Bei dieser Hausarbeit zu einem Hauptseminar handelt es sich um die Untersuchung des Phänomens des ,Unzuverlässigen Erzählens' in Bezug auf E. T. A. Hoffmanns ,Der Sandmann'. These der vorliegenden Arbeit ist, dass Nathanael als Erzähler unzuverlässig ist und durch seine psychische Instabilität die Geschehnisse wahrheitsverzerrend aufnimmt. Doch wie der Titel es schon sagt, handelt es sich bei dieser Arbeit nicht nur rein um Nathanaels geistlichen Zustand und seine darauffolgende Erzählung, sondern ebenfalls um die Frage nach der Wahrheit an sich. So werden auch Clara und der namenlose Erzähler im Detail analysiert, um die Frage nach der reinen Wahrheit zu klären. Anhand mehrerer Literaturwissenschaftler und ihren Theorien und Modellen zu der Unzuverlässigkeit eines Erzählers, werden die drei Erzähler gründlichst auf Hinweise und Merkmale der Unzuverlässigkeit untersucht. Schließlich schließt die Hausarbeit mit einer Einschätzung mehrerer Literaturwissenschaftlern zu genau diesem Problem.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Unzuverlässiges Erzählen
- Verschiedene Theorien
- Verschiedene Typen
- Unzuverlässigkeit in E. T. A. Hoffmanns Der Sandmann
- Erzähltheorie und -Struktur
- Perspektivenwechsel
- Wer sagt die Wahrheit?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert E. T. A. Hoffmanns Novelle "Der Sandmann" im Hinblick auf das Thema der unzuverlässigen Erzählung. Die Analyse zielt darauf ab, die verschiedenen Theorien und Typen des unzuverlässigen Erzählens zu erläutern und anhand der Figuren Nathanael, des namenlosen Erzählers und Clara zu untersuchen, inwiefern die Erzählung von der Wahrheit abweicht.
- Unzuverlässige Erzähltheorie und ihre verschiedene Ansätze (kognitive, pragmatische)
- Analyse der strukturellen Einteilung der Novelle und ihrer Erzähltheorie
- Untersuchung der Perspektivenwechsel in "Der Sandmann" und ihre Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit der Erzählung
- Analyse der Figuren Nathanael, des namenlosen Erzählers und Claras als potenzielle unzuverlässige Erzähler
- Beurteilung der Wahrscheinlichkeit verschiedener Interpretationen und der Frage, wer die Wahrheit erzählt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der unzuverlässigen Erzählung in Erzählungen ein und erläutert, warum "Der Sandmann" für eine solche Analyse besonders geeignet ist. Sie stellt die zentrale Frage, ob Nathanaels Erzählung der Wahrheit entspricht oder ob der namenlose Erzähler und Clara dem Leser die Wahrheit präsentieren.
Kapitel II beschäftigt sich mit dem unzuverlässigen Erzählen. Es erläutert verschiedene Theorien, die diese Erzählweise definieren, und unterteilt diese in kognitive und pragmatische Ansätze.
Kapitel III analysiert die Unzuverlässigkeit des Erzählens in "Der Sandmann". Das erste Unterkapitel untersucht die strukturelle Einteilung der Novelle und die Erzähltheorie von Genette. Das zweite Unterkapitel analysiert konkrete Textstellen in Bezug auf die Unzuverlässigkeit der Erzählung.
Kapitel IV untersucht bestehende Interpretationen von Literaturwissenschaftlern zu "Der Sandmann" und prüft die Wahrscheinlichkeit dieser Ansätze.
Schlüsselwörter
Unzuverlässiges Erzählen, Kognitive Theorie, Pragmatische Theorie, Erzähltheorie, Genette, Perspektivenwechsel, "Der Sandmann", E. T. A. Hoffmann, Nathanael, namenloser Erzähler, Clara, Wahrheit, Interpretation.
- Citation du texte
- Anissa Werdel (Auteur), 2020, "Der Sandmann" von E.T.A. Hoffmann. Realität oder Imagination?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/945037