Leistungen festgelegt und überprüft werden. Außerdem haben die Ergebnisse gezeigt, dass Länder, in denen eine systematische Rechenschaftslegung über die Ergebnisse erfolgt – sei es durch regelmäßige Schulleistungsstudien, durch zentrale Prüfungen oder durch ein dichtes Netz von Schulevaluationen -, insgesamt bei den o.g. Leistungsprüfungen bessere Ergebnisse erzielten. Deshalb hat die KMK einen besonderen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Entwicklung und Einführung von Bundesweitgeltenden Bildungsstandards gelegt. Das Ziel ist es, gesicherte Befunde über Stärken und Schwächen der Schüler/innen in den zentralen Kompetenzen zu erhalten.[2]

3. Bildungsstandards

3.1. Konzeption von Bildungsstandards

„Bildungsstandards (...) greifen allgemeine Bildungsziele auf. Sie benennen die Kompetenzen, welche die Schule ihren Schülerinnen und Schülern vermitteln muss, damit bestimmte zentrale Bildungsziele erreicht werden. Die Bildungsstandards legen fest, welche Kompetenzen die Kinder oder Jugendlichen bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen. Die Kompetenzen werden so konkret beschrieben, dass sie in Aufgabenstellungen umgesetzt und prinzipiell mit Hilfe von Testverfahren erfasst werden können.“[3]

Die zu erworbenen Kompetenzen beschreiben die Eigenschaften zur Bewältigung bestimmter Anforderungen. Solche Kompetenzen müssen erlernbar sein und im Schulkontext fach- bzw. lernbereichspezifisch ausformuliert werden. Die Standards erfassen damit überprüfbare, fachbezogene Kompetenzen und vermessen nicht die gesamte Vielfalt der Bildung und Erziehung. Die Kompetenzen sind abgrenzbar, man kann überprüfen ob ein Schüler oder eine Schülerin über eine bestimmte Kompetenz verfügt oder nicht. Um dis zu gewährleisten, werden die Kompetenzen konkret beschrieben, so dass sie in Aufgabenstellungen umgesetzt und durch Tests überprüft werden können.[4]

Merkmale guter Bildungsstandards nach den Autoren der Expertise sind(vgl. Klieme, E. et al. S. 26-27):

- Fachlichkeit: Bildungsstandards sind jeweils auf einen bestimmten Lernbereich bezogen und arbeiten die Grundprinzipien der Disziplin bzw. des Unterrichtsfachs klar heraus.
- Fokussierung: Die Standards decken nicht die gesamte Breite des Lernbereiches bzw. Faches in allen Verästelungen ab, sondern konzentrieren sich auf einen Kernbereich.

[...]


[1] KMK: Die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (Kurzform: Kultusministerkonferenz) wurde im Oktober 1949 durch einen Staatsvertrag gegründet. Sie ist ein freiwilliger Zusammenschluss der für Bildung und Erziehung, Hochschulen und Forschung sowie kulturelle Angelegenheiten zuständigen Minister bzw. Senatoren der Länder. Nach dem Grundgesetz liegen die Zuständigkeiten für das Bildungswesen und die Kultur im Wesentlichen bei den Ländern (sog. Kulturhoheit der Länder). Die Kultusministerkonferenz behandelt nach ihrer Geschäftsordnung Angelegenheiten der Kulturpolitik von überregionaler Bedeutung mit dem Ziel einer gemeinsamen Meinungs- und Willensbildung und der Vertretung gemeinsamer Anliegen.

[2] http://www.kmk.org/schul/Bildungsstandards/bildungsstandards.htm

[3] vgl. Klieme, E. et al. S. 19

[4] Ladenthin, V. et al. S. 10

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Nationale Bildungsstandards
Untertitel
Perspektiven
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main  (Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft)
Veranstaltung
Strukturfragen des Bildungswesens im internationalen Vergleich
Note
"mit sehr gutem erfolg -"
Autor
Jahr
2006
Seiten
14
Katalognummer
V94351
ISBN (eBook)
9783640106073
ISBN (Buch)
9783640113811
Dateigröße
428 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Nationale, Bildungsstandards, Strukturfragen, Bildungswesens, Vergleich
Arbeit zitieren
Aysen Yildirim (Autor:in), 2006, Nationale Bildungsstandards, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94351

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Nationale Bildungsstandards



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden