Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Eingliederung unkonventioneller Geldpolitik in neukeynesianischen Modellen zu erklären. Dabei ist das repräsentative DSGE- Modell der Literatur durch einen separaten Finanzsektor, Gewohnheitsbildung im Haushaltssektor, variable Kapitalnutzung und Anpassungskosten der Investitionen im Firmensektor erweitert worden.
Unkonventionelle Geldpolitik wird über eine modifizierte Taylor Regel dargestellt, die auf die Spannen zwischen risikolosem und risikobehaftetem Kapital reagiert. Sie wird in dem Modell so interpretiert, dass die Zentralbank ihr Kreditvolumen weiter ausbaut. Dabei ist eine Intervention der Zentralbank mit Effizienzkosten versehen, sodass private Interventionen in normalen Zeiten präferiert werden. Eine quantitative Analyse in Form einer Krisensimulation, ausgelöst durch einen Schock auf der Aktivseite der Bankbilanzen, präsentiert einen finanziellen Akzelerator in Form von Bernanke, Gertler und Gilchrist (1999). Insbesondere führen die durch das Agenten-Problem hervorgerufenen Bilanzrestriktionen im Finanzsektor zu einer Verschlimmerung dieser Krise. Unkonventionelle Geldpolitik erweist sich als angemessene Reaktion, um die Ökonomie zu stützen und die Verwerfungen abzudämmen. Dies gilt auch in dem Szenario des Zero Lower Bound, obwohl dort die Wirkung der Kreditpolitik deutlich beeinträchtigt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Unkonventionelle Geldpolitik
- Voraussetzungen
- Unkonventionelle Geldpolitik: Quantitative Lockerung und Kreditlockerung
- Transmissionskanäle unkonventioneller Geldpolitik
- Modellierung unkonventioneller Geldpolitik
- Allgemeiner Aufbau des Modells
- Der Haushaltssektor
- Die Finanzintermediäre
- Der Firmensektor
- Die Zwischenproduzenten
- Die Kapitalproduzenten
- Der Retail Sektor
- Die Zentralbank und die Definition der Geldpolitik im Modell
- Geldpolitik in normalen Zeiten
- Geldpolitik in Krisenzeiten (Kreditpolitik)
- Allgemeine Ressourcenallokation des Modells
- Modellanalyse
- Einführende Experimente
- Simulation einer Krise
- Kreditpolitik während der Krise
- Weiterführende Aspekte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, die Integration unkonventioneller Geldpolitik in neukeynesianische Modelle zu beleuchten. Hierzu wird ein repräsentatives DSGE-Modell erweitert, das einen separaten Finanzsektor, Gewohnheitsbildung im Haushaltssektor, variable Kapitalnutzung und Anpassungskosten von Investitionen im Firmensektor integriert. Unkonventionelle Geldpolitik wird über eine modifizierte Taylor Regel dargestellt, die auf die Spannen zwischen risikolosem und risikobehaftetem Kapital reagiert.
- Integration unkonventioneller Geldpolitik in neukeynesianische Modelle
- Analyse der Auswirkungen von unkonventioneller Geldpolitik auf die Wirtschaft
- Entwicklung eines DSGE-Modells mit einem separaten Finanzsektor
- Untersuchung der Rolle von Bilanzrestriktionen im Finanzsektor in Krisenzeiten
- Bewertung der Wirksamkeit unkonventioneller Geldpolitik im Kontext des Zero Lower Bound
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der unkonventionellen Geldpolitik ein und stellt den Forschungsstand dar. Kapitel 2 definiert und erläutert die verschiedenen Formen unkonventioneller Geldpolitik, insbesondere quantitative Lockerung und Kreditlockerung. Kapitel 3 präsentiert das entwickelte DSGE-Modell und beschreibt die einzelnen Sektoren, insbesondere den Finanzsektor. Die geldpolitische Regel wird hier modifiziert, um unkonventionelle Maßnahmen zu berücksichtigen. Kapitel 4 analysiert das Modell und simuliert die Auswirkungen eines externen Schocks auf die Wirtschaft. Dabei wird der Einfluss unkonventioneller Geldpolitik untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen unkonventionelle Geldpolitik, neukeynesianische Modelle, DSGE-Modellierung, Finanzsektor, Bilanzrestriktionen, Krisensimulation, Zero Lower Bound, quantitative Lockerung, Kreditlockerung, Transmissionskanäle.
- Quote paper
- Theo Drossidis (Author), 2020, Unkonventionelle Geldpolitik in Neu-Keynesianischen Modellen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/945227