Einleitung
Diese Arbeit soll die Themen Versorgungsplanung und demografische Entwicklung im Land Brandenburg zusammenführen. Als Fachrichtungen werden in dieser Arbeit beispielhaft die Frauen- und Geburtshilfe, sowie die Neonatologie betrachtet. Zum einen ist dies in der originären Abhängigkeit der Demografie vom Geburtsverhalten wissenschaftlich interessant, zum anderen aber sind die Versorgungsstrukturen von Kontinuität geprägt, d. h. entsprechende Einrichtungen sind nicht erst mit der modernen Medizin entstanden und somit auch im historischen Abriss zu bewerten. Anlass und Anknüpfungspunkt für die Recherche dieses Themas bilden aktuelle Landespolitische Vorhaben zur Verabschiedung eines neuen Landeskrankenhausplanes auf der Grundlage eines neuen Landeskrankenhausgesetzes. Beides ist momentan in den Fachgremien in Beratung und eine Vorlage ist für das erste Halbjahr 2008 geplant. Im Rahmen dieser Arbeit möchte ich versuchen, die demografische Nachhaltigkeit des zukünftigen Landeskrankenhausplanes zu überprüfen.
Beginnend von der Beschreibung der Familienplanung in der jüngeren Vergangenheit, möchte ich im ersten Teil der Arbeit Einflussfaktoren auf die Fertilitätsentwicklung aufzeigen und mögliche Prognosen für eine Entwicklung des Versorgungsbedarfs diskutieren. Wie sich bei den Recherchen gezeigt hat, werden zukünftige Geburtenzahlen maßgeblich durch demografische Echoeffekte aus bereits vergangenen Jahren determiniert und stellen somit ein unabänderliches Faktum dar. Grundlage dieser Ausarbeitungen bildet die Bevölkerungsprognose für das Land Brandenburg und die Recherche soziologischer Fachliteratur.
Ausgehend von den unterschiedlichen Ergebnissen der Geburtenentwicklung zwischen engerem Verflechtungsraum und Entwicklungsraum folgt im weiteren Verlauf als zweiter Schritt eine Darstellung der bisherigen Versorgungsstruktur im Spannungsfeld zwischen Qualität und Quantität. Dieses wird unter anderem auch durch die föderale Aufgabenverteilung in der Bundesrepublik bedingt. Die Zuständigkeit des Bundes für die Sozialgesetzgebung, die Planungshoheit des Landes bei den stationären Einrichtungen, die Selbstverwaltung im Bereich der niedergelassenen Ärzte und die kommunale Zuständigkeit für das Rettungswesen zeigen, dass alle Ebenen der öffentlichen Verwaltung in diesem Zusammenhang betrachtet werden müssen.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Demografische Struktur und Entwicklung in Brandenburg.
- Betrachtung der Gesamtbevölkerung
- Familienstrukturen und Geburtsentscheidung im historischen Kontext.
- Sterbe- und Geburtenverhältnis heute.
- Zu erwartende Wanderung.
- Gegensatz Peripherie/Verflechtungsraum Berlin.
- Prognosen für das Geburtsverhalten im Betrachtungszeitraum bis 2020.
- Datengrundlage für Prognosen.
- Soziologische Einflussgrößen auf die Fertilitätsentwicklung
- Berechnung des Fallvolumens im Betrachtungszeitraum
- Quantitative Situation der Frauen- und Geburtshilfe und Qualitative Anforderungen.
- Quantitative Beschreibung und strukturbestimmende Parameter.
- Struktur der Leistungserbringung.
- Wissenschaftliche Ansätze zur Versorgungsplanung
- Verantwortliche Stellen und Entscheidungswege für die Versorgungsplanung im stationären Bereich
- Aktuelle landespolitische Vorhaben zur Strukturanpassung.
- Qualitätsanforderungen in der Frauen- und Geburtshilfe sowie der Neonatologie
- Rechtlicher Rahmen und Entscheidungswege für Qualitätsrichtlinien.
- Medizinische Leitlinien und Indikatoren zur Versorgung und deren Ergebnisse für das Land Brandenburg
- Die Zukunft der Frauen- und Geburtshilfe und Perinatologie aus Sicht der beteiligten Akteure.
- Administration und Selbstverwaltung.
- Landesregierung Brandenburg.
- Kommunale Spitzenverbände.
- Kostenträger
- Patientenvertreter
- Gesundheitsdienstleister.
- Fachärzteschaft für Kinder- und Jugendmedizin
- Landeskrankenhausgesellschaft.
- Hebammen
- Auswertung und Gegenüberstellung der Befragungsergebnisse.
- Gemeinsamkeiten.
- Divergierende Standpunkte.
- Untersuchungsergebnisse.
- Handlungsbedarf zur Vermeidung von Defiziten und Entwicklung eines Versorgungskonzeptes.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit analysiert die demografische Entwicklung in Brandenburg und die Auswirkungen auf die Frauen- und Geburtshilfe sowie die Neonatologie. Dabei stehen die Herausforderungen der sich wandelnden Bevölkerungsstruktur im Vordergrund, insbesondere im Kontext der Sicherung der Versorgungsstruktur im Gesundheitswesen.
- Demografische Entwicklung und Prognosen für Brandenburg
- Quantitative und qualitative Anforderungen in der Frauen- und Geburtshilfe
- Analyse der Versorgungsstruktur und Herausforderungen im Kontext des demografischen Wandels
- Bewertung der Perspektiven der beteiligten Akteure
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur Sicherung der Versorgungsstruktur
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert die demografische Entwicklung in Brandenburg, betrachtet die Familienstrukturen und das Geburtsverhalten im historischen Kontext und stellt Prognosen für die zukünftige Entwicklung des Fallvolumens in der Frauen- und Geburtshilfe auf. Das zweite Kapitel beleuchtet die quantitative Situation der Frauen- und Geburtshilfe in Brandenburg, beschreibt die Struktur der Leistungserbringung und diskutiert die Qualitätssicherungsmaßnahmen und -indikatoren. Das dritte Kapitel präsentiert die Perspektiven der beteiligten Akteure, wie z. B. Landesregierung, Kommunale Spitzenverbände, Kostenträger und Gesundheitsdienstleister, auf die zukünftige Entwicklung der Frauen- und Geburtshilfe. Die Untersuchungsergebnisse werden im vierten Kapitel vorgestellt.
Schlüsselwörter
Demografischer Wandel, Frauen- und Geburtshilfe, Neonatologie, Versorgungsstruktur, Gesundheitswesen, Brandenburg, Prognosen, Qualitätssicherung, Indikatoren, Akteure, Handlungsempfehlungen
- Arbeit zitieren
- Mathias Schadly (Autor:in), 2008, Regionale Lösungsstrategien zur Sicherstellung der Versorgungsstruktur im Gesundheitswesen im Kontext des demografischen Wandels, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94576