Der Mythos Troia. Wer sich mit den homerischen Epen beschäftigt, wird sich früher oder später die Frage stellen, wie viel des Erzählten einen historischen Hintergrund besitzt und historischer Wirklichkeit entnommen ist.
Homer gilt nicht mehr nur als Schöpfer der abendländischen Literatur, er erschuf mit seinen beiden Großepen »Ilias« und »Odyssee« nicht nur den Griechen, sondern auch den Römern eine beständige Vergangenheit, auf welcher die Geschichte beider Völker aufbaut.
Der Mythos überlebte und der Reiz der Suche nach dieser mächtigen Stadt und der Beantwortung der Frage nach der Historizität des homerischen Troia und des Troianischen Krieges besteht auch heute noch. Eine Debatte, die schon einst ähnlich bei Schliemanns spektakulärer Entdeckung Troias für Furore sorgte, fand ihren Höhepunkt in den Jahren 2001 und 2002 in einer heftigen medialen Auseinandersetzung zwischen dem Archäologen und damaligen Leiter der Ausgrabungskampagnen in Troia, Manfred Korfmann, und dessen Tübinger Kollegen, dem Althistoriker Frank Kolb.
Die Arbeit "Mosaik Troia" erfasst den Disput der beiden Altertumswissenschaftler aus einer objektiven Sichtweise und möchte einen Anstoß geben, sich mit den Themen um die Archäologie Troias (und damit auch mit der Frage nach der Historizität des homerischen Troias) näher zu beschäftigen. Die Arbeit "Mosaik Troia" macht deutlich, wie die Überschrift zu verstehen ist: das Bild von Troia besteht nur aus wenigen Steinen, die ein mehr oder weniger fiktives Bild von der Wirklichkeit geben können und selbst in der neuesten Forschung gegeben haben. Das Thema Troia ist vielschichtig und auf allen Ebenen umstritten und umkämpft. Aus den vielen Problemen, die Nicolai Specht anreißt, konzentriert sich die Arbeit dann auf die Frage, ob Troia eine Stadt war oder nicht. Damit gerät er in den Sog des Forschungsstreites, der im Jahre 2002 in Tübingen eskalierte. Das Thema bleibt der Überschrift "Mosaik Troia" jedoch verpflichtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Schliemann am Hisarlik: Troia wird gefunden
- Schrieb Homer über Wilusa?
- Die Ilias
- Ursache und Impuls..
- Sachverhalt.
- Zur Rolle der Medien.
- Die Kontroverse
- Ein Symposium als (vorläufiger) Abschluss.
- Entwicklungen seit 2002.
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Troia-Debatte, einer kontroversen Diskussion um die Bedeutung des archäologischen Fundplatzes Troia in der späten Bronzezeit. Das Ziel ist es, die verschiedenen Standpunkte, insbesondere die von Manfred Korfmann und Frank Kolb, neutral zu beleuchten und dem Leser einen objektiven Überblick über die archäologischen Ereignisse und die Interpretationen zu geben.
- Die Historizität der homerischen Erzählungen und die Frage nach dem historischen Hintergrund des Troianischen Krieges
- Die Rolle der archäologischen Ausgrabungen in Troia und deren Interpretation
- Die Kontroverse um die Bedeutung des Fundplatzes Troia in der späten Bronzezeit
- Die Relevanz des Fundplatzes Troia für das Verständnis der alten Kulturen und Völker
- Die Medienpräsenz und die öffentliche Wahrnehmung der Troia-Debatte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt den Mythos Troia und seine Bedeutung für die antike Literatur und Geschichte dar. Im Kapitel „Grundlagen“ werden Schliemanns Entdeckung von Troia, die Frage nach der Historizität des homerischen Troia und der Bedeutung der Ilias für das Verständnis der alten Kulturen und Völker erläutert. In der Folge geht es um die „Kontroverse“ um die Bedeutung von Troia, insbesondere um die Auseinandersetzung zwischen Manfred Korfmann und Frank Kolb. Dieses Kapitel beleuchtet die Argumente beider Seiten und die mediale Aufmerksamkeit, die diese Debatte erlangte.
Schlüsselwörter
Troia, Troianischer Krieg, Homer, Ilias, Archäologie, Ausgrabungen, Hisarlik, Manfred Korfmann, Frank Kolb, Bronzezeit, Historizität, Mythos, Debatte, Interpretation.
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- Nicolai Specht (Autor), 2008, Mosaik Troia. Die Bilanz einer Kontroverse um die Geschichte einer Stadt, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94579