Diese Arbeit soll der Frage nachgehen, ob und inwiefern kretische Frauen eine übergeordnete Stellung in den patriarchalisch strukturierten Gesellschaften der kretischen "poleis" einnahmen. Dazu soll herausgearbeitet werden, welche rechtlichen Merkmale aus einer bekannten Gesetzesquelle, dem Recht von Gortyn, zur soziopolitischen Stellung von Frauen auf Kreta führten.
Es wird aufgezeigt, welche Rollen Frauen durch den Gesetzgeber zugeschrieben wurden und wie weibliche Bürger zur Gesellschaftsstruktur im vorgegebenen rechtlichen Rahmen beitrugen. Des Weiteren besteht ein Anliegen darin, eine etwaige Autonomie respektive emanzipatorische Tendenzen darzustellen.
Griechenland bestand in der Antike aus einer Vielzahl einzelner Stadtstaaten, genannt "poleis". Diese stellten eigenständige Gemeinwesen unterschiedlicher Größe und Bevölkerung dar, die eine eigene politische Ordnung, Kulte, Feste, Münzen und Gesetze hatten. Die Insel Kreta ist in den Altertumswissenschaften insbesondere für die minoische Palastkultur und dessen Untergang bekannt. Dennoch sind die Gesellschaften der kretischen "poleis" ein wichtiger Indikator für Fragen, die die soziopolitischen Organisationen ebendieser betreffen, was durch zahlreiche Inschriften von Gesetzestexten gestützt wird. Die formelle und juristische Organisation auf Kreta wird insbesondere durch die Große Gesetzesinschrift von Gortyn erfahrbar. Das Recht von Gortyn brachte eine erkennbare Entwicklung hervor, die immanent einen neuen Rechtszustand förderte: die freie Willensentscheidung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die kretische Gesellschaft in der Archaik und Klassik.
- Stellung der kretischen Frau..
- Rollenzuweisungen aus dem Recht von Gortyn .......
- Rechte der kretischen Frau
- Einordnung der Stellung in der Gesellschaft.
- Fazit..
- Quellenverzeichnis ..
- Literaturverzeichnis...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Stellung der Frau in der kretischen Gesellschaft der Archaik und Klassik, wobei der Fokus auf den Einfluss der Großen Gesetzesinschrift von Gortyn liegt. Die Arbeit untersucht die rechtlichen Rollenzuweisungen, Rechte und die Einordnung der Frauen in die Gesellschaft, die aus diesem Gesetz abgeleitet werden können. Darüber hinaus geht sie der Frage nach, ob und inwiefern kretische Frauen eine übergeordnete Stellung in den patriarchalisch strukturierten Gesellschaften der kretischen Poleis einnahmen und ob emanzipatorische Tendenzen erkennbar sind.
- Die rechtliche Stellung der Frau in der kretischen Gesellschaft im Kontext der Großen Gesetzesinschrift von Gortyn.
- Die Rolle der kretischen Frau in Bezug auf familiäre und gesellschaftliche Strukturen.
- Die Frage nach der Autonomie und Emanzipation der kretischen Frau.
- Der Vergleich der Stellung der kretischen Frau mit der Situation in anderen griechischen Stadtstaaten.
- Die Bedeutung der Inschriften für die Rekonstruktion der kretischen Gesellschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung bietet einen Überblick über die Thematik und stellt die Forschungsfrage, die sich mit der Stellung der kretischen Frau in der Gesellschaft beschäftigt.
- Kapitel 2 behandelt die kretische Gesellschaft in der Archaik und Klassik, wobei die Rolle der Inschriften und das Recht von Gortyn als wichtige Quellen für die Rekonstruktion der soziopolitischen Organisation hervorgehoben werden.
- Kapitel 3 analysiert die Stellung der kretischen Frau im Kontext des Rechts von Gortyn. Es werden die Rollenzuweisungen, Rechte und die Einordnung der Frauen in die Gesellschaft aus dem Gesetz abgeleitet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf Themen wie die kretische Gesellschaft, die Große Gesetzesinschrift von Gortyn, die Stellung der Frau in der Antike, Frauenrechte, Familienstrukturen, soziale Organisation, patriarchalische Strukturen, Autonomie und Emanzipation.
- Quote paper
- Tobias Fröbel (Author), 2018, Die Stellung der Frau in der kretischen Gesellschaft der Archaik und Klassik nach der Großen Gesetzesinschrift von Gortyn, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/944007