Wiederholung und Vertiefung sind wichtig, das würde kein Pädagoge oder Bildungsforscher jemals infrage stellen, doch sind Hausaufgaben, wie wir sie kennen, eigentlich noch zeitgemäß? Um eine mögliche Antwort auf diese Frage zu finden, ist es notwendig, die aktuellen Erkenntnisse der pädagogischen Forschung und darauf anwendbare Theorien in einen möglichst realitätsnahen Kontext einzubetten. Neuere Studien, beispielsweise die Hattie-Studie (2009), belegen vermeintlich eindeutig, dass Hausaufgaben nur einen relativ geringen Einfluss auf den Lernerfolg der Schüler besitzen.
Zunächst soll möglichst fundiert und nachvollziehbar argumentiert werden, dass das momentan gängige und etablierte Prinzip der Hausaufgabenvergabe obsolet ist und einer Modernisierung unterzogen werden müsste. Dafür ist es zunächst sinnvoll, die Selbstbestimmungstheorie in den Kontext der Hausaufgaben einzufügen und zu hinterfragen, wie es gelingen könnte, die Motivation von Lernenden so zu stärken, dass verbesserte Lernerfolge erzielt werden. Darüber hinaus gilt es, das Modell der Hausaufgaben als solches zu hinterfragen und sowohl Ursachen als auch potenzielle Lösungsansätze für bestehende Probleme zu identifizieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Hinführung
- Selbstbestimmungstheorie im Kontext
- Kompetenz fördern – Feedback, Strukturiertheit und Individualität
- Autonomie fördern – Mitbestimmung und Selbstbewertung
- Soziale Eingebundenheit fördern - Arbeitsatmosphäre und Hilfestellung
- Tutorien, Hausaufgaben oder keines von beiden?
- Fazit und Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die Rolle von Hausaufgaben im Kontext der Selbstbestimmungstheorie zu analysieren und ihre Bedeutung für die Motivation von Lernenden zu beleuchten. Darüber hinaus werden Ursachen und potenzielle Lösungsansätze für bestehende Probleme im Zusammenhang mit Hausaufgaben identifiziert.
- Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan
- Extrinsische und intrinsische Motivation
- Kompetenzförderung durch Feedback und Strukturierung
- Autonomieförderung durch Mitbestimmung und Selbstbewertung
- Soziale Eingebundenheit als Motivationsfaktor
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung und Hinführung
Das Kapitel stellt die Problematik von Hausaufgaben und deren Einfluss auf die Motivation von Lernenden in den Vordergrund. Die Bedeutung von Spaß und Freude am Lernen sowie die aktuelle Forschungslage werden beleuchtet, wobei die Hattie-Studie (2009) als Grundlage dient.
Selbstbestimmungstheorie im Kontext
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan und deren Relevanz für die Motivation von Lernenden. Die Konzepte der extrinsischen und intrinsischen Motivation sowie verschiedene Regulationsformen werden vorgestellt und anhand des Themas Hausaufgaben erläutert.
Kompetenz fördern – Feedback, Strukturiertheit und Individualität
Dieser Abschnitt fokussiert sich auf die Förderung von Kompetenz als wesentlichen Bestandteil der Selbstbestimmungstheorie. Die Bedeutung von klarem und strukturiertem Unterricht, sowie konstruktivem Feedback für die Motivation von Lernenden werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Selbstbestimmungstheorie, extrinsische und intrinsische Motivation, Kompetenzförderung, Autonomieförderung, soziale Eingebundenheit, Hausaufgaben, Lernmotivation und pädagogische Forschung.
- Quote paper
- Chris Zemmel (Author), 2020, Selbstbestimmungstheorie. Sind Hausaufgaben noch zeitgemäß?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/943544