Befreiungs - und Widerstandsorganisationen - Naher und Mittlerer Osten


Term Paper (Advanced seminar), 1999

7 Pages, Grade: 2


Excerpt


Gliederung :

1.1 Einleitung, Begriffsdefinition

2.1 Fragestellungen und Differenzierung anhand unterschiedlicher Motivationen

3.1 Vorstellung einzelner Organisationen

3.2 Aktivitäten in Deutschland - Finanzierung

4.1 Einzeldarstellung am Beispiel der PLO und der HAMAS mit historischem Hintergrund

5.1 Diskussionsansatz

6.1 Literatur

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.1 Einleitung und Begriffsdefinition

Problematik bei der Bearbeitung des Themas:

- Befreiungs und Widerstandsorganisationen oder Terrororganisationen ?
- Prägung des Meinungsbildes durch westliche Medienberichterstattung
- Vorverurteilung / Vorurteile gegenüber einzelnen Organisationen
- Negatives Image von Begriffen wie ,, Reislamisierung" und ,,Weltreligion"
- Unkenntnis über örtliche Verhältnisse
- Reduktion einer Vielzahl von Motivationen auf einen Level (z.B.: Die Vernichtung des Staates Israel)
- Verfälschung von Informationen durch zwischengeschaltete Zensur

Ursprung des Wortes Terror:

Die heutige offizielle Definition von Terror aus dem Duden lautet: ,,Terror, der; -s <lat> (Gewaltherrschaft, rücksichtsloses Vorgehen)

Bereits im März 1773 wurde das Wort Terror erstmals schriftlich erwähnt. Es wurde als Synonym für ,,die Schreckensherrschaft" (im Zusammenhang mit der franz. Rev.) verwendet. Im Juli 1794 wurde das Wort bereits mit der erweiterten Bedeutung : System der Angst verwendet.

1796 schrieb Burke in einer Abhandlung über die Revolution von ,,Tausenden von Höllenhunden, sogenannten Terroristen", die auf das Volk losgelassen würden.

1796 zeigt ein französisches Wörterbuch die Vergangenheit des Wortes Terrorist auf. Danach nannten sich die Jakobiner Mönche Terroristen ,,um sich in Wort oder Schrift (im positiven Sinne) darzustellen". Später wurde das Wort Terrorist zu einem Schimpfwort für Personen mit kriminellen Implikationen. Auch ,,Schwarzseher" und ,,Angstmacher" wurden als Terroristen bezeichnet.

Nach unserem Verständnis von Terror sind erstmals 1798 die Worte Terror, Terrorismus und Terrorist in einem französischen Lexikon erklärt worden.

Seinen wahren Sinn hat das Wort heute jedoch verloren. Fast jede Gewalt wird inzwischen mit Terror umschrieben, ob politisch, physisch oder psychisch.

Mit Terror soll nach unserem Verständnis durch Gewalt, Machtausübung oder Folter Menschen oder Gruppen (Firmen, Regierungen usw.) gefügig gemacht werden.

2.1 Fragestellungen und Differenzierung anhand unterschiedlicher Motivationen:

a) Welche Möglichkeiten bieten demokratische Systeme zur Durchsetzung von Einzel - Gruppeninteressen ?
b) Welche Möglichkeiten sind unter totalitären / diktatorischen Systemen gegeben ?
c) Welche Durchsetzungsmöglichkeiten sind legitim ?
d) Zählen sogenannte ,,terroristische Aktivitäten" dazu ?
e) Bewerten die Akteure Ihre Maßnahmen als solche ?
f) Bewertung der Bevölkerung ?

Motivation der Gruppen / Differenzierung zwischen Ihnen :

- läßt sich ein übergeordnetes Interesse feststellen ?
- repräsentiert die Gruppe die Meinung einer breiten Basis ?
- hat sie eine materielle oder eine ideelle Motivation ?
- ist sie bereit zu Verhandlungen ?
- ist sie unabhängig oder das Instrument eines Regimes ?
- wird sie durch ausländische Staaten unterstützt ?
- welche Mittel setzt sie hauptsächlich ein ?
- agiert sie auch im Ausland ?
- welches Ziel verfolgt sie und aus welchen Gründen ?
- welche Erfolge hat sie bisher erzielt ?
- als was präsentiert sie sich nach außen ?
- unter welchen Bedingungen ist sie bereit, ihre Aktionen einzustellen ?

3.1 Vorstellung einzelner Organisationen :

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.2 Aktivitäten in Deutschland - Finanzierung :

Nahezu sämtliche Organisationen sind in der BR Deutschland vertreten.

HAMAS Vertretung durch den ,,Islamischer Bund Palästina" (IBP).

FIS keine vereinsähnlichen Strukturen in D. jedoch breite Sympathisantenszene

GIA Keine Vereinsstrukturen.

NWRI Anhänger betreiben Agitation gegen das im Iran herrschende Regime und finanzieren den ,,Kampf in der Heimat" mit Straßensammlungen.

U.I.S.A. Union Islamischer Studentenvereine in Europa, wird vom Iran offiziell unterstützt und hat neben pro - iranischer Propaganda die Aufgabe der Unterdrückung und Bekämpfung von Oppositionellen. Soll iranische Revolution / Gedanken exportieren.

Für den Export der islamischen Revolutionsidee spielt in Deutschland das Islamische Zentrum Hamburg eine herausragende Rolle. Es hat sich zum Propagandazentrum der Iranischen Republik entwickelt und gilt als europaweit hochrangige

Verbindungsstelle. Die jeweiligen Leiter der zugehörigen Imam-Ali-Moschee werden im Iran bestimmt. Laut BND gibt es Anzeichen dafür, daß der Iran massiv versucht bundesweit Moscheen zu unterwandern indem er finanzielle und organisatorische Unterstützung anbietet.

Generell machen islamistisch extremistische Gruppen in Deutschland kaum durch öffentliche Aktionen auf sich aufmerksam, sondern beschränken sich vornehmlich auf interne Veranstaltungen. Ihr Verhalten wird dabei von staatlichen Stellen als ,,höchst konspirativ" (??) bezeichnet. Ein zentraler Anlaß, öffentlich aufzutreten ist der sogenannte Jerusalem Tag . An diesem Tag finden Demonstrationen in der Berliner Innenstadt statt, bei denen Solidarität mit den Palästinensern bekundet wird.

4.1Einzeldarstellung am Beispiel der PLO und der HAMAS mit historischem Überblick:

PLO ( Palestine Liberation Organisation ):

Vorsitzender: Jassir Arafat.

Gegründet : 1964

Ziel:

Schaffung eines unabhängigen, arabischen Staates auf dem Gebiet Palästinas. Die PLO sieht sich selbst als Vertreter aller Palästinenser und nennt ihr Programm deswegen auch ,,Palästinensischer Nationalvertrag" (1968). In ihm wird die Balfour Deklaration, die Trennung Palästinas und die Schaffung des Staates Israel für ungültig erklärt. Damit wurde die militärische Verfahrensweise gerechtfertigt und dem Staate Israel jedes ,,Lebensrecht" abgesprochen. Die PLO ist ein Dachverband von vielen verschiedenen Gruppierungen. Ihre stärkste Gruppe, die Al Fatah beschränkt sich auf das Ziel der nationalen Unabhängigkeit, während andere Gruppen, z.B. die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) und die demokratische Volksfront zur Befreiung Palästinas (PDFLP) gleichzeitig sozialrevolutionäre Ziele durchsetzen wollen. Die zentrale Führung hat gegenüber den einzelnen Gruppen nur eine begrenzte Stärke.

Die meisten Einzelmitglieder stammen aus Flüchtlingslagern und bringen aus diesem Grund meist eine entsprechend vorgefestigte Meinung und Opferbereitschaft mit. Frühere Führer der PLO waren:

A. Schukeiry (1964 - 1969)

Y. Hammouda (1967 - 1969).

Unter Schukeiry und Hammouda war die PLO zum größten Teil ein Spielball Ägyptens. Erst unter Arafat gewann sie eine gewisse Selbständigkeit gegenüber den Arabischen Staaten. 1974 wurde sie auf einer Konferenz in Rabat als alleinige Vertreterin der Palästinenser international anerkannt und fortan waffentechnisch von den Anrainerstaaten unterstützt. Die PLO führte ab da Terroranschläge gegen Einzelpersonen, sowie Geiselnahmen im Ausland aus. Das Entfesseln einer bewaffneten Volksrevolution in den besetzten Gebieten und im Ghaza Streifen 1967 schlug fehl. Nachdem man sich später offiziell von diesem Vorhaben distanzierte wurde der PLO 1974 von den UN ein Beobachterstatus verliehen und Arafat das Rederecht vor der UNO eingeräumt.

1976 wurde die PLO Vollmitglied der Arabischen Liga. Operationsbasis war Jordanien bis es zum Streit mit der Regierung, bürgerkriegsähnlichen Zuständen und der Ausweisung aller Kampfverbände kam.

Die PLO schuf sich daraufhin eine Operationsbasis im Südlibanon, von wo von nun aus die Angriffe auf den Norden Israels durchgeführt wurden.

Im Bürgerkrieg stellte sich die PLO gegen christliche Milizen und mußte hohe Verluste hinnehmen.

Nach dem israelischen Vorstoß bis Beirut 1982 mußten die größten PLO Verbände abziehen und verlegten ihre Zentrale nach Tunis.

1988 proklamierte die PLO einen in seinen Grenzen nicht definierten Staat Paläsina, erkannten zugleich jedoch indirekt das Existenzrecht Israels an.

1993 erfolgten nach Geheimverhandlungen erste Annäherungen zwischen den beiden Staaten. Probleme bei der weiteren Entwicklung ergeben sich aus einer hohen palästinensischen Massenarbeitslosigkeit, einem seit Jahren stagnierenden Wirtschaftswachstum und der Tatsache, daß ihr ca. zehn radikale palästinensische Gruppen gegenüberstehen. Die radikalste dieser Gruppen dürfte die HAMAS sein.

HAMAS: Harakat Al-Muquawama Al-slamya = Eiferer

Die HAMAS ist eine 1987 gegründete islamisch - fundamentalistische Organisation. Sie ist überzeugt, daß Palästina ein islamischer Staat ist, der durch bewaffneten Kampf von den Zionisten zu befreien sei. Der Name HAMAS ist eine Abkürzung für Islamische Widerstandsbewegung, was im Arabischen zugleich Enthusiasmus heißt. Zunächst hauptsächlich religiös und sozial engagiert (Schulen usw.) ging sie nach dem Beginn der Intifada (1987) zum militanten Kampf über.

Erklärtes Ziel dieser Anschläge war ausdrücklich die Verhinderung einer Annäherung durch Friedensverhandlungen.

Die HAMAS wird u.a. von Anhängern aus dem Ausland finanziell unterstützt. Sie hat sich bisher offiziell von Anschlägen gegen Dritte bzw. Drittstaaten distanziert.

Blutige Anschläge der Gruppe werden als ,,göttliche Strafe" und ,,gerechte Vergeltung"

verstanden. Die Iranische Regierung verurteilt diese nicht, sondern würdigt die HAMAS als Gruppe die das zionistische Regime bekämpfe.

Inoffiziell gewährt sie ihr militärische Ausbildung, religiöse Schulungen und Rückzugsmöglichkeiten.

Durch die oben angeführten schlechten Wirtschaftsbedingungen erhält sie einen vermehrten Zulauf.

5.1 Diskussionsansatz :

1. Israel erfüllt den Status einer Besatzungsarmee im eigen Land, deswegen ist jedes Mittel legitim um diese Armee zu bekämpfen.
2. Deutschland muß jegliche Aktivität von Sympathisanten unterbinden und alle finanziellen Mittel sperren, da bekannt ist, daß mit diesen Geldern Waffen finanziert werden.
3. Deutschland ist aus moralischen Gründen verpflichtet, verfolgte Minderheiten in jedem Fall zu schützen und zu unterstützen.
4. Der Westen hat keinen Anspruch auf eine Einmischung in einen national begrenzten Befreiungskrieg.

6.1 Literatur :

- Laquer, Walter: Terrorismus, die globale Herausforderung. Ulstein Verlag
- Palmer, Martin: Weltatlas der Religionen, 1994 (ISBN 3-8012-0212-7)
- Ende, Werner - Steinbach, Udo: Der Islam in der Gegenwart (ISBN 3-406.09740-5)
- Heitmeyer, Wilhelm: Verlockender Fundamentalismus 1997 Suhrkamp Verlag Frankfurt
- Informationen zur politischen Bildung 238: Der Islam im Nahen Osten (1. Quartal 1993)
- Kreiser, Klaus - Wielandt, Rortaud: Lexikon der Islamischen Welt 1992 Suhrkamp Verlag Frankfurt
- Meyers enzoklopädisches Lexikon, Meyer Verlag Fischer, Rudolf: Der Islam 1992 CH Oberdorf

www.haGalil.com

www.Israel.org

www.PNA.org

www.ISRAEL.de

Excerpt out of 7 pages

Details

Title
Befreiungs - und Widerstandsorganisationen - Naher und Mittlerer Osten
College
University of Münster
Course
Hauptseminar: Der Nahe und Mittlere Osten - Grundlagen und Strukturen Dozent: PD. Dr. R. Robert; Westfälische - Wilhelms - Universität Münster, Institut für Politikwissenschaft
Grade
2
Author
Year
1999
Pages
7
Catalog Number
V94987
ISBN (eBook)
9783638076678
File size
450 KB
Language
German
Keywords
Befreiungs, Widerstandsorganisationen, Naher, Mittlerer, Osten, Hauptseminar, Nahe, Mittlere, Osten, Grundlagen, Strukturen, Dozent, Robert, Westfälische, Wilhelms, Universität, Münster, Institut, Politikwissenschaft
Quote paper
Holger Uhlenbrock (Author), 1999, Befreiungs - und Widerstandsorganisationen - Naher und Mittlerer Osten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94987

Comments

  • guest on 6/12/2010

    @Eisvogel:
    Es hat vielleicht etwas damit zu tun, dass der Autor starke rechtsradikale Tendenzen und Einstellungen, sowie ein extrem pervides Menschenbild hat. (persönliche Kenntniss!)
    Da der Autor nicht ansatzweise eine kritische Beurteilung der Thematik angeht, noch eine wertfreie Betrachtungsweise erkenne lässt, halte ich die Note 4 für mehr als schmeichelhaft!

  • guest on 9/17/2004

    Verdächtig.

    Die Arbeit riecht stark nach Verständnis und Sympathie für Organisationen, von denen einigen fast jedes Mittel recht ist, ein demokratisches und freies Land, nämlich Israel, zu vernichten und statt dessen eine islamische Theokratie zu errichten. Für die Realität eines solchen Staatswesens (z.B. Staatsterror in In- und Ausland bzw. Verfolgung und Tötung von konvertierten Muslimen) bietet sich die islamisiche Republik Iran an. Dem Verfasser sei empfohlen, die unter der Hisbollah leidende Bevölkerung in Südlibanon zu besuchen oder mal ein Jahr in Teheran leben. Für die Arbeit gibt's Note 4.

  • guest on 4/21/2003

    naja.

    also als referat oder thesenpaier wärs austzuhalten aber als hausarbeit äußrest dünn. aufgweorfene fragen werden nochnicht einmal aufgenommen.
    dazu kommt das fehlen von primärquellen sowie die äußerst zweifelhafte umschrift (ich sag nur: "modjahedin" ).

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Title: Befreiungs - und Widerstandsorganisationen - Naher und Mittlerer Osten



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