Die Melusine gehört zu einem der bekanntesten Stoffe der Weltliteratur. Es handelt sich dabei um die Geschichte einer Fee, welche sich an jedem Sonnabend verwandelt. Die einzige Möglichkeit, um von diesem Schicksal erlöst zu werden, besteht darin, einen Mann zu finden, der ihr verspricht, dass er sie niemals an einem Samstag aufsuchen wird. Falls er es jedoch trotz des Versprechens dennoch tut, so wären beide für immer verloren.In dieser Arbeit sollen zwei Werke untersucht werden, die auf unterschiedliche Art und Weise diese Geschichte erzählen. Dabei handelt es sich zum einen um die Historia und Geschicht von Melusina von Thüring von Ringoltingen und die Sehr wunderbare Historie von der Melusina von Ludwig Tieck.
Da zwischen diesen beiden Werken über 300 Jahre (und damit auch mehrere unterschiedliche Epochen) liegen, wird im nächsten Unterkapitel zuerst ein kleiner zeitgeschichtlicher Überblick gegeben. Danach folgt die Analyse der beiden Werke in chronologischer Reihenfolge, demnach als erstes Ringoltingens Werk und danach Tiecks Version. Bei der Analyse der beiden Werke wird als erster Punkt der Aspekt der Genealogie betrachtet. Hierbei geht es zum einen um die Beziehung zwischen Melusine und ihren Kindern und zum anderen darum zu zeigen, welche Funktion die Genealogie in beiden Werken besitzt. Als nächster Unterpunkt folgt die Analyse der Person Melusine. Bei diesem Gesichtspunkt geht es primär um die Darstellung von Melusine als Frau und ihre Rolle in der gezeigten Welt. Der letzte Unterpunkt befasst sich jeweils mit der Mahrtenehe und dem Tabubruch. Dabei sollen aber weniger die konkreten Motive im Mittelpunkt stehen, sie sollen lediglich als Ansatzpunkt dienen, um die Dynamik der Beziehung zwischen Reymund und Melusine aufzuzeigen. Zudem soll auch Reymund über seine Tabubrüche charakterisiert werden. Auf diese beiden Analysekapitel folgt der Vergleich, in dem die Ergebnisse der vorherigen Kapitel gegenübergestellt werden. Das Ziel in diesem Kapitel ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Figurenkonstellationen in beiden Varianten der Melusinensage herauszuarbeiten und zu analysieren, was diese Veränderungen schlussendlich für den Text bedeutet und bewirkt. Ein Fazit fasst die Ergebnisse zusammen und bildet den Schluss der Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergrund des Melusinenstoffs
- Der Prosaroman und die romantische Erzählung
- Thüring von Ringoltingens Melusine
- Genealogie
- Die Person Melusine
- Die Mahrtenehe
- Ludwig Tiecks Sehr wunderbare Historie von der Melusina
- Genealogie
- Die Person Melusine
- Die Mahrtenehe
- Vergleich der Figurenkonstellationen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Figurenkonstellation der "Melusinensage" in zwei bedeutenden Werken: der „Historia und Geschicht von Melusina“ von Thüring von Ringoltingen und der „Sehr wunderbare Historie von der Melusina“ von Ludwig Tieck. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Titelfigur Melusine und ihrer Beziehung zu ihrer Familie sowie zu Reymund. Die Arbeit untersucht die Veränderungen der Figurenkonstellation über 300 Jahre und die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Handlung und Interpretation der Sage.
- Genealogie und familiäre Beziehungen
- Darstellung der Person Melusine als Frau
- Mahrtenehe und Tabubruch
- Entwicklung der Figurenkonstellation über die Zeit
- Vergleich der beiden Werke
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Melusinenstoff in seiner historischen Entwicklung vor und erläutert seine Bedeutung in der Weltliteratur. Zudem wird der zeitgeschichtliche Hintergrund der beiden zu untersuchenden Werke skizziert. Die Kapitel über Thüring von Ringoltingens und Ludwig Tiecks Melusina-Versionen befassen sich mit der Genealogie, der Darstellung der Person Melusine und der Mahrtenehe. Dabei wird besonders die Rolle der Figuren in der jeweiligen Erzählung analysiert. Der Vergleich der Figurenkonstellationen beider Werke zeigt auf, wie sich die Darstellung der Figuren im Laufe der Zeit verändert hat und welche Auswirkungen diese Veränderungen auf die Interpretation der Sage haben.
Schlüsselwörter
Melusinensage, Figurenkonstellation, Genealogie, Mahrtenehe, Tabubruch, Thüring von Ringoltingen, Ludwig Tieck, Geschichte, Literatur, Vergleich, Zeitgeschichte
- Citation du texte
- Karsten Klein (Auteur), 2020, Die Figurenkonstellation der "Melusinensage". Thüring von Ringoltingen und Ludwig Tieck im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/946534