Wolfsburg AG - Ein Modell zur Schaffung von Arbeitsplätzen?


Term Paper (Advanced seminar), 2002

39 Pages, Grade: 1,3


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Inhaltsverzeichnis

1 Vorwort

2 Die Ausgangssituation
2.1 Vorgehen
2.2 Ausgangssituation 1997
2.3 Handlungsfelder der Stadt Wolfsburg

3 Geschäftsfelder der Wolfsburg AG
3.1 AutoVision
3.2 InnovationsCampus
3.3 Lieferantenansiedlung
3.4 Erlebniswelt
3.5 PersonalServiceAgentur
3.5.1 Personalvermittlung
3.5.1.1 Zumutbarkeit
3.5.1.2 Korrekturen der gesetzlichen Bestimmungen
3.5.1.3 Konsequenzen der Deregulierung der Leiharbeit
3.5.2 Zeitarbeit und weitere Dienstleistungen
3.5.3 Beurteilung der Personalvermittlung

4 Literaturverzeichnis
4.1 Primäre Quellen
4.2 Weitergehende Literatur und Empfehlungen

1 Vorwort

In vielen Zeitungen und Zeitschriften wurde das aktuelle, anscheinend nicht abschließend formulierte Modell der sogenannten Hartz-Kommission behandelt und mehr oder weniger ausreichend inhaltlich diskutiert. Aufgabe und Ziel dieser Seminararbeit ist es, die „Wolfsburg AG“ als geistigen Vorgänger dieser arbeitsmarktpolitischen Maßnahme vorzustellen und ihr zentrales Moment, die „PersonalServiceAgenturen“ zu diskutieren.

Sinn und Zweck erfährt diese Arbeit durch ihre Aktualität im Zusammenhang mit der umfangreichen Umsetzung von Leiharbeit in der Region Wolfsburg, welche durch die Arbeit von Dr. Peter Hartz, Mitglied des Vorstandes der Volkswagen AG und weiteren Mitarbeitern im Rahmen der Wolfsburg AG zu einer deutlichen Reduzierung der Arbeitslosenquote in ebenjener Region führte.

Es wäre nötig, die Wolfsburg AG in die bundespolitische Arbeitsmarktproblematik einzubinden, da letztlich die Module der Hartz-Kommission zum Teil auf dem „Erfolgsmodell“ Wolfsburg AG basieren. Es ergäbe sich ein sehr viel komplexeres Bild der regionalen Umsetzung von Leiharbeit, falls man diese auf ihre bundespolitische Machbarkeit hin überprüft. Jedoch würde eine abschließende und erschöpfende Diskussion dieser Problematik zu weit führen und den Rahmen dieser Seminararbeit deutlich sprengen. Somit werden die Schnittstellen zwischen der Wolfsburg AG und den relevanten Modulen der Hartz-Kommission nach Meinung des Autors nur oberflächlich bleiben können.

2 Die Ausgangssituation

Ein kurzer Einblick in die Wirtschafts- und Arbeitsmarktsituation in der Region Wolfsburg offenbart die Misere, in der sich die Stadt Wolfsburg, der Landkreis Gifhorn sowie die Volkswagen AG befanden, bevor es zur Gründung und Arbeit der Wolfsburg AG kam.

2.1 Vorgehen

Im Rahmen eines mehrjährigen Prozesses wurde ein regionales Entwicklungskonzept für die „Arbeitsmarktregion Wolfsburg“ erarbeitet. Dieses Konzept sah die Erarbeitung von regionsspezifischen Handlungsfeldern und Handlungserfordernissen vor, welche aus drei Teilen bestand:

- Stärken- und Schwächenprofile
- zur Benennung von Handlungsfeldern
- um Maßnahmen zur Verbesserung von wirtschaftlichen und sozialen Standortprofilen einleiten zu können

2.2 Ausgangssituation 1997

In der kreisfreien Stadt Wolfsburg sowie ihrer direkten Umgebung herrschte durch Monostrukturierung der lokalen Wirtschaft eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von circa 17 v.H..

Die Abhängigkeit des regionalen Arbeitsmarktes von den Kapazitäten der Volkswagen AG bestand 1997 durch einen Anteil von circa 85 v.H. aller Arbeitsplätze. Weiterhin war die Zulieferdichte um 75 v.H. geringer als an Hauptstandorten anderer Automobilhersteller, der Dienstleistungssektor um circa 55 v.H. bzw. die Zahl an Unternehmensneugründungen um circa 30 v.H. niedriger als der Bundesdurchschnitt (bei negativer Nettoneugründungsbilanz). Migrationserscheinungen führten des weiteren zu einem ungefähren jährlichen Kaufkraftabfluss in Höhe von circa 200 bis 300 Millionen Euro.

Diese kurze statistische Darstellung erklärt die wirtschaftliche Krisenanfälligkeit dieser Region bei konjunkturellen oder branchenstrukturellen Brüchen in der Automobilindustrie, die zum Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts zunahmen und die Entwicklungsbemühungen der Region stark einschränkten. Durch Personalabbau bei der Volkswagen AG ergab sich ein Absinken der Beschäftigungszahlen und eine überdurchschnittliche Arbeitslosenquote im Vergleich zum Bundesdurchschnitt.

Die Arbeitsmarktbemühungen der Stadt Wolfsburg zielte aus diesem Grund auf eine Schaffung von zusätzlichen Beschäftigungsmöglichkeiten. Im Vordergrund standen hierbei die Profilierung als Innovationsstandort und neue Felder im industrienahen sowie „Erlebnis und Freizeit“-Dienstleistungssektor.

Die wirtschaftlichen Entwicklungsdefizite des Landkreises Gifhorn mussten als weiteres Ziel behoben werden, obwohl sich diese Region bereits im Ausbau als Zulieferstandort befand. Die Erhaltung bzw. Stärkung des mittelständischen Unternehmenssektors und des Handwerks sollte bei Erhalt der Attraktivität als Wohnstandort oberste Priorität für diese Region besitzen.

Die Wolfsburg AG fußte auf diesem Konzept der Stadt Wolfsburg sowie der „AutoVision“ der Volkswagen AG (siehe Kapitel 3), die als übergeordnetes Ziel die Entwicklung einer differenzierten Wirtschaftsstruktur haben sollte.

2.3 Handlungsfelder der Stadt Wolfsburg

Aufgrund der oben genannten Strategien entwickelte die Stadt Wolfsburg folgende Handlungsfelder:

- Wirtschaft
- Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr
- Wissenschaft, Bildung und Kultur

Das „Mutterprojekt“ für die Wolfsburg AG war die „AutoVision“ und sollte wie bereits erwähnt Arbeitslosenzahlen halbieren. Die Initiative hierzu ging von der Volkswagen AG aus, die anlässlich ihres 60jährigen Bestehens der Stadt Wolfsburg dieses Projekt zum „Geschenk“ machte. Zur Umsetzung dieses Projektes wurde 1999 die Wolfsburg AG mit der Stadt Wolfsburg und der Volkswagen AG als Gesellschafter gegründet.

Aus Gründen des Umfangs wird somit die Wolfsburg AG im weiteren als Teil des Handlungsfeldes „Wirtschaft“ der Stadt Wolfsburg und der Volkswagen AG behandelt. Die weiteren Handlungsfelder der Stadt Wolfsburg können an dieser Stelle nicht differenziert behandelt werden.

3 Geschäftsfelder der Wolfsburg AG

Die dem Projekt „AutoVision“ übergeordnete Wolfsburg AG sollte mit in den folgenden vier Geschäftsfelder in der Region aktiv werden:

1. InnovationsCampus
2. Lieferantenpark
3. Erlebniswelt
4. PersonalServiceAgentur

3.1 AutoVision

Die AutoVision wurde seitens der Volkswagen AG als „Aufbau eines Automobilclusters“ bezeichnet. Die Zielsetzungen der Volkswagen AG und der Stadt Wolfsburg sollten somit in Übereinstimmung bzw. weitestgehende Annäherung gebracht werden.

Zielsetzung der Stadt Wolfsburg war das Selbstbild der „Weltstadt des Automobilfortschritts“, der Anziehungspunkt für Innovationen sowie (im Zusammenhang mit der EXPO 2000 in Hannover) als überregionaler Besuchermagnet zu fungieren. Langfristig sollte die Region zu einem offenen, innovativen und attraktiven Wohnstandort werden.

Die Volkswagen AG sieht sich selbst als (eine) Quelle der Automobilinnovation und als weltweit wettbewerbsfähiger Automobilhersteller. Dieses Bild eines internationalen Konzerns mit starker Verwurzelung in der Region Wolfsburg sollte einhergehen mit der Darstellung als verantwortungsvoller Arbeitgeber.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Details

Title
Wolfsburg AG - Ein Modell zur Schaffung von Arbeitsplätzen?
College
University of Applied Sciences Dortmund  (FB Wirtschaftswissenschaften)
Course
Arbeits- und Betriebsverfassungsrecht
Grade
1,3
Author
Year
2002
Pages
39
Catalog Number
V9500
ISBN (eBook)
9783638161923
File size
739 KB
Language
German
Notes
Zuzüglich 14-seitiger Präsentation
Keywords
Wolfsburg, Modell, Schaffung, Arbeitsplätzen, Arbeits-, Betriebsverfassungsrecht
Quote paper
Robin Grüe (Author), 2002, Wolfsburg AG - Ein Modell zur Schaffung von Arbeitsplätzen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9500

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