Diese Arbeit beschäftigt sich mit Instrumenten zur Stimulierung von ökologisch verantwortlichen Handeln, sogenannten "Green Nudges". Es geht um die Fragestellung, wie sich Menschen entscheiden und wie diese Entscheidungen von einem solchen Nudge in eine ethisch wertvolle Richtung gelenkt werden können. Zudem soll analysiert werden, inwiefern solche Eingriffe unangemessen in die persönliche Entscheidungsfreiheit eingreifen. Besondere Relevanz erfährt die Thematik vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen und den rasant wachsenden Bestrebungen um eine nachhaltige Entwicklung.
Viele menschliche Handlungsmuster aus Alltag und Wirtschaft verlaufen heute zuungunsten von Ökologie und Gemeinwohl. Nachhaltiges Nudging will an dem Umstand begrenzter - aber nachvollziehbarer - kognitiver Fähigkeiten ansetzen und vermeidbare ökologische, gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Schäden abwenden und ihnen vorbeugen. In dieser Arbeit wird der Einsatz von Green Nudges aus einer umweltökonomischen Perspektive beleuchtet und diskutiert.
In Kapitel 1 werden die theoretischen Grundlagen von Nudging umrissen. Um adäquat erklären zu können, was es mit den Schubsern auf sich hat, wird die Frage, wie der Mensch Entscheidungen trifft, aufgeworfen und zunächst aus rein ökonomischer Sichtweise betrachtet. Darauf aufbauend wird die zum neoklassischen Modell des "Homo Oeconomicus" gegensätzliche, aber umso zeitgemäßere Meinung aus verhaltensökonomischer Perspektive ausführlich dargelegt.
Auf dieser Basis lässt sich anschließend eine Definition von Nudging formulieren, ehe in Kapitel 2, intensiv an Beispielen orientiert, verschiedene Möglichkeiten von Nudges für eine nachhaltige Entwicklung präsentiert wird. Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Nudging darf eine kritische Auseinandersetzung nicht fehlen. Dafür widmet sich Kapitel 3 einer Sammlung von ethischen Bedenken, die das Spannungsfeld zwischen dem Recht auf individuelle Entscheidungsfreiheit auf der einen und paternalistischen, grenzüberschreitenden Eingriffen auf der anderen Seite eröffnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Theoretische Grundlagen von Nudging
- 1.1 Trifft der Mensch Entscheidungen als Homo oeconomicus?
- 1.2 Verhaltensökonomische und psychologische Perspektive: Entscheidungstheorie und neue Erwartungstheorie
- 1.3 Definition - Was ist Nudging?
- 2. Green Nudges - Nudging für nachhaltige Entwicklung
- 3. Kritische Betrachtung von Nudging
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Einsatz von „Green Nudges“ zur Förderung nachhaltigen Handelns. Die Arbeit beleuchtet die theoretischen Grundlagen von Nudging und erörtert, wie diese im Kontext der Nachhaltigkeit eingesetzt werden können. Ziel ist es, die Funktionsweise von Nudges zu erläutern, ihre Potenziale für eine nachhaltige Entwicklung zu beleuchten und gleichzeitig kritische Aspekte des Konzeptes aufzuzeigen.
- Theoretische Grundlagen von Nudging und die Kritik am Homo oeconomicus Modell
- Definition von Nudging und seine Anwendung in verschiedenen Bereichen
- Green Nudges als Instrument zur Förderung nachhaltigen Handelns
- Ethische Bedenken und Herausforderungen beim Einsatz von Nudges
- Zusammenfassende Diskussion der Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 legt die theoretischen Grundlagen von Nudging dar. Es wird diskutiert, wie Menschen Entscheidungen treffen und ob das Modell des Homo oeconomicus zur Erklärung menschlichen Handelns ausreichend ist. Die Verhaltensökonomie und die neue Erwartungstheorie werden vorgestellt, um die Grenzen des rationalen Entscheidungsverhaltens aufzuzeigen.
Kapitel 2 beleuchtet die Möglichkeiten von Nudging für eine nachhaltige Entwicklung. Es werden verschiedene Beispiele für „Green Nudges“ vorgestellt, die das umweltbewusste Handeln von Konsument*innen und Unternehmen fördern können.
Kapitel 3 widmet sich einer kritischen Betrachtung von Nudging. Es werden ethische Bedenken und die Frage nach der Rechtmäßigkeit von „Schubsern“ in Bezug auf die individuelle Entscheidungsfreiheit erörtert.
Schlüsselwörter
Green Nudges, Verhaltensökonomie, Nachhaltigkeit, Entscheidungsfindung, Homo oeconomicus, neue Erwartungstheorie, ethische Bedenken, Entscheidungsfreiheit, Nachhaltigkeit, Umweltökonomie.
- Citar trabajo
- Ferdinand Fröhlich (Autor), 2020, Green Nudges. Instrumente zur Stimulierung ökologisch verantwortlichen Handelns, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/947201