Entwicklung vom späten Kindesalter bis zum späten Jugendalter: FAQs
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text bietet eine umfassende Übersicht über die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen vom späten Kindesalter (ca. 10-12 Jahre Mädchen/ 10-13 Jahre Jungen) bis zum späten Jugendalter (ca. 14-18 Jahre Mädchen/ 15-19 Jahre Jungen). Er betrachtet diese Entwicklung aus soziologischen, psychischen, biotischen und sportmotorischen Perspektiven.
Welche Aspekte der Entwicklung werden betrachtet?
Der Text analysiert die Entwicklung in folgenden Bereichen: Soziologische Aspekte (Einfluss von Familie, Gleichaltrigen, Trainern), psychische Aspekte (Motivation, Wille, emotionale Stabilität, Denk- und Entscheidungsfreiheit), biotische Aspekte (körperliches Wachstum, Geschlechtsreifung) und sportmotorische Aspekte (sensible Phasen des Trainings, Verhältnis von allgemeiner und spezifischer Ausbildung).
Wie ist die Entwicklung im späten Kindesalter charakterisiert?
Im späten Kindesalter zeichnet sich die Entwicklung durch hohe Autorität des Übungsleiters, hohe Vorbildwirkung, stabiler Motivation, ausgeprägter Willenskraft, stabiler emotionaler Stabilität (wenn auch impulsiv), kontinuierlich steigendem Wissen und zunehmender Ausprägung von Bewegungsvorstellung, -wahrnehmung und -gefühl aus. Biologisch ist der erste Gestaltswandel abgeschlossen, mit vermehrtem Breitenwachstum und harmonischem Wachstum.
Wie unterscheidet sich die Entwicklung im frühen Jugendalter?
Im frühen Jugendalter zeigt sich eine Unausgeglichenheit, geringe Motivation und Willenskraft, emotionale Labilität, Unsicherheit im Wissen und fehlerhafte Bewegungsvorstellung. Soziologisch wird die Autorität des Trainers in Frage gestellt, der Einfluss von Gleichaltrigen nimmt zu. Biologisch ist der zweite Gestaltswandel mit Längenwachstum und Ausprägung der Geschlechtsmerkmale im Gange.
Welche Merkmale kennzeichnen das späte Jugendalter?
Das späte Jugendalter ist geprägt von Stabilisierung des Verhaltens, zunehmender Selbstbewusstheit, der Entwicklung eines eigenen Lebensstils und der Ausprägung der Ich-Identität. Die Motivation ist zunehmend stabil und erfolgsabhängig, der Wille entwickelt sich zur Willensspannkraft, die emotionale Stabilität nimmt zu und das Wissen ist gefestigt. Biologisch ist die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen abgeschlossen, mit Verlangsamung des Wachstums und harmonischer Entwicklung der inneren Organe. Sportmotorisch wird die Maximalkraft und anaerobe Ausdauer trainiert.
Wie wird das Verhältnis von allgemeiner und spezifischer sportmotorischer Ausbildung dargestellt?
Im späten Kindesalter dominiert die allgemeine Ausbildung, während im frühen und späten Jugendalter sowohl allgemeine als auch spezifische Ausbildung hoch sind, wobei die spezifische Ausbildung im späten Jugendalter überwiegt.
Welche Tabelle wird verwendet um die Entwicklung darzustellen?
Die Entwicklung wird in einer Tabelle dargestellt, die die Besonderheiten (soziologisch, psychisch, biotisch, sportmotorisch) in den drei Altersstufen (spätes Kindesalter, frühes Jugendalter, spätes Jugendalter) vergleicht.
Für wen ist dieser Text bestimmt?
Der Text ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Entwicklungsthemen.
Frank-Peter Müller
Faustpfm@gmx.de
Entwicklung vom späten Kindesalter bis zum späten Jugendalter
Besonderheit | Spätes Kinderalter w 10-12 / j10-13 | frühes Jugendalter w 12-14/ j13-15 | spätes Jugendalter w 14-18/15-19 |
soziologisch | -übungsleiter hat eine hohe Autorität - hohe Vorbildswirkung - Einfluss der Familie - Einfügen in die Sportgruppe ist problemlos | - Unausgeglichenheit - permanente Kritik - wenig selbstkritisch - Autorität des Trainers wird in Frage gestellt - Gleichaltrige haben großen Einfluss - eigene Führungsrolle in der Gruppe wird geprägt - Motivation läßt nach - verbale Aufnahme der Information wird gesteigert - geistliche Reifung nimmt zu | - Verhalten stabilisiert sich - Selbstbewußtsein wird geprägt - Prägung eines eigenen Lebensstil - Ausprägung der Ich Identität - gleichaltrige haben hohen Einfluss Mädchen: - Bewegung genauer differenziert - bessere Bewegungs- vorstellung - größere Bewegungs- harmonie - ausgeprägter Bewegungssinn |
psychischer | |||
Motivation | hoch/ tabil | gering / labil | zunehmend / stabil; erfolgsabhängig |
Willen | Willensstoßkraft | gering / motivationsabhängig | zunehmend Willensspannkraft |
emotionale Stabilität | stabil/ impulsiv | labil | zunehmend stabil/rational beherrscht |
Wissen / Kenntnisse | kontinuierlich ansteigend | unsicher | gefestigt/ individueller Lösungsbezug |
Bewegungs -vorstellung -wahrnehmung -gefühl | zunehmend ausgeprägt/ phasenorientiert | fehlerhaft/ emotional übersteuert | zunehmend ganzheitlich ausgeprägt |
Denk-Entscheidungs-freiheit | gut ausgeprägt / impulsiv | zähflüssig/ unsicher/ wechselhaft | zunehmend kritisch/rational |
Rhythmisierung | ausgewogen/ rund/ flüssig | unausgewogen fehlerhaft disharmonisch | zunehmend harmonisch |
biotischer | - erster Gestaltswandel abgeschlossen - vermehrtes Breitenwachstum - Optimierung der Körperprortionen - Gleichgewichtsorgan und weitere Analysatoren ausgereift - insgesamt stetiges und harmonisches Wachstum - Vorsprung im biologischen Alter bei Mädchen von etwa 2 Jahren | -zweiter Gestaltswandel - ausgeprägtes Längenwachstum - Ausprägung Geschlechtsmerkmale - Ausschüttung eiweißaufbauender Hormone - Zunahme der Muskelmasse - jährliche Gewichtszunahme biologische Reife erreicht | - Abschluß der Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen Phase der Füllung Reharmonisierung - Verlangsamung d. Wachstum - vermehrtes Breitenwachstum - harmonische Entwicklung der inneren Organ - jährliche Größenzunahme 1-2cm - jährliche Gewichtszunahme ca. 5 kg |
sportmotorisch | |||
sensible Phasen | Grundlagen- ausbildung (Technik/Bewe) Grundlagentraining/ aerobe Ausdauer | Aufbautraining | Maximalkraft anerobe Ausdauer |
Verhältnis von spez. allg. Ausbildung | hohe allgemeine Ausbildung niedrige spezifische Ausbildung | beides sehr hoch Entwicklung von Schnellkraft/Schnelligkeit | spezifische Ausbildung ist sehr hoch geringe allgemeine Ausdauer |
langfristiger Trainings- aufbau | Technische Grobform: es stimmen noch nicht: Kraft, Dynamik der Bew, Rhythmus, Koordination | koordinative Fähigkeiten/ Beweglichkeiten entwickeln sich; motorische Lernfähigkeit entwickelt sich auch | Feistform variable Verfügbarkeit |
- Arbeit zitieren
- Frank-Peter Müller (Autor:in), 1999, Entwicklung vom späten Kindesalter bis zum späten Jugendalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94995