Einfluß der Großmächte am Beispiel Großbritannien


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 1999

8 Pages


Extrait


Inhalt

Einleitung

Englischer Einfluss im Nahen Osten heute

Geschichtliche Entwicklung

Begründung für den Einfluss Einfluss und Resultate

1. Weltkrieg , bis 1918

Zwischen den Kriegen, 1918-45 Nach dem 2. Weltkrieg, 45 +

Begründung der Abnahme des Einflußes Vacuum oder nicht

Literatur

Anhang (nicht enthalten)
Anlage 1 (Karte der Handelswege)
Anlage 2 (1. Weltkrieg)
Anlage 3 (der Mittlere Osten um/nach 1923)
Anlage 4 (Palestina um 1947/48)
Anlage 5 (Suez Krieg)

Der mittleren Osten war seit Menschengedenken ein Spiegel für Aufstieg und Untergang der Mächte. In der frühen geschriebenen Geschichte der Menschheit wurden hier Stellvertreterkriege aber auch Regionalhegemonien ausgefochten und erstritten. Im Mittleren Osten standen zum ersten Mal jüdische Siedler gegen das Römische Großreich auf und führten die Hegemonialmacht Rom's an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. In den folgenden Jahren, ob mit oder ohne Öl, stritten das Osmanische Reich, Frankreich, Deutschland und Großbritannien, später dann auch die USA um Gegenküstenrechte und später um politische- und wirtschaftliche Vormacht. Auch die Ararbischen Völker erlebten hier ein kurzes Aufblühen ihrer Vereinigung nach Niedergang des Osmischen Reiches um dieses dann durch interne Streitichkeiten schnell wieder zu verspielen.

Großbritannien als eine der entscheidenen Weltmächte mit weltweiten politischen- und wirtschatlichen Interressen benutzte den Mittleren Osten lange als Durchgangsstation für seine Indischen und Asiatischen Verpflichtungen, focht aber auch am gleichem Ort Ansprüche dieser emperionalen Politik entgegenstehenden Interressen, zum Beispiel Deutschlands und Rußlands nieder. Auch für Großbritannien ist letzlich der Mittlere Osten ein Spiegel seines Aufstieges, Bestandes & Unterganges als Weltmacht. Stichworte wie Nil, Aden, und Saudische Herrscherfamilie, aber auch das Haschemietenreich & letzlich die Palestinenserfrage markieren wesentliche Punkte in diesem Spiegelbild.

Symptomatisch für die aufzuzeigenen Veränderungen ist das Verhältniss Englands zu dem Staate Israel und seinen Arabischen Nachbarn. Trat man vor dem ersten Weltkrieg als Regelmacht für die regionalen Differrenzen auf, hat man heute im wesentlichen alle erstzunehemende Einflußnahme aufgegeben. Auch die Präsenz und Beteiligung an Irak-Konflikt stellt weniger eigenständige politische Interressen, als vielmehr Beteiligung an den Großmachtsinterressen der USA dar.

Großbritanien ist heute nur Koalitionspartner der USA und spielt in den sicherheitspolitischen Entscheidungen im Nahen Osten keine Rolle mehr, ausser in den Omanaten; hier sind sie im mittlerem Management und beeinflussen so indirekt innen- und sicherheitspolitische Entscheidungen (natürlich immer im Interresse der USA)1.

Der Britische Einfluss im Mittleren Osten hat folgende Zeitachse:

Es begann 1750 mit Indien unter britischer Herrschaft.

Der Mittlere Osten war zunächst wichtig zur Sicherung der Handelswege zurück in die Heimat. Dies ist die Begründung des Britischen Interresses an dieser Region.

Später emtwickelte sich diese Region zu einer eigenen wirtschafts- und sicherheitspolitischen Region die profitabel ist.2 (Anlage1)

1798 hoffte Napoleon Bonaparte die Handelslinien Englands zu behindern & fiel in Ägypt ein.

1839 besetzen England Aden in Yemen und stellten somit ihre südlichen Handelswege sicher.

Sie stellen ihren Einfluss im Mittleren Osten sicher durch:

- Protektorate (wie z.B. 1861 in Bahrain)
- Administrationen (z.B. 1872, die Trucial Coast-Ver.Arab.Emirate) und
- durch Besetzungen, wie es in Aden, Yemen (1840) geschah; nach Ägyten's nationale Revolte (1882) oder nach Unruhen (1906) in Persien.2

Dies geschah, damit andere europäische Kräfte (z.B. Frankreich) keinen Einfluss gewannen (hier stand wieder das wirtschaftliche Interrese, Vordergrund)

Der Beginn des 1. Weltkrieges war auch gleichzeitig der Höhepunkt des Britischem Einflußim Mittlerem Osten.

Im Sykes Picot Vertrag von 1914 wurden alle Französisch-Englischen Rivalitäten besänftigt, aber gleichzeitig alle brit.Versprechen für Arabische Unabhängigkeit mißachtet.3 (Anlage 2)

In dem Sykes Picot Vertrag wurde der Mittlere Osten wie folgt aufgeteilt: Frankreich bekam Syrien und den Libanon, England bekam Israel, Palestina und Jordanien.4

In der Balfour Declaration (1916) wurde zum ersten Mal von einer jüdischen Heimstätte gesprochen. Diese Deklaration trat 1917 in Kraft.4

Nun war es Hauptziel das Osmanische Reich zurückdrängen, was dann auch gelang durch Lawrence und seinem Guerillakrieg gegen die Osmanen (1916- 18).5

Als 1918 das Osmanische Reich zusammenbrach entstand vorerst ein Kräftevacuum das Frankreich und England zu füllen versuchten.

England versuchte im Mittlerem Osten die steigende Nationalismuswelle auszunutzen & zu erhalten, aber gleichzeitig auch zu verhindern.

Nach dem Sieg im 1. Weltkrieg (mit den Arabern) stellen England ihren Einfluss im Mittlerem Osten sicher! Die dann folgenden Verträge unterstützen dieses Bestreben:

1920 Hoffnung das England den Juden helfen soll einen Judenstaat zu bilden (Hintergrund:Balfour Delaration 1916)

1923 Frieden v. Laussane. Atatürk wird Türkei's Präsident, nach dem türkischen Befreiungskrieg. (Anlage 3)

1920-22 Brit. Rolle im Mittleren Osten bleibt unberührt

1936-39 Bürgerkrieg in Palestina. Die Britische Mandatsverwaltung unterstützt abwechselt Israelische & Arabische Kräfte, spielt somit beide gegeneinander aus und bliebt so in Rolle des "Richtungsgebers!"6

Der Ausbruch des 2. Weltkrieges war der Schlüsselpunkt für die Abnahme des Britischen Einflußes im Mittleren Osten. Die Araber hatten Britische Versprechen und Britischen Einfluss satt, und unterstützen Deutschland teils offen, teils heimlich.

Deutsche Ambitionen stören den Britischen Einfluss durch das Ziel des Afrikakorps: über Suez hinaus auf Arabische Halbinsel zu gelangen.

1948 war dann der Auftakt zum Ende mit der Aufgabe d.Britischen Mandates in Palestina.

Großbritannien beschloßseine Truppen bis zum 15. Mai 1948 aus dem Gebiet abzuziehen, womit gleichzeitig ein jüdischer Staat Israel gegründet wurde.7 (Anlage 4)

Hiermit verloren sie nicht nur den letzten Einflußden sie noch auf die Araber hatten, aber auch den Einfluss auf die Westmächte , die sahen, es gibt keine sichere britische Vorherrschaft mehr.

Mit dem Suez-Sinai Krieg in 1956-57kam dann das entgültige Aus! (Anlage 5) Im Oktober 1956 marschierten Israels Truppen in Ägypten ein, mit dem Ziel, die Sinai-Halbinsel mit dem Suez-Kanal unter ihre Herrschaft zu bringen und die von Ägypten gegenüber Israel verhängten Verbote zu Fall zu bringen. Großbritannien und Frankreich verbündeten sich mit Israel, wohingegen die USA und die UdSSR gemeinsam (!!!) Israels Vorgehen verurteilten. Frankreich und Großbritannien haben hier nichts weiter erreicht, als zu zeigen daßihnen politischer Einblick und Reife fehlt. Sie haben beinahe viel mehr Länder in einen größeren Krieg gezogen.8

Nach diesem ,,Vorfalls" fing USA's führende Rolle im Mittleren Osten an. Keine Kriegsabfindungen wurden je von den Agressoren an Ägypt gezahlt.

Als Begründing für die Annahme des Britischen Einflußes auf diese Region kann man sagen, das durch den Rückgang des ,,British Empire"`s die Funktion: ,,Global Policing" an die USA abgetreten wurden. Außerdem entstand eine komplette Umorientierung der wirtschaftlichen Interressen. Man konzentrierte sich nun mehr auf Europa.

Mit EU-Partnern entsteht wieder ein gewisser Britischer Einflußauf den Mittleren Osten. England beteiligt sich teils an den übernationalen Interressen der EU, an den übernationalen Aktionen der UN und an bi-nationalen anglo amerikanischen Interressen (z.B. der Golfkrieg).9 Immer wenn eine Weltmacht ihren Einflußauf eine Region in der sie vorher vorherrschend war verliert, entsteht ein Machtvacuum, das in der Regel zu regionalen Bürgerkriegsänlichen Auseinandersetzungen, kleinstaatlichen Interressen u. Anspruchsgelüsten anderer Großmächte führt. Im Falle des Mittleren Ostens, war allerdings im gleichem Zeitraum in dem Großbritannien seinen Einflußverlohr, die Arabisch- Israelisch Auseinandersetzung aber auch, das strategische Pat der beiden Hegemonialmächte Sowjetunion und USA ein Grund für soviel Einflußvon Aussen, das kleinstaatliche Veränderungsgelüste in der Region keinen Spielraum hatten. Erst nach Niedergang der Sowjetunion und Wiedererwachen eines häufig auch aggressiven Islam erschienen regionale Veränderung der bis dahin festgeschriebenen Karte des Mittleren Ostens machbar. Es ist letzlich den USA und ihren westlichen Partnern zu verdanken, das es gelang, die bestehende souveräne Ordnung zu erhalten und keinen generellen Ausbruch von überregionalen Herrschaftsansprüchen in der Region zu erlauben. Sowohl das Bedürfniss extremer Islamisten, wie z.B. des Irans auf Ausbreitung gottesstaatlicher Ordnung in der Region, wie auch reine machtpolitische Gelüste, so z.B. der Irak, auf Ausbreitung seines Herrschaftsgebietes konnten rechtzeitig eingegrenzt und letzlich gestoppt werden. Dieser Prozeßdauert fort und wird die Ordnungsmächte der westlichen Hemisphäre auch weiterhin Kraft und Sonderleistung kosten. Ein Vakuum durch den Rücktritt Großbritannien's als Ordnungsmacht in der Region entstand deswegen nicht, weil eine mindestens gleich so mächtige Ordnungsmacht, mit eigentlich gleicher Interressenslage schrittweise das entstehende Vakuum füllte. Nun bleibt zu erwarten, ob der Mittlere Osten langfristig auch für diese Ordnungnsmacht ein Speigelbild des Bestandes und des Unterganges wird!

Literatur:

- Atlas of british overseas expansion, edited by A.N. Porter; Routledge, London 1994

- Die Sieben Soulen der Weisheit: Lawrence von Arabien; T.E. Lawrence

- British Imperialism: Innovation & Expansion 1688-1914, P.J. Cain & A.G. Hopkins; Longman, Harlow 1993

- Wilkes, Sir Michael: ,,What friends are for"/British Defence Policy in the Gulf; RUSI, Journal Royal United Service Institude for defence Studies

- Encyclopaedia of the Orient, http://i-cias.com/e.o/lextab.htm

[...]


1 Wilkes, Sir Michael: ,,What friends are for"/British Defence Policy in the Gulf; RUSI, Journal Royal United Service Institude for defence Studies 1994

2 Atlas of british overseas expansion, edited by A.N. Porter; Routledge, London 1994

3 British Imperialism: Innovation & Expansion 1688-1914, P.J. Cain & A.G. Hopkins; Longman, Harlow 1993

4 Atlas of british overseas expansion, edited by A.N. Porter; Routledge, London 1994

5 Die Sieben Soulen der Weisheit: Lawrence von Arabien; T.E. Lawrence

6 Atlas of british overseas expansion, edited by A.N. Porter; Routledge, London 1994

7 Encyclopaedia of the Orient, http://i-cias.com/e.o/lextab.htm

8 Atlas of british overseas expansion, edited by A.N. Porter; Routledge, London 1994

9 Wilkes, Sir Michael: ,,What friends are for"/British Defence Policy in the Gulf; RUSI, Journal Royal United Service Institude for defence Studies 1994

Fin de l'extrait de 8 pages

Résumé des informations

Titre
Einfluß der Großmächte am Beispiel Großbritannien
Université
University of Bonn
Cours
Proseminar: Deutschland und der Nahe Osten
Auteur
Année
1999
Pages
8
N° de catalogue
V94964
ISBN (ebook)
9783638076449
Taille d'un fichier
437 KB
Langue
allemand
Annotations
Kurzreferat - leider fehlt der Anhang.
Mots clés
Einfluß, Großmächte, Beispiel, Großbritannien, Proseminar, Deutschland, Nahe, Osten
Citation du texte
Dennis-P. Merklinghaus (Auteur), 1999, Einfluß der Großmächte am Beispiel Großbritannien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94964

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